Sich abwechselnd zu Hause treffen wollen?

vom 26.10.2015, 08:35 Uhr

Meine Eltern pflegen einen sehr großen Bekannten- und Freundeskreis. Seit ich klein bin kenne ich das so, dass wirklich jedes Wochenende ein Treffen mit jemand anderes geplant war, wobei es schon vorgekommen ist, dass es keine Wiederholungen innerhalb von 6 Monaten gab und man immer jemand anderes getroffen hat. Diese Treffen sind dann meistens abwechselnd gestaltet worden.

Soll heißen, wenn sich jetzt beispielsweise A und B treffen wollen, dann findet das erste Treffen bei Person A zu Hause statt, das zweite bei Person B, das dritte wieder bei Person A etc. Meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass da ein Gleichgewicht eingehalten wurde, weil es ihrer Ansicht nach unfair wäre, wenn nur einer immer kommen müsste. Ich habe auch schon erlebt, dass Kontakte eingeschlafen sind, die andere Partei das mit den abwechselnden Treffpunkten nicht ganz so streng genommen haben wie meine Eltern.

Ich war mit meinem Freund gestern meinen Onkel besuchen, wobei ich ihm dann auch gesagt habe, dass er uns jederzeit besuchen könnte. Dieser hat dann aber gleich gesagt, dass es für ihn schwierig wäre, so weit mit kleinen Kindern zu fahren und dass es ihm lieber wäre, wenn wir eben häufiger kämen.

Das stört mich persönlich überhaupt nicht, auch weil wir eher in einer "Studentenbude" leben und wenig Platz haben. Da ist es sicherlich einfacher, wenn wir immer kommen, auch weil wir noch viel jünger sind und so weite Strecken ohne Kinder bewältigen müssen. Wegen unserem Alter fällt uns das auch leichter denke ich.

Wie handhabt ihr das? Legt ihr großen Wert auf ein Gleichgewicht bei den Treffpunkten mit einer Person?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es nun auch nicht schlimm, wenn da ein gewisses Ungleichgewicht entsteht. Meine Oma beispielsweise muss ich ja auch immer besuchen, weil sie schlichtweg nicht mehr so lange fahren möchte und wir auch gar nicht so viel Platz haben. Das stört mich dann auch nicht, wenn es einen guten Grund hat.

Wenn man natürlich immer nur hinfährt und kein Grund da ist, würde ich mich schon ein bisschen ärgern, weil man dann das Gefühl hat, dass es nur von einem selber ausgeht und die andere Person sich wenig interessiert. Man muss sich eben einig sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mein Opa war zum Beispiel nur zu wirklich großen Feiern innerhalb der Familie auswärts. Da mussten dann aber schon besondere Feiern sein, wie halt meine Schuleinführung, später die Jugendweihe oder dergleichen. Da er mit einem steifen Bein auch schlecht in ein Auto einsteigen beziehungsweise dann auch aussteigen konnte, waren solche Fahrten immer sehr beschwerlich für ihn.

Bis zum meinem 8. Lebensjahr haben wir auch weiter weg gewohnt von meinen Großeltern und es war normal, dass wir mehr dort zu Besuch waren, als meine Großeltern bei uns. Es kommt da wohl eher auf die Gründe an, warum die Besuche eher einseitig verlaufen. Je nach Entfernung und Dauer des Besuches ist es mit kleinen Kindern auch nicht unbedingt einfach. Da kann ich deinen Onkel schon verstehen.

Deswegen sollte man das halt nicht ganz so eng sehen. Wenn aber alle Bekannten und Verwandten die selben Voraussetzungen haben, dann sollten die Besuche schon ausgewogen sein. Da muss ich dann wieder deinen Eltern recht geben, wenn sie dann Beziehungen haben einschlafen lassen, wo das nicht halbwegs aufgeteilt war.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich lege absolut keinen Wert auf Gleichgewicht. Bei mir war es sogar schon immer so, dass ich lieber Freunde besucht habe, anstatt sie zu mir kommen zu lassen. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, wollten sie einfach nicht, dass ich Besuch bekomme, so dass ich natürlich auch keine Freunde einladen konnte. Mir blieb dann ja nichts anderes übrig, als über Jahre hinweg meine Freunde zu besuchen, wobei sie das auch verstanden haben, dass sie nicht zu mir kommen konnten.

Jetzt ist es aber auch nicht anders bei mir. Mein Freund und ich wohnen in einer Einzimmerwohnung und um da noch groß Besuch zu bekommen, ist einfach zu wenig Platz da. Gerade dann, wenn ich mit meiner Freundin allein sein will, dann geht das bei mir ja gar nicht, wenn mein Freund da ist. Von daher mag ich es eigentlich auch viel lieber, zu einer Freundin zu gehen.

Ich mag es aber generell lieber, andere zu besuchen, weil ich dann auch gehen kann, wann ich möchte. Ich finde ein Ungleichgewicht also gar nicht schlimm, solange sich natürlich niemand ausgenutzt vorkommt. Es sollte natürlich nicht so sein, dass man ständig zu jemandem geht und am besten auch noch zum Essen, den anderen aber nie einlädt. Wenn, dann sollte man da schon ab und zu etwas mitbringen oder den anderen auch ab und zu ins Restaurant einladen, wenn man ihn nun nicht zu sich einladen möchte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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