Bei finanzieller Not in einem Vereinshaus wohnen?

vom 01.11.2015, 18:49 Uhr

Ich habe neulich eine frühere Klassenkameradin getroffen und erfahren, dass sich ihre Eltern derzeit in einer finanziellen Notlage befinden. Sie sind sehr religiös und haben auch häufig für einen bestimmten christlichen Verein gearbeitet, der auch sportliche Aktivitäten organisiert. Nun wohnt aber wohl die ganze Familie in dem Vereinshaus, da sie das eigene Haus aufgeben mussten.

Offenbar wohnen sie schon seit mehreren Jahren in diesem Vereinshaus und bislang ist auch nicht abzusehen, wann sich die finanzielle Lage bessern wird, da die Familie hohe Schulden hat. Die Räume die sonst für öffentliche Aktivitäten zur Verfügung stehen, werden nun teilweise von der Familie genutzt.

Findet ihr es gut, dass Familien in einer solchen Lage in ein Vereinshaus ziehen dürfen? Ist das nicht auch ein großer Nachteil für Jugendliche und Kinder die das Vereinshaus ansonsten genutzt haben? Bekommt man als Familie da nicht normalerweise auch Unterstützung vom Staat, so dass man auch in eine eigene Wohnung ziehen könnte?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wo befindet sich das Vereinshaus in deiner Geschichte denn? Ich kenne nun mehrere Vereinshäuser bzw. Vereinsheime und kein einziges befindet sich in einem Wohngebiet und somit wäre es auch nicht zulässig, dass dort Menschen wohnen.

Und da die Familie in deiner Geschichte dort ja angeblich seit mehreren Jahren wohnt und kein anderes Haus mehr hat müsste sie dort ihren Erstwohnsitz angemeldet haben. Da hat man doch direkt mal wieder Zweifel an deiner Darstellung.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Kaum nachvollziehbar, diese Geschichte hier. Immerhin gibt es ja gewisse Grundleistungen vom Staat und die Wahrscheinlichkeit, dass eine mehrköpfige Familie auf der Straße landen würde, ist doch glücklicherweise sehr gering.

Im Übrigen dürfen sie aber rein rechtlich in diesem Vereinsheim wohnen. Sofern es eine melderechtlich einwandfreie Anschrift hat, ist das soweit auch kein Problem. Ohne Meldeadresse geht allerdings nicht. Verfügt das Vereinsheim jedoch über eine solche (was ohnehin zwingend der Fall ist), kann dort auch problemlos (jedenfalls von rechtlicher Sicht) gewohnt werden.

Es gibt viele Vereinsheime, die auch noch über Wohnungen verfügen. Ein guter Freund von mir betreibt beispielsweise einen Kampfsportverein, mietet das komplette Gebäude, in dem die Trainingsräume sind und bewohnt andere Räume mit seiner Freundin auch. Gar kein Problem.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also unmöglich ist es nicht, dass eine ganze Familie quasi Haus und Hof verliert. Denn sonst gäbe es in Deutschland auch keine Obdachlosen. Aber bis es soweit kommt, muss man schon sehr viele Dinge über einen langen Zeitraum ignoriert haben. Was dann im Umkehrschluss bedeutet, dass man an seiner Lage selbst schuld ist. Da ist es auch von dem Verein her zwar menschlich, wenn sie die Familie in dem Vereinshaus wohnen lassen. Aber die Familie wird sich nicht selbst bemühen an der Situation etwas ändern.

Ob die Geschichte dabei der Wahrheit entspricht oder nicht, ist ja nicht die Frage. Aber selbst ein gemeinnütziger Verein, der eine solche Immobilie besitzt oder bewirtschaftet, muss daran interessiert sein, dass das Gebäude Geld einbringt. Es muss ja erhalten werden. Und das nötige Geld bekomme ich nur durch selbst organisierte Veranstaltungen oder wenn ich die Räumlichkeiten vermiete.

Also scheint der Vorstand des Vereines auch nicht gerade sehr intelligent zu sein, wenn man das über Jahre mitmacht. Dass sich die Familie mit den Gegebenheiten arrangiert hat, sieht man ja auch, da sie seit Jahren dort leben und nichts an der Situation ändern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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