Klischee vom Namen tanzen in der Waldorfschule
Ein Cousin meines Freundes besucht die Waldorfschule. Es war bis vor kurzem in einem Waldorfkindergarten und ist nun vor kurzem eingeschult worden. Viele Verwandte finden die Entscheidung nicht so gut und hätten es lieber gesehen, wenn der Junge auf eine ganz normale Schule gekommen wäre.
In diesem Zusammenhang höre ich auch immer wieder, dass Kinder in der Waldorfschule angeblich ihren Namen tanzen müssen. Ihr kennt das Klischee sicherlich auch, aber was ist da dran? Lernen die Schüler von Waldorfschulen tatsächlich ihren Namen tanzen oder ist das einfach nur ein Klischee, dass sich mal jemand in dem Zusammenhang ausgedacht hat? Wie viel wahres ist an diesem Gerücht dran?
Nein, das ist insofern kein Klischee, weil ich das selbst schon gehört und auch an einer Kollegin, die Oma ist, hinterfragt habe. Es geht nicht darum, dass man "Klaus" z.B. anders tanzt als "Erika" , aber die Kinder sollen Hemmnisse abbauen, innerlich freier werden, sich was trauen und einfach somit lernen, zu beobachten, wie sie sich gerade selber fühlen, wonach ihnen ist und diesen Gefühlen dann in einem Tanz Ausdruck verleihen.
Daher kann ich mir vorstellen, dass der "Klaus"-Tanz dann nicht immer derselbe ist, denn wenn ein Kind sich glücklich fühlt, wird es wohl eher herumspringen und tanzen als wenn es vor einer Stunde daheim noch von der Mutter ausgeschimpft wurde, dann wird das sicher anders aussehen. Viele sind auch deswegen in so einer Schule, dass sie lernen sich trotz Behinderung oder Handicaps anderen Kindern gegenüber behaupten zu können und so ihren Platz in der Gesellschaft finden lernen.
Die Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die neben beispielsweise den Höhen und Tiefen eines Musikstückes unter anderem auch Worte sichtbar machen soll. So werden Gedichte oder Theaterstücke getanzt und die Sprache sichtbar gemacht.
Dazu gibt es natürlich auch ein Alphabet, das man beispielsweise in diesem Video gezeigt bekommt. Das wird aber sicherlich nicht an allen Schulen ins kleinste Detail durchgegangen. Daher bestreiten viele Waldorf-Schüler das Klischee. Es ist halt auch nicht jede Schule gleich und die Lehrer schon gar nicht.
Ich denke, es ist für den Anfang einfach ein spielerischer Einstieg. Als ich Arabisch-Unterricht hatte, haben wir, nachdem wir das Alphabet gelernt haben, auch erst mal versucht, unsere eigene Namen zu schreiben.
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