Til Schweiger beschimpft Asylgegner auf seiner Facebookseite
Til Schweiger bat vor einigen Tagen um Spenden für Flüchtlinge auf seiner Facebookseite. Der Großteil seiner Fans waren aber anscheinend gegen die weiteren Aufnahmen von Flüchtlingen und wollten nicht spenden, dies verkündeten sie auch in den Kommentaren. Daraufhin beleidigte Schweiger seine Fans mit folgenden Worten: „Verpisst euch von meiner Seite“ und „Ihr seid zum Kotzen“.
Ich finde einfach so etwas geht nicht, man muss einfach beide Meinungen akzeptieren können und so auszurasten und seine Fans zu beleidigen geht gar nicht. Ein Promi sollte sowieso ein Vorbild für seine Fans sein und mit solchen Aktionen schürt man nur den Streit zwischen den Befürwortern und den Gegner der Einwanderung. Für mich war das wieder ein Beweis mehr, wie unsympathisch er eigentlich ist. Mittlerweile hat er sich entschuldigt und seine Beschimpfungen gelöscht.
Ich kann mir erst einmal nicht vorstellen, dass ein Großteil der Fans gegen Flüchtlinge ist. Wahrscheinlich waren das nur ein paar Einzelne, die sich eben sehr lautstark geäußert haben. Die Befürworter werden sicherlich eher schweigen und spenden, ohne sich großartig zu dem Thema zu äußern.
Dass Til Schweiger so reagiert, kann ich durchaus nachvollziehen. Dass es ihn sehr ärgert, wenn auf seiner Seite fremdenfeindliches Gedankengut verbreitet wird, ist mehr als verständlich. Als Prominenter sollte man darauf vielleicht etwas professioneller reagieren, aber letztendlich ist das auch nur ein Mensch.
Es war nicht der Großteil der Schreibenden, die sich negativ äußerten. Der überwiegende Teil hat seine Einträge zum Thema wohlwollend beziehungsweise unterstützend kommentiert.
Schweiger hat auch nicht einfach Asylgegner beleidigt, sondern jene, die zuvor ihn beleidigt hatten und/oder teilweise menschenverachtendes bzgl der Flüchtlinge geschrieben hatten. Entschuldigt hat er sich dafür nicht und der Eintrag steht auch nach wie vor auf seiner Seite.
Letzteres finde ich zumindest ehrlich- er steht zu seinem Ausbruch. Beleidigungen solcher Art finde ich nicht in Ordnung. Aber nach den teilweise wirklich heftigen, zum großen Teil beleidigenden Antworten ist es auch nachvollziehbar,
Im Übrigen wird kaum jeder, der auf einer "Star"-Seite schreibt auch unbedingt ein Fan desjenigen sein (also von wegen "seine Fans beleidigt").
Was du da schreibst zeigt ja einen Teil der Ursache dieses widerwärtigen Spiels mit den Vorurteilen und der unergründbaren Angst des durchschnittlichen Rassisten. Es werden die Bereiche Flüchtlinge, Asylbewerber und Einwanderung vermischt und dann damit gezeigt, wie sehr das Boot voll ist. Wer sich nicht vorstellen kann, wieso Maria und Josef abgewiesen wurden, sollte nur einmal der "Diskussion" der "normalen Leute" folgen.
Auch wird der Grund der Beschimpfung von Schweiger (und nein, ich bin kein Fan!) unterschlagen. Denn was ihn (verständlicher Weise) verärgert hat, waren die tatsächlich rassistischen und beleidigenden Wortmeldungen gegenüber Flüchtlingen (bzw. Ausländern im Allgemeinen) sowie die Aufkommende Neiddebatte im dem Sinn, dass ein Schweiger ja genug Geld habe und eben leicht was abgeben kann.
Zu keinem Zeitpunkt kam der wirklich braune Mob auf die Idee zu fragen, was und wozu gespendet werden soll. Denn es war ja keine Initiative von Till Schweiger, er hat sie nur unterstützt. Es geht hier ja darum, den Flüchtlingen das Notwendigste zukommen zu lassen. Das wäre ein Akt der Menschlichkeit und wer nicht spenden kann oder will muss ja auch nicht.
Du selbst schreibst ja (fälschlicher Weise) es wäre ein "Konflikt" zwischen Befürwortern und Gegnern von "Einwanderung". Aber Flüchtlinge zählen gar nicht zur Gruppe der Einwanderer. Ein großer Teil der Flüchtlinge, die vor Krieg und Terror fliehen, würde sofort wieder in das Ursprungsland, wenn sich die Lage dort beruhigt. Und natürlich darf angenommen werden, dass jemand Menschen, die bereits in Deutschland sind, auf Grund ihrer Herkunft beschimpft, rassistische Motive hat. Und hier ist es schlicht so, dass dies eben keine "Meinung" mehr ist, die zu tolerieren wäre.
Einen Großteil des Shitstorms hat Til Schweiger ja mit dem Publikwerden seiner angedachten Geschäfte mit den Asylanten zu verdanken. Dieses hätte ihm mehrere Millionen Euro im Jahr eingespült und das er so zurückkeift wenn man ihm derart in die Suppe spuckt, ist da wenig verwunderlich. Es ist schon sehr erstaunlich wie die ganze Flüchtlingsproblematik von windigen Geschäftemachern ausgenutzt wird. Einzelheiten über das Projekt von Schweiger & Co. kann man auch bei der Süddeutschen nachlesen. Und der kann man ja bestimmt nicht unterstellen, Hetze zu verbreiten.
Ich finde auch, dass Til Schweiger selbst genug Geld hat und wenn er etwas unterstützen will, dann soll er eben selbst spenden, aber er muss nicht andere dazu aufrufen. Wenn der eine Million locker macht bringt das viel mehr als wenn er den Durchschnitt mit schlechtem Gewissen dazu bittet, ein par Euro zu spenden.
Zudem muss man als Prominenter damit leben, dass man sich den Zorn anderer zuzieht, wenn man öffentlichkeitswirksam etwas sehr Streitbares tut. Wenn er jedermanns Liebling sein will, dann soll er sich von solchen Sachen fern halten und wenn er sich bei strittigen Dingen engagiert, die eben manche nicht gut finden, dann muss er mit dem Gegenwind leben.
Danke für den Link. Sinngemäß geht es bei dem Kasernen-Projekt ja darum, dass alles ein wenig umgebaut wird und mit den Zahlungen für die Unterbringung rentiert sich das gar sehr, einen alten Schuppen zum Flüchtlingsheim zu machen.
Til Schweiger hätte auch einfach ruhig die Kritiker von seiner Seite löschen können. Wenn aber einige der Kritiker richtig erkannt haben, dass er mit manchen Projekten nur Publicity einheimsen will und sich selbst bereichert, unter dem Deckmantel des Gutmenschen, dann hat er sich vielleicht eher ertappt gefühlt.
Ich finde die Reaktion von Til Schweiger einfach klasse und total nachvollziehbar. Was ich dagegen nicht nachvollziehen kann, ist die Behauptung, dass er Millionen mit Flüchtlingen verdienen soll. Das ist absoluter Quatsch. Wer gegen das Recht auf Asyl ist, stellt sich offen gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte. Außerdem sind nicht alle Ausländer und Flüchtlinge gleich. Soweit ich es mitbekommen habe, stellt sich Herr Schweiger gegen Pauschalurteile und Hetze und nicht um Kritik an seiner Person.
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