Skript und Mitschrift zum Lernen eher nervig?

Dieses Semester habe ich ein Wahlpflichtmodul aus dem Bereich Physik gewählt und bin mit dem Dozenten nicht so ganz zufrieden. Zu Beginn der Vorlesung hat dieser Vorlesungsskripte ins Internet gestellt sich viele schon ausgedruckt haben, in der zweiten Vorlesungsstunde hat er diese dann gebunden verteilt. Die Skripte stimmen aber nur bedingt mit der Vorlesung überein, denn die Themen sind nicht in der richtigen Reihenfolge und teilweise werden die Themen in der Vorlesung auch ganz anders angegangen.

Das was die meisten aber besonders stört ist die Tatsache, dass er bei der Vorlesung auch sehr viele wichtige Dinge anschreibt und das schreiben auch alle sehr aufmerksam mit. Bei den Übungen merkt man dann, dass man nicht nur die Sachen aus dem Skript benötigt, sondern auch Informationen aus der Mitschrift und so hat man am Ende einfach zu viele Notizen. Man arbeitet mit dem Skript zu dem man sich ja dann auch noch selbst Notizen macht und mit der Mitschrift aus der Vorlesung, zu der man ebenfalls Dinge notiert hat, die das Verständnis erleichtern.

Eine Kommilitonin von mir meinte, dass sie das sehr viel findet und sich damit das Volumen an Lernstoff einfach vergrößert hätte, denn offenbar wird alles erwartet und in anderen Vorlesungen die sie hat, gibt es beispielsweise nur eine Mitschrift in der Vorlesung die man dann mit der entsprechenden Literatur nacharbeitet und das wäre vom Umfang her dann natürlich schon etwas weniger.

Wie ist das bei euch, habt ihr mitunter auch die Situation, dass ihr in einer Vorlesung ein Skript bekommt, es aber zusätzlich auch noch eine Mitschrift gibt die nicht mit dem Skript übereinstimmt, so dass ihr am Ende einfach mehr zu Lernen habt, als eigentlich der Fall gewesen wäre? Nervt es euch, dass ihr dann parallel mit zwei Quellen lernen müsst, zusätzlich zu der Fachliteratur natürlich? Wie sinnvoll findet ihr diese Organisation der Vorlesung?

Man ist eben nicht mehr in der Schule, wo man schön seine Arbeitsblätter bekommt und alles schön ausgearbeitet vom Lehrer bekommt. Man muss sich die Dinge eben selber erarbeiten. Ein Skript ist immer eine ganz nette Richtungsangabe, aber man muss sich eben immer noch selber bemühen. Wer würde auch noch zuhören, wenn er alles schon ausgearbeitet vor sich liegen haben würde?

Ich finde es absolut normal, dass man sowohl einen Reader oder eine Sammlung von ausgedruckten Folien hat, als auch selbst geschrieben Blätter. Für mich ist das selbstverständlich und ich kenne es von meinem Studium auch nur so, weshalb ich nun gar nicht wüsste, weshalb das zu viel sein sollte. Wie hier schon geschrieben wurde, gibt es doch einfach Unterschiede zwischen Schule und Uni und man kann kaum erwarten, dass man alle Informationen schon fertig geschrieben, kompakt in einem Skript bekommt. Man muss schon selbst etwas tun.

Je nachdem, wie viel die Informationen aus dem Reader mit meinen selbst aufgeschriebenen Informationen zu tun haben, lerne ich dann auch. Ich mache es dann entweder so, dass ich beides nacheinander lerne oder auch beides parallel, wenn auf meinen selbst aufgeschrieben Blättern nur Ergänzungen sind. Beides nacheinander zu lernen, finde ich aber auch nicht weiter schlimm.

Ich finde die Methode gar nicht nervig, sondern ich kenne es eben auch nur so. Ich finde es dabei sogar noch besser, wenn man zusätzlich zu meinem Reader auch noch selbst geschrieben Blätter habe, da ich mich dann besser vorbereitet fühle. Und da ich ohnehin zu Hause oder in der Bibliothek lerne, versinke ich da auch nicht im Chaos. Der Reader ist ja zusammengeheftet und für meine eigenen Blätter nutze ich eben einen Ordner. So ist gar nichts chaotisch und ich kann gut damit lernen.