Image und wirtschaftlicher Schaden durch Pegida in Sachsen?

vom 23.10.2015, 15:57 Uhr

Sachsen und besonders Dresden hat laut eigener Aussage einen starken Imageschaden durch die Pegida erlitten. In der ganzen Welt sieht man im Fernsehen Meldungen über die Pegida und das bleibt natürlich auch in den Köpfen der Menschen hängen.

Viele wissenschaftliche Institute in Sachsen sind aber auf Wissenschaftler aus dem Ausland angewiesen und diese schrecken nun davor zurück, nach Sachsen zu kommen. Ohne Hilfe aus dem Ausland haben viele Institute vermutlich aber kaum eine Zukunft.

Denkt ihr das Sachsen und besonders Dresden nachhaltig einen Schaden durch die Pegida erleiden wird? Kann am Ende die Pegida Schuld daran sein, dass Institute in Sachsen schließen müssen und keine Zukunftsperspektive haben? Haben auch andere Arbeitgeber Schaden durch die Proteste erlitten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Den Imageschaden hat das Bundesland Sachsen und Dresden im Speziellen definitiv weg. Ich war diese Woche zwei Mal kurz im europäischen Ausland und bin jedes Mal, obwohl aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands, auf PEGIDA und deren Schwachsinn in Dresden angesprochen worden.

So hat auch die Regierung Kanadas eine Reisewarnung für einige Teile Ostdeutschlands herausgegeben. Begründung? Gefahr rechtsextremer Gewalttäter.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Ruf, den einige Teile Deutschlands mittlerweile im Ausland haben, durchaus nachvollziehen kann. Es gibt einige Parallelen zu Geschehnissen in den 30er Jahren. Die Anhänger von PEGIDA und AfD, die "Angstbürger", haben teilweise berechtigte Sorgen.

Nur muss man ganz offen und ehrlich sagen, dass es unter den entsprechenden Anhängern eine unglaubliche Prozentzahl an wirklich dummen Menschen gibt. Die nicht wahrnehmen, dass sie von rechten Gruppierungen instrumentalisiert werden. Oder denen es schlicht und ergreifend nichts ausmacht.

Dann gibt es natürlich auch noch die Anhänger, die tatsächlich schon lange tiefbraunes Gedankengut mit sich herumtragen. Die fühlen sich auf den entsprechenden Veranstaltungen natürlich sehr wohl.

Ich muss sogar sagen, dass die ausländische Presse in der Beurteilung der Lage inzwischen weiter ist als die deutsche, beziehungsweise sie genauer trifft. Beispielsweise gab es vor ein oder zwei Wochen eine entsprechende Analyse in der Printausgabe der Los Angeles Times, die die momentane Situation einfach perfekt getroffen hat.

Ein Imageschaden war letztendlich unabwendbar und ist auch schon geschehen. Welche Unternehmen dieser jetzt genau trifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es steht außer Frage, dass das Image Sachsens, Dresdens und letztendlich auch Deutschlands schwer beschädigt wurde. Und das ist absolut nachvollziehbar.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde, dass das total aufgebauscht und übertrieben wird. Da treffen sich eben ein paar Hundert oder Tausend Leute in der Dresdner Altstadt und demonstrieren. Ja und? In Dresden leben aber 500.000 Leute. Es gibt in Dresden andauernd irgendwelche Demonstrationen und wenn man sich da nicht gerade auch in der Altstadt, sondern in irgend einem anderen Stadtteil aufhält, bekommt man gar nichts davon mit. Man könnte das auch viel entspannter sehen und sagen "ach, lass die demonstrieren". Warum so ein Theater darum?

In Dresden gibt es so viele Ausländer. Wenn man da durchfährt, sieht man an der Uni ganz viele Asiaten und andere Ausländer. Sie gehören zum Straßenbild. So schlimm kann es also mit dem Rassismus in Dresden nicht sein, sonst wären sie nicht da.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das Thema ist doch hier schon diskutiert worden. Und für den Tourismus hat Pegida mit Sicherheit keine Vorteile gebracht. Das auf ganz Sachsen zu beziehen halte ich aber für Übertrieben. Dresden ist ja nicht ganz Sachsen, aber dort sind die Übernachtungen durch Touristen im letzten Jahr schon zurück gegangen.

Da man sich auch seit ein paar Wochen zum späten Sonntagnachmittag in Plauen versammelt sehnen hier auch viele Menschen schon den Weihnachtsmarkt herbei. Denn damit ist der Versammlungsort der hiesigen Demonstrationen anderweitig bestückt. Allerdings ist es hier, wie auch in Dresden so, dass es eben nicht nur die Bewohner des Ortes sind, die sich da treffen.

Schaut man auf die Kennzeichen der anreisenden Fahrzeuge, sieht man auch welche Wege da manche Teilnehmer auf sich nehmen. Und unterschätzen sollte man diese Demonstrationen nicht @Zitronengras. Der Schaden ist definitiv schon vorhanden und selbst wenn man keine Demonstrationen in der Richtung mehr in Dresden hätte, würde das noch sehr lange nachhallen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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