Werden nur Frauen von Büchern so extrem angesprochen?
Ich möchte von Anfang an schon mal sagen, dass ich hier nicht die weiblichen Personen oder die männlichen Personen in eine Schublade stecken möchte. Also bitte nicht falsch verstehen, ich berichte nur von meinen Erfahrungen und gebe die Sachen wieder, die ich von Freunden und Bekannten gehört habe.
Ein Buch, dass ja für Furore gesorgt hat, war das Buch "Fifty Shades Of Grey". Ich habe das Buch nie gelesen, da mich dieses Genre überhaupt nicht anspricht. Auch den Film habe ich mir nicht angeguckt, da mein Vater diesen mit meiner Stiefmutter geguckt hat und er mir gesagt hat, dass der Film echt nicht gut ist. Da habe ich auf seine Meinung vertraut. Nun war es so, dass das Buch für Furore gesorgt hat, da der Akt der Liebe sehr genau beschrieben wurde und anscheinend, wenn man der Presse und den Medien trauen darf, haben sich die Frauen sehr davon angesprochen gefühlt.
Ich habe ein paar meiner Freundinnen gefragt und da waren die Meinungen getrennt. Es hat nicht jede weibliche Person in meinem Umfeld das Buch gelesen und diejenigen die es getan haben, haben beide Seiten berichtet. Also manche Frauen haben sich voll angesprochen gefühlt, andere Frauen wieder gar nicht. Also es war wohl schon ein Buch, dass sich sehr gut ausdrücken konnte.
Nun geht es mir nicht nur explizit um dieses Buch und wie der Mensch allgemein auf "Erotiklektüre" reagiert, sondern ob es im Allgemeinen so ist, dass Frauen von Büchern mehr angesprochen werden als wir Männer. Ich selber lese auch viel und gerne, allerdings habe ich noch nie bei einem Buch geweint oder aus dem Herzen gelacht. Klar huscht Mal ein Lächeln über die Lippen, aber mehr auch nicht. Der Rest passiert eher in meinem Kopf.
Ich bin jedoch einer, der sehr schnell bei Filmen heulen kann und das irgendwie echt sehr oft. Aber bei Bücher, wie gesagt, gar nicht. Ist es nun wirklich so, dass die Frauen generell empfindlicher auf den Inhalt eines Buches reagieren?
Ich habe einen Bekannten, der Buchhändler ist, er behauptet er bekommt mehr Kundinnen als Kunden in seiner Buchhandlung zu Gesicht. Seiner Meinung nach lesen Frauen also mehr. Auch beim Genre Krimis und Thriller würden Frauen eher zugreifen.
Wundertüte hat geschrieben:Ich habe einen Bekannten, der Buchhändler ist, er behauptet er bekommt mehr Kundinnen als Kunden in seiner Buchhandlung zu Gesicht. Seiner Meinung nach lesen Frauen also mehr. Auch beim Genre Krimis und Thriller würden Frauen eher zugreifen.
Das muss ja nicht unbedingt heißen, dass diese Frauen die Bücher auch alle selbst lesen und die Bücher für sich kaufen. Manche Menschen kaufen auch Bücher um diese anschließend zu verschenken und wenn es schon Frauen gibt die für ihre Männer Arzttermine erledigen gibt es sicherlich auch welche, die für ihren Mann Bücher oder andere Besorgungen kaufen und mitbringen.
Meine Mutter ist eine absolute Leseratte und verschlingt Bücher innerhalb von wenigen Tagen, das kann man gar nicht glauben. Sie braucht immer Nachschub und immer wenn ich zusammen mit ihr einkaufen gehe, dann bleibt sie auch stundenlang bei den Büchern stehen und schaut sich alle Bücher an. Vor allem bei diesen Wühlkisten oder reduzierten Bücher schaut sie oftmals ob sie nicht sogar ein brauchbares Exemplar findet. Das große Wohnzimmer besteht nicht mehr aus einer Wand, sondern nur noch aus einem prall gefüllten Bücherregal. Es sieht schon fast wie beim Buchhändler aus.
Mein Vater hingegen ist kein Bücherwurm, er war auch eher der sportliche Typ und außerdem interessiert er sich dann doch mehr für Technik oder schaut auch gerne fernsehen. Da sind meine Eltern verschieden, wobei das noch nie ein großer Konflikt für beide war. Meine Mutter sitzt dann gerne mal in der Küche oder auf der Couch im Wohnzimmer und liest während der Vater schläft oder sich auch mal anders beschäftigt.
Manchmal unterhalten sie sich sogar ein wenig während meine Mutter ein Buch liest. Außerdem kennt sie auch immer alle Bestseller und kann sich die Namen und die Herkunft von unzähligen Autoren merken. Ich kenne niemanden, der so verrückt nach Büchern ist wie meine Mutter.
Ich würde nun gar nicht sagen, dass nur Frauen von Büchern so extrem angesprochen werden. Ich habe ja Deutsche Literatur studiert, wobei ich durchaus sehr viele männliche Kommilitonen in meinen Seminaren und Vorlesungen hatte. Viele wirkten auch sehr motiviert und hatten ein sehr breit gefächertes Wissen, was darauf schließen lässt, dass sie sich auch enorm von Büchern begeistern lassen. Viele meiner Kurse waren recht gemischt, vielleicht waren es minimal mehr Frauen als Männer, aber ein großes Ungleichgewicht habe ich da nie erkennen können.
Die meisten meiner Dozenten waren dabei auch männlich. In vielen Seminaren konnte ich dabei eine enorme Begeisterung für bestimmte Werke feststellen, was ich bei den weiblichen Dozenten nun nicht so feststellen konnte. Allerdings hatte ich eben auch wesentlich mehr männliche Dozenten während meines Studiums gehabt. Wenn diese Dozenten für Deutsche Literatur sich nicht so enorm für Bücher begeistern könnten, wären sie wohl niemals so weit gekommen.
Ich selbst liebe Bücher natürlich auch über alles und werde auch sehr von Büchern angesprochen. Allerdings kenne ich durchaus auch einige männliche BookTuber, die ebenfalls eine begeisterte Leseratte sind. Ich würde daher nicht sagen, dass es so ein enormes Ungleichgewicht gibt. Ich würde nun nicht abstreiten, dass es grundsätzlich mehr Frauen gibt, die sich für Bücher interessieren und gerne lesen, aber es gibt auf jeden Fall auch eine Vielzahl an Männern, so dass man da gar nicht verallgemeinern kann.
Man kann ja aber auch allgemein nicht vom eigenen Bekanntenkreis auf die ganze Welt schließen. Wenn ich mir eben so meinen Studiengang anschaue, die BookTuber Welt auf YouTube und auch meinen Bekanntenkreis, dann hält sich das wirklich einigermaßen die Waage. Es kommt aber natürlich auch immer auf die jeweilige Person und ihre Interessen an.
Ich habe schon Statistiken gesehen die eindeutig sagen, dass Frauen im Durchschnitt mehr lesen als Männer. Ich habe auch schon Studien gesehen die besagen, dass Frauen öfters Bücher verschenken als Männer.
Wie das aber mit dem "empfindliche reagieren" ist kann ich dir nicht sagen oder besser gesagt kann ich nur spekulieren. Denn ich denke, dass diese schnulzigen Herzschmerz Themen und "wahre Schicksale" deutlich mehr weibliche als männliche Leser ansprechen.
Und bei dem eher "männlichen" Lesestoff - den ich übrigens auch bevorzuge, obwohl ich eine Frau bin - gibt es einfach nicht so viele Momente zum schluchzen.
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