Gang zur Uni/Schule schon einmal vorgetäuscht?

Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als Freundinnen von mir öfters mal blau gemacht haben. Ich denke jeder von uns war schon einmal in der Situation, dass man keine Lust auf die Schule oder die Uni hatte.

Während ich damals einfach Zuhause geblieben bin und sich meine Mutter nicht daran gestört hat, da meine Noten eigentlich immer gut waren, sind meine Freundinnen dann trotzdem aus dem Haus gegangen und haben so getan, als wären sie eben zur Schule beziehungsweise zur Uni unterwegs, damit sie keinen Ärger mit den Eltern bekommen.

Ich würde so etwas nicht machen, vor allem da meine Mutter in solchen Situationen immer recht verständnisvoll war, solange meine Noten gestimmt haben.

Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr schon einmal den Gang zur Uni oder Schule vorgetäuscht oder kennt ihr andere, die es getan haben? Falls ja, welche Gründe gab es dafür? Habt ihr den "Irrtum" später noch aufgeklärt?

Mal ehrlich, man bleibt von der Uni zu Hause und verheimlicht das vor seinen Eltern um keinen Ärger zu bekommen? Wie armselig ist das denn? Wenn man studiert, sollte man schon erwachsen sein und selbst Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Wenn man als Erwachsener sich noch vor den Eltern rechtfertigen muss, warum man zur Uni geht bzw. nicht geht finde ich das ziemlich charakterschwach, wenn ich ehrlich bin. Das geht die Eltern einfach nichts an.

Ich kann nur verstehen, dass man das Schule schwänzen vor den Eltern verheimlicht, wenn man noch nicht volljährig ist. Aber spätestens mit 18 in der Oberstufe darf man sich seine Entschuldigungen selbst schreiben, da haben die Eltern in meinen Augen nicht wirklich was mitzureden und Heimlichkeiten sind da definitiv überflüssig.

Dass man den Gang zur Uni vortäuscht, finde ich auch ziemlich albern und kindisch und kann mir das nicht vorstellen. Wenn man zur Uni geht, dann ist man doch in der Regel immer schon volljährig und da hat es die Eltern doch eigentlich auch nicht zu interessieren, was man macht. Man ist doch nicht dazu verpflichtet, zur Uni zu gehen, sondern macht das freiwillig und weil man sich selbst dazu entschieden hat. Und wenn man einmal keine Lust darauf hat, zur Uni zu gehen, dann sollte es die eigene Entscheidung sein und die Eltern sollen da auch nichts mehr zu sagen haben.

Man ist ja dann auch alt genug, um zu wissen, welche Konsequenzen auf einen zukommen. Dabei sind in der Uni viele Veranstaltungen auch freiwillig und man kann selbst entscheiden, ob man lieber zu Hause lernt oder in die Vorlesung geht. Die Eltern müssen die Entscheidung dann auch akzeptieren. Von daher finde ich es merkwürdig, wenn man als Student vortäuscht, zur Uni zu gehen und ich habe das auch selbst nie gemacht.

Ich habe aber auch nie vorgetäuscht, zur Schule zu gehen. Ich bin schon so gut wie immer zur Schule gegangen, da ich immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich gefehlt habe, auch wenn ich krank war. Wenn ich dann aber wirklich keine Lust hatte, dann habe ich nicht vorgetäuscht, zur Schule zu gehen. Ich habe das meiner Mutter immer direkt so gesagt und sie hat es auch akzeptiert, weil es eben auch entsprechend selten vorkam.

Mir hätte so ein vorgetäuschter Gang auch nichts gebracht, da meine Mutter ja immer den ganzen Tag zu Hause war und ist. Ich hätte den ganzen Tag in der Stadt verbringen müssen, was mir ja auch nicht viel gebracht hätte. Das wäre mir auch viel zu langweilig gewesen.

Ich habe schon mal eine Krankheit vorgetäuscht um nicht zur Schule zu müssen, aber ich habe nie vorgetäuscht loszugehen und bin dann nicht hingegangen. Wobei es da auch nur um Schule ging und ich dann auch ein schlechtes Gewissen hatte.

Wenn man so etwas noch macht, wenn man zur Uni geht, finde ich das Ganze sehr albern. In der Regel sollte man dann alt genug sein und die Konsequenzen der Handlungen selber tragen können und damit umgehen können, was man anstellt. Das geht die Eltern dann auch nichts mehr an, weil man dann sein eigenes Leben hat.

Abgesehen davon, dass ich nicht mehr zuhause wohne und meine Eltern es ohnehin nicht mitbekommen würden, belüge ich die beiden nicht, was meine Uni Fehlzeiten angeht.

Sie wissen, dass es manchmal Kurse gibt, in denen die Anwesenheit absolut überflüssig ist, weil der Dozent sowieso alles von den Folien abliest. Oder es gibt ein Lehrbuch, das der Dozent 1:1 abarbeitet. Der Witz ist, dass ich gerade in den Fächern, in denen ich am häufigsten fehle, normalerweise auch die besten Noten habe.

Aus diesem Grund sagen meine Eltern nichts, wenn ich offen dazu stehe, dass ich bestimmte Kurse manchmal schwänze. Aber in der Schulzeit war das anders.

Mein Vater war in der Hinsicht sehr streng, da hätte ich richtig Ärger bekommen, wenn er mitbekommen hätte, dass ich schwänze. Zum Glück war er wegen der Arbeit selten zuhause. Meine Mutter hat es mit einem Stirnrunzeln geduldet, war aber natürlich nicht gerade begeistert.

Heimlich geschwänzt habe ich nur einmal, indem ich wie immer aus dem Haus gegangen bin. Da war ich mit einer Freundin zum Shoppen verabredet (natürlich weit weg von der Schule) und wir haben uns um die Uhrzeit getroffen, wie die Schule auch angefangen hätte, sodass unsere Eltern keinen Verdacht schöpften.