Wie Druck bei Babywunsch nehmen?

vom 27.10.2015, 20:14 Uhr

Eine Bekannte von mir hat ja sehr lange versucht schwanger zu werden und nachdem ihr der Arzt gesagt hat, dass das extrem unwahrscheinlich ist wegen dem Übergewicht, konzentrierte sie sich eher auf das Abnehmen und nicht auf den Kinderwunsch. Sie nahm inzwischen knapp 40kg ab und hatte es wie gesagt aufgegeben, gezielt schwanger werden zu wollen.

Jetzt hatte sie wohl eine Fehlgeburt und gibt sich selbst die Schuld dafür, weil sie wegen einer Grippe Medikamente genommen hat. Jetzt meinte der Arzt zu ihr jedoch, dass dies ein gutes Zeichen sei, weil sie eben weiß, dass es klappt und dass die ersten drei Monate nach einer Fehlgeburt die fruchtbarsten seien. Jetzt macht sie sich wieder Hoffnungen und setzt sich - in meinen Augen - mal wieder zu sehr unter Druck was den Kinderwunsch angeht. Sie denkt und plant zu viel und das kann den Körper nun mal stressen, leider.

Ich habe ihr auch schon gesagt, dass sie einfach nicht mehr daran denken sollte und sich ablenken sollte und darauf meinte sie nur, dass sie das letzte Mal, als sie sich keine Gedanken um eine Schwangerschaft gemacht hätte, Medikamente eingenommen hätte und somit eine Fehlgeburt verschuldet hätte. Da wusste ich dann auch nicht mehr, was ich sagen soll.

Wie kann man den Druck bei einem Babywunsch effektiv nehmen? Ich weiß gar nicht, was ich hilfreiches sagen kann, wenn ich ehrlich bin. Weiß jemand Rat?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist wirklich schwer, wenn sie auch noch so argumentiert. Ich würde ihr einfach sagen, dass sie auf lange Sicht, wenn sie zu viel Druck aufbaut nicht nur das Kind nicht bekommen wird, sondern auch zu viel Druck in die Beziehung bringt, was diese eben auch schnell mal beenden kann und das man deswegen einfach Ablenkung suchen muss. Wenn man krank ist, wird man beim nächsten Mal auch daran denken, wenn man das mal so erlebt hat.

Als Freundin würde ich ihr dazu raten, dass sie mal mit ihrem Partner 2 Wochen Urlaub macht. Das entspannt die Seele und den Körper und dann geht das alles auch wieder besser, wenn man wirklich mal den Kopf frei bekommt. Ansonsten sollte sie ihren Partner nicht vernachlässigen, weil der ja nicht nur ein potenzieller Vater ist, sondern auch der Mann an ihrer Seite, das sollte sie nicht vergessen. Vielleicht kann man etwas machen um die Beziehung zu vertiefen und dann ist es auch so entspannter.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Den Druck kann man kaum von außen nehmen. Da weiß ich aus eigener Erfahrung. Erst wenn man selbst erkennt, dass der Druck mehr schadet, als nutzt und wirklich von dem Wunsch ablässt, klappt es viel besser. Das habe ich auch bei anderen Paaren so erlebt, die wirklich über Jahre daran gearbeitet haben, um ein Kind zu bekommen.

Wobei ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass Medikamente gegen Grippe eine Fehlgeburt auslösen sollen. Da spielen mit Sicherheit noch andere Faktoren eine Rolle. Aber im Moment kannst du sie nur damit auffangen, dass du für sie da bist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Wobei ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass Medikamente gegen Grippe eine Fehlgeburt auslösen sollen. Da spielen mit Sicherheit noch andere Faktoren eine Rolle.

Ich persönlich glaube auch nicht wirklich dran, dass es nur am Medikament liegt. Der Arzt hat ihr auch schon gesagt, dass der Embryo wahrscheinlich so oder so früher oder später abgegangen wäre und nicht überlebensfähig gewesen wäre. Aber auch da will sie nicht hören und redet sich ein, dass sie es "getötet" hat.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Fehlgeburten sind leider normal. Ich würde auch nicht sagen, dass es unbedingt das Medikament war. Wenn sie sich da solche Sorgen macht, sollte sie sich vielleicht noch mal beraten lassen, beispielsweise bei pro Familia. Die sollten ihr auch erklären können, dass sie sich das unsinnige Vorwürfe macht. Und selbst wenn es das Medikament gewesen wäre, war es ja keine Absicht.

Ich halte die Aussage, dass die ersten drei Monate nach einer Fehlgeburt die fruchtbarsten sind für gefährlich. Nach einer richtigen Fehlgeburt mit Ausschabung wird Frauen eigentlich geraten, mindestens zwei bis drei Monate bis zum nächsten Versuch zu warten, bis man wieder schwanger wird. Denn der Körper muss eigentlich, wenn die Schwangerschaft schon bei der Fehlgeburt weiter fort geschritten war, erst wieder auf normal einstellen und registrieren, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Zudem muss sich auch die Gebärmutterschleimhaut wieder richtig aufbauen, um für eine eventuelle nächste Schwangerschaft wieder zu funktionieren. Das braucht Zeit. Ein Körper ist keine Gebärmaschine.

Vielleicht würde es den Druck nehmen, wenn die beiden sich erst mal als Pflegeeltern beim Jugendamt melden. Bei manchen Paaren hat das geklappt, dass so der Druck genommen wurde, weil die Elterngefühle erst mal ausgelastet sind. Man kann sich dann halt erst mal auf ein Kind konzentrieren und ist von der Kinderlosigkeit abgelenkt.

Zudem würde ich, wenn die Frau vielleicht nicht mehr die allerjüngste ist überlegen, ob man nicht zu einer speziellen Beratung geht für Eltern, die unerfüllten Kinderwunsch haben. Also zu einem Mediziner mit dieser Spezialisierung. Falls der oben genannte nicht so einer ist. Und wenn das doch der Fall ist, gegebenenfalls wechseln, wenn man sich dort nicht gut aufgehoben fühlt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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