Krankenkasse zahlt keine Perücke für Männer - Legitim?

Über dreißigjährige Männer haben wohl schlechte Karten, wenn sie aus Krankheitsgründen eine Perücke benötigen, übernimmt dies nicht die Kasse. Gerade hat ein 76-jähriger Rheinlandpfälzer vor dem Bundessozialgericht diesbezüglich ein Schlappe erlitten.

Das Gericht argumentierte, dass bei Männern der Haarausfall ab einem gewissen Alter gehäuft vorkomme und nicht so eine störende Auffälligkeit darstelle, wie es bei Frauen der Fall ist. Findet ihr das Urteil in Ordnung?

Es ist nicht so, dass mir Männer, die schon früh ihre Haare verlieren, nicht leid täten. Aber ab dreißig setzt das nun mal bei fast jedem Mann ein. Ist das überhaupt eine Krankheit? Das ist doch einfach eine Alterserscheinung, oder?!

Also bei allem Mitgefühl, ich finde es legitim, dass Krankenkassen nicht für Männerperücken zahlen. Schon gar nicht bei einem 76 Jährigen. Für mich ist das irgendwie mehr ein kosmetisches Problem. Dann könnten Frauen auch die Brüste von der Kasse geliftet bekommen. Die fangen ja ab dreißig auch etwas zu hängen an.

Dass sie bei einem 76-Jährigen nicht zahlen, kann ich durchaus verstehen. Wenn aber ein junger Mann mitte 20 schon so erheblichen Haarausfall hat, dass er eine Perücke benötigt, dann sollten dies meiner Meinung nach schon gezahlt werden. Ich kann mir vorstellen, dass dies in solch einem Alter eine Erhebliche psychische Belastung werden kann

Glatze ist auch bei jüngeren Männern keine Seltenheit. Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an und als Betroffener empfindet man dies sicher etwas anders.

Ich sehe es trotzdem als legitim an, da Glatzen bei Männern einfach nicht so ungewöhnlich sind. Bis zu welchem Alter soll man denn auch hier eine Grenze ziehen? Soll etwa ein 80jähriger noch eine Perücke finanziert bekommen?

Mich persönlich stört weder eine Glatze bei Männern noch bei Frauen. Es kommt auf den Menschen an. Was mich aber stört, dass evtl. die Kassen nicht an die psychische Komponente, also an den daraus entstehenden Leidensdruck denken.

Wenn ich z. B. aufgrund einer Chemotherapie keine Haare mehr hätte, würde ich glatt sagen, ich brauche so ein Teil nicht, ich kann mir ein Tuch umbinden als Frau. Was nützt mir die Perücke, wenn Wimpern und Augenbrauen auch ausfallen? Ich finde, die Kassen sollten das von Fall zu Fall entscheiden, aber nicht generell Männern das Recht absprechen, eine Perücke zu bekommen.

Ich persönlich finde es durchaus richtig. Natürlich möchte nicht jeder Mann eine Glatze haben, aber im Leben bekommt man nicht immer was man will und es ist ja auch nicht selten das bereits Männer Mitte zwanzig sich den Kopf rasieren, weil sie kaum noch Haare haben. Ich kenne einige junge Männer mit Glatze die nur keine Haare haben weil ihnen schon zu viele fehlen und ein rasierter Kopf dann einfach besser aussieht als wenn man eine halb Glatze hat.

Ich finde auch das den meisten Männern eine Glatze durchaus steht, also ich finde in aller Regel nicht das ein Mann schlechter aussieht nur weil er eine Glatze hat. Sicher gibt es auch einige Männer die eigentlich gerne keine Glatze hätten, aber dabei geht es nun einmal um Schönheit und nicht um eine Medizinische Notwendigkeit. Eine alte Frau bekommt ja auch den Körper nicht gestrafft, weil es nun einmal normal ist, dass sich gewisse Sachen verändern.

Die Krankenkasse muss sich ja auch finanzieren, das vergessen viele leider immer wieder. Das Geld in den Krankenkassen fällt nicht vom Himmel sondern wird von den Menschen finanziert und wenn die Krankenkasse anfängt alles Mögliche zu finanzieren müssen die Beiträge immer weiter und weiter steigen.