Mit Kindern Führung in Schlachtbetrieb machen?

In ein paar Wochen gibt es in unserer Stadt einen Tag der offenen Türe im größten Schlachtbetrieb. Ich finde eine solche Sache recht interessant, da man sich auch mal persönlich davon ein Bild machen kann, woher das gekaufte Fleisch überhaupt kommt und wie es verarbeitet wird.

Ich werde wohl also definitiv an diesem Tag der offenen Türe teilnehmen und sprach heute auch mit meiner Partnerin darüber. Da sie seit Jahren Vegetarierin ist, hat sie aus nachvollziehbaren Gründen kein großes Interesse daran.

Nun meinte ich aber, dass ich unsere Kinder gerne mitnehmen würde. Sie sind noch nicht im Teenager-Alter aber ich denke, es wäre auch für sie wichtig zu sehen, wo das Fleisch herkommt, welches letztendlich auf den Tellern landet.

Meine Partnerin meinte aber, dass die Kinder möglicherweise noch zu jung sind und danach vielleicht sogar Albträume bekommen könnten. In jedem Falle würden sie aber vermutlich die Lust aufs Fleisch verlieren.

Ich bin da anderer Meinung und kann mich noch daran erinnern, dass mein Großvater vor mir schon Schwein und Huhn geschlachtet hat, als ich noch nicht einmal 10 Jahre alt war. Mir hat es den Appetit auf Fleisch nicht genommen.

Würdet ihr relativ junge Kinder zu einer solchen Führung im Schlachtbetrieb mitnehmen oder damit lieber noch einige Jahren warten, bis sie älter sind? Überwiegen die möglicherweise negativen Folgen für die Kinder die positiven? Habt ihr vielleicht sogar selbst in relativ jungen Jahren einen Schlachtbetrieb besichtigt?

Ich persönlich habe noch keinen Schlachtbetrieb besichtigt und, wenn ich ehrlich bin, möchte ich solch ein Schlachtbetrieb auch nicht wirklich besichtigen. Ich denke, dass mir auch die Lust auf Fleisch vergehen würde, wenn ich ein Schlachtbetrieb besichtigen müsste. Weshalb ich eben auch denke, dass man Kinder auch nicht mit auf so einen Ausflug nehmen sollte und, deshalb würde ich deiner Partnerin in der Hinsicht recht geben.

Sicherlich könnte es für das eine oder andere Kind interessant sein, wenn es einen Schlachtbetrieb besuchen darf und sich dort alles anschauen darf. Aber auf der anderen Seite wird es wieder Kinder geben, die noch nicht alles verstehen, den ganzen Schlachtbetrieb nur ekelhaft finden, vielleicht sogar noch mitleid mit den Tieren bekommen, die dort zu sehen sein werden. Und das verdirbt dem Kind sicherlich den Appetit auf Fleisch und desgleichen und manche Kinder können dann eben auch Albträume bekommen.

Ich denke, dass man da natürlich nicht alle Kinder über einen Kamm scheren kann. Es wird eben Kinder geben, die es toll finden. Aber sensible Kinder würde ich auf solch einen Ausflug nicht mitnehmen wollen. Meine Tochter ist sieben Jahre alt und sie weint schon, wenn eine Katze draußen einen Vogel gefangen hat und der Vogel bei uns im Garten von der Katze verspeist und auseinandergenommen wird.

Sie will dann auch sofort, dass wir dem Vogel helfen, wobei der Vogel dann meist schon tot ist und wir ihm gar nicht mehr helfen können. Meine Tochter ist zum Beispiel sensibel und sie würde ich jetzt nicht unbedingt mit auf so einen Ausflug nehmen oder gehen lassen.

Ich denke, dass es auf die Kinder ankommt, aber wenn ich ehrlich bin würde ich mein Kind nicht mit in so einen Betrieb werden. Natürlich ist es für ein Kind auch wichtig, dass es weiß, dass das Fleisch in dem Supermarkt nicht so irgendwo umher liegt und aus der Luft entsteht, aber so ein Schlachtbetrieb kann ja wirklich grausam sein.

Ich habe mal eine Dokumentation über solche Betriebe gesehen und mich hat das wirklich abgeschreckt. Ich esse generell nicht übertrieben viel Fleisch, aber das fand ich wirklich grausam, wobei man natürlich weiß was passiert, aber die Tiere werden ja nicht tot geschmust und das in Masse zu sehen ist wirklich nicht schön.

Ich finde es völlig ok, wenn Kinder sehen, wie Tiere geschlachtet werden. Aber das sollte kein Großbetrieb sein. Eher das Schlachten von Geflügel oder Kaninchen aus eigener Zucht oder Zucht von Freunden oder Bekannten. Denn das ist, fachlich korrekt gemacht, nicht grausam und es lässt Zeit, das Gesehene sacken zu lassen.

Ordentliches Schlachten und danach die Verarbeitung von nur einem oder zumindest wenigen Tieren ist interessant und durchaus lehrreich. Auch wenn man einen Metzger hat, der noch selbst schlachtet, ist das eine Option. Auch dann weiß man, wo das Essen herkommt. Einen richtig großen Schlachtbetrieb würde ich dagegen meiden. Das ist zu krass für Kinder und oft gibt es nicht so schöne Szenen.

Ich wöllte das nicht sehen und wenn man mich als Kind gezwungen hätte, mir eine Schlachterei anzusehen, dann wäre ich danach bestimmt mit psychischem Schaden wieder herausgekommen. Es reicht, zu wissen, dass das Fleisch von Tieren stammt, man muss sich nicht ansehen, wie die Kuh auseinander gesägt wird. So etwas würde ich keinem Kind zumuten.

Ich glaube ich wäre als Kind ganz begeistert von so einem kleinen Schlafbetrieb gewesen und nicht von so einer Massenabfertigung. Ich war als Kind schon sehr sehr wissensdurstig und extrem neugierig. Ich weiß noch, dass ich immer sehr aufmerksam und mit großer Neugier unseren Kater immer dabei beobachtet habe, wie er beispielsweise Vögel oder Mäuse vertilgt hat. Auch, wenn es dabei sehr blutig wurde oder die Eingeweide quer über den Boden verteilt worden sind, fand ich das immer extrem faszinierend und spannend und überhaupt nicht eklig oder abstoßend.

Daher kann ich mir schon vorstellen, dass ich als Kind sehr fasziniert gewesen wäre, wenn man mir eben gezeigt hätte, wie ein Tier geschlachtet wird und von innen aussieht. Ich kann aber auch verstehen, dass nicht jeder so gestrickt ist wie ich.