Bräutigam vor der Hochzeit niemandem vorstellen?

Meine Tante hat vor einigen Jahren geheiratet, nachdem sie einige Jahrzehnte alleinerziehende Witwe gewesen war. Sie hatte etwas, was ich persönlich als eine „Blitzhochzeit“ bezeichnen würde. Denn so wirklich hat niemand aus der Familie damit gerechnet.

Ihr Ehemann ist super nett und alles, ich habe nichts an ihm zu kritisieren. Aber ich finde, dass meine Tante ihn besser hätte in die Familie einführen sollen. Denn sie erwähnte vorher mit keinem Wort, dass sie einen Freund hätte oder so. Später stellte sie ihren Verlobten nur meinen Großeltern vor und ihren Geschwistern, Nichten und Neffen überhaupt nicht.

Im Endeffekt kam dann ein Anruf, dass wir zu ihrer Hochzeit eingeladen sind und nach der Hochzeit saß mein neuer Onkel mittendrin auf jeder Familienfeier und keiner wusste so wirklich, wer das jetzt ist und wie er jetzt dazu gehört, auch weil nicht alle zur Hochzeit eingeladen worden waren.

Findet ihr das in Ordnung, wenn man vor der Hochzeit den Partner niemanden vorstellt? Ist die Familie dann nicht hinterher überfordert, wenn da plötzlich ein fremdes Gesicht auf jeder Familienfeier dabei ist?

Warum ändert denn der Trauschein etwas daran? Wenn sie bis heute mit dem Mann nur eine Beziehung hätte und ihn nicht geheiratet hätte, säße er doch genauso nun in eurer Mitte und ihr müsstet ihn erst mal kennenlernen. So ist das nun mal, wenn ein Familienmitglied jemand kennenlernt.

Meiner Meinung nach ist es total unerheblich, ob man denjenigen gleich heiratet oder nicht. Ob die beiden verheiratet sind oder nicht macht doch nur für sie einen Unterschied, wenn überhaupt. Sie lieben sich, sie sind zusammen, sie gehen gemeinsam auf Familienfeiern. Das geht auch ohne Hochzeit.

Das ist sicherlich keine angenehme Situation, in der ihr euch dann befunden habt, aber ich finde es auch nicht weiter verwerflich, wenn ich ehrlich bin. Man muss das selber entscheiden und wenn man der Meinung ist, dass man so spontan heiraten will ist das mit dem Vorstellen auch ein bisschen blöd, weil man viel planen muss und dann einiges zu tun hat.

Wobei es an der Situation auch nichts ändert. Er war euch fremd und daran ändert die Ehe wirklich nichts. Sie muss sich doch sicher sein und offensichtlich hat sie auch die richtige Entscheidung getroffen, wenn sie nun immer noch glücklich ist.

Ramones hat geschrieben:Man muss das selber entscheiden und wenn man der Meinung ist, dass man so spontan heiraten will ist das mit dem Vorstellen auch ein bisschen blöd, weil man viel planen muss und dann einiges zu tun hat.

Nun gut, aber das war ja ihre Entscheidung und sie wird das schon aus irgendwelchen Gründen genau so gemacht haben. Für mich wäre das auch nichts gewesen. Meinen Mann habe ich wirklich schnell allen vorgestellt und deswegen kann ich auch nicht verstehen, warum man das nicht vor einer Hochzeit macht, aber wie gesagt hinterher kann man immer meckern, aber es war ihre Entscheidung und sicherlich nicht die Beste, aber sie wird Gründe dafür gehabt haben.

3 Monate sind dennoch knapp, wenn man etwas plant. Als Gast sieht man das ja oft nicht, aber das nimmt alles Zeit in Anspruch. Ich hätte meinen Mann auch vorher vorgestellt und mir wäre das so auch ein bisschen peinlich gewesen, aber das ist nun mal so und nun kann man es ja auch eh nicht mehr ändern. Ich kenne sie ja auch gar nicht und mag darüber nicht urteilen, warum das so kam.

Olly173 hat geschrieben:Hochzeit hin oder her, sie hätte ihn trotzdem vorstellen müssen, sodass er nicht wie 300m Feldweg danebensteht und sich überflüssig vorkommt. Sie hat sich nicht mal die Mühe gemacht, ihn vorzustellen oder ihm zu verklickern, wer mit wem verwandt oder verschwägert ist und wieso.