Ab welchem Alter Markenkleidung für Kinder erlauben?
Eine Bekannte von mir kleidet sich meist sehr Modebewusst, aber beim Nachwuchs hört das auf. Die Kinder bekommen in der Regel nur günstige Kleidung aus dem Kick, Family oder H&M. Markenkleidung gibt es für die kleinen nicht, auch wenn viele Eltern ihre Kinder so kleiden.
Meine Bekannte möchte den Kindern erst ab 16 Jahren Markenkleidung erlauben. Und auch dann möchte sie, dass die Kinder sich diese zu Feiertagen wünschen oder von ihrem Taschengeld selbst kaufen. Sie möchte ihre Kinder nicht in Markenklamotten kleiden, da sie dies unnötig findet und ihre Kinder nicht dazu erziehen möchte.
Ist es bei euch auch so gewesen, dass ihr erst ab einem bestimmten Alter Markenkleidung tragen durftet? Kauft ihr euren Kindern auch bis zu einem bestimmten Alter keine teuren Markenklamotten? Denkt ihr, dass dies pädagogisch sinnvoll sein kann oder ist das eher zwecklos?
Meine Kinder haben schon als Kleinkinder die ersten Markenschuhe getragen. Das lag aber daran, dass diese als Auslaufmodell so günstig waren, dass andere Schuhe wesentlich mehr gekostet hätten. Bewusst habe ich da aber nie danach unterschieden. Dass deine Bekannte das nun am Alter festmachen will, halte ich für völlig übertrieben.
Zu meiner Kinder- und Jugendzeit war es noch so, dass bestimmte Kleidungsstücke oder Schuhe auch richtig viel Geld gekostet haben. So zum Beispiel Lederturnschuhe mit weit über 100 DDR-Mark. Meine Eltern haben mich da mit dem Argument vom Kauf abgehalten, dass meine Füße noch wachsen und ich mich ärgern würde, wenn die Schuhe in einem halben Jahr nicht mehr passen.
Je nach Alter des Kindes kann man das auch so erklären. Meine Mädels werden ja nun bald 13 Jahre und da wird die Kleidung nach Gefallen gekauft. Sicherlich gibt es auch keine teure Markenkleidung, weil Tische und Stühle in der Schule die Ursache sind, wenn da schnell Löcher entstehen. Das ist aber für mich der einzige Grund um auf preiswerte Kleidung zu setzen.
Ich habe schon mit 13 oder 14 Markenkleidung bekommen. Damals waren in meiner Klasse die Hosen von Miss Sixty total angesagt, also habe ich mir auch eine gewünscht. Meine erste Markenhose habe ich von meiner Tante günstig bekommen, weil die die Hose hat kürzen lassen und sie im Endeffekt zu kurz wurde und somit mir perfekt passte. Das war auch ein ziemliches Schnäppchen, wenn man mal mit den Original-Preisen im Geschäft vergleicht.
Dann habe ich mir mit 14 zu Weihnachten eine zweite Hose gewünscht und ich habe sie auch bekommen, allerdings mit der Einschränkung, dass sie im Sale gekauft wird. Also wenn ich das unbedingt wollte, habe ich auch Markenkleidung bekommen, aber dann wurde sie eben stark reduziert gekauft. Ich finde das auch gut so, denn wenn man immer den vollen Preis bezahlt, zahlt man sich irgendwann dumm und dämlich, weil Kinder sehr schnell aus solchen Sachen herauswachsen.
Meine Cousine kauft für ihren Sohn (4) auch gerne Markenkleidung, allerdings auch gebraucht. Dann wird ein Hemd von Tom Tailor, welches neu locker 40 oder 50€ kostet, bei Ebay für 3€ ersteigert. Ich finde, wenn man Kindern vermittelt, dass es nicht immer Neuware zum vollen Preis sein muss, sondern eben auch Second Hand oder eben im Sale, dann ist Markenkleidung durchaus pädagogisch sinnvoll.
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