Was passiert mit Hunde Welpen mit Fehlfarben?

vom 06.04.2014, 22:52 Uhr

Bei einigen Hunderassen ist so gut wie jede Fellfarbe von Züchtern "erlaubt", bei einigen gibt es strikte Angaben darüber, welche Farbe das Fell haben darf und welche Flecken erwünscht sind, und welche nicht. Man spricht dann, bei so einer falschen Farbe oder Fleckenverteilung von "Fehlfarben". Ein Begriff, den ich etwas geschmacklos finde, wenn es um Lebewesen geht, mal abgesehen davon, dass ich sowieso der Meinung bin, dass man bei einigen Rassen lieber auf die Gesundheit der Tiere Acht geben sollte, als auf irgendwelche angeblich unschönen Fellmuster.

Aber was passiert eigentlich, wenn bei einem Wurf ein Welpe oder auch mehrere auf die Welt kommen, die "Fehlfarben" haben? Wenn ich mir diverse Websites von Hundezüchtern anschaue, dann scheint so etwas ja gar nicht vorzukommen, wenn man sich die Bilder mal anschaut. Aber ob das real wirklich so ist? Irgendwie kann ich das kaum glauben, beziehungsweise denke, dass "Fehlfarben" weitaus häufiger vorkommen. Ob einige Züchter dazu neigen, die Geburt solcher Welpen möglichst zu verschweigen?

Und was wird eigentlich mit diesen Welpen gemacht? Eine Bekannte meinte mal, sie würden teilweise billiger verkauft, als die Geschwister, deren Farben den Zuchtrichtlinien entsprechen. Aber stimmt das? Hat vielleicht jemand hier schon einmal einen "fehlfarbenen" Welpen einem Züchter abgekauft?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass man als Züchter im Internet eben auch nur zuchtrelevante Hunde zeigt. Deswegen werden die mit den falschen Farben dort auch nicht erscheinen. Dennoch werden sie verkauft, aber dann eben günstiger, weil sie ja nicht dem Standard entsprechen. Es ist aber nicht weiter schlimm, weil man so ja an ein günstigeres Tier kommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Früher wurden solche Welpen getötet, aber diese Zeiten sind schon lange vorbei. Heute gibt es Hunde, die eben kleine Fehler haben, günstiger. Wobei, je nach Rasse, solche "Fehler" auch nicht mehr vorkommen, weil man genetisch weiter ist.

Ein gutes Beispiel sind die Pinscher. Die gibt es in den Farben Rot und Schwarz-Rot. Früher wurden sehr selten Welpen geboren, die isabellfarben oder blau waren, das ist eben die genetische Aufhellung der "Originalfarben". Dass das verboten war, das hatte einen guten Grund: Diese Hunde bekommen oft sehr starke Hautprobleme und werden sehr krank. Über die Zuchtauswahl wurde das schon immer möglichst vermieden und es war selten. Aber heute kommt es im Verein gar nicht mehr vor, da der Gentest verhindert, dass Hunde mit entsprechenden Anlagen verpaart werden.

Fehler gibt es öfter, als man so denkt. Ich kenne Schnauzer mit großem weißem Brustfleck, gescheckte Welpen, Pinscherlinge (extrem selten!), Malinois mit mit langem Haar. Bei den Schäferhunden gab es enorm viele Langhaar-Welpen, die absolut unerwünscht waren, bevor diese Varietät anerkannt worden ist. Außerdem kenne ich DSH mit weißen Socken, weiße Boxer und so weiter.

Für den Verkauf ist es ziemlich egal, ob der Hund eine Fehlfarbe hat oder nicht, wenn er gesund ist. Die Menschen, die einfach nur einen netten Kumpel wollen, finden weiße Füße, Brustflecken, etc. einfach nur goldig. Meist haben solche Hunde als erste einen Käufer gefunden. Es gibt eben einen Nachlass wie bei jedem anderen Fehler auch. Zahnfehler, Einhoder, Ringelruten, Nabelbrüche und ähnliches kommen schließlich auch vor.

So lange die Hunde gut damit leben können, ist es kein Problem. Man sollte es natürlich vermeiden, denn so etwas ist nicht Sinn der Rassehundezucht. Aber ein Drama ist es nun auch nicht. Dann weiß man eben, wie die Genetik der Eltern aussieht und nimmt sie entweder aus der Zucht oder verpaart anders, je nach Problem. Optische Mängel finde ich nie schlimm, Mängel im Bereich Gesundheit oder Wesen sind viel schlimmer und gehen bei der Zuchtauswahl vor.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Je nach Fehlfarbe kann es sein, dass so ein Hund dann plötzlich für das 5 fache des normalen Preises angeboten wird, weil es ja was ganz besonderes ist. Zum Beispiel ein gestreifter Labrador oder Panda Schäferhund.

Wenn ein Hund mit der Fehlfarbe aber weniger schön aussieht, dann geht man oft mit dem Preis nach unten. So oder so erhalten diese Hunde dann aber keine Papiere. Ich denke schon, dass Fehlfarben extrem selten sind, ich habe in Natura noch nie einen Hund mit Fehlfarbe gesehen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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