Vor lauter Mitleid weinen müssen?

vom 15.10.2015, 13:16 Uhr

Ich bin leider sehr emotional und fange schnell an zu weinen, wenn mich etwas mitnimmt. Dabei müssen es aber nicht nur Dinge sein, die mich selbst oder Freunde und Verwandte von mir betreffen. Ich muss durchaus auch vor Mitleid weinen, wenn im Fernsehen beispielsweise über kranke Menschen und vor allem kranke Kinder berichtet wird. Natürlich weiß ich, dass ihnen das auch nicht weiter hilft, aber ich kann auch nichts dagegen tun, auch wenn ich wollen würde, dass mich so etwas nicht so mitnehmen würde.

Müsst ihr manchmal auch vor lauter Mitleid weinen oder ist das bei euch nicht ganz so extrem ausgeprägt, wie bei mir?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Boah, bei mir ist das auch so schlimm und ganz ehrlich? Ich hasse es. Meine sensible Seite gehört zu den Eigenschaften bei mir, die ich überhaupt nicht leiden mag und die ich am liebsten "umkrempeln" würde. Ich war schon als Kind sehr sensibel und mitfühlend und habe deswegen häufig (mit)geweint. Deswegen wurde ich als Kind immer gehänselt und als Heulsuse beschimpft und ausgelacht, was eben auch der Grund ist, dass ich mit dieser Eigenschaft etwas negatives verbinde.

Eine Zeit lang hatte ich das ganz gut im Griff, weil ich eine so hoch dosierte Pille bekommen hatte, dass ich nicht mehr so schrecklich sensibel und sentimental bei besonders gefühlvollen Situationen reagiert habe. Seit einigen Monaten habe ich aber eine Pille, die niedriger dosiert ist und da merke ich schon, dass ich wieder sensibler werde.

Es reicht bei mir auch schon, wenn da irgendwelche Szenen im Film oder in Serien zu sehen sind, wo jemand im Sterben liegt oder krank ist. Oder wenn ein Mensch total niedergeschlagen ist und irgendwelche Schicksalsschläge erzählt. Das ist voll schlimm bei mir und wenn ich wüsste wie das geht, würde ich diese Reaktionen von mir einfach abschalten wollen! Das geht aber schlecht, denn solche Szenen sieht man auch außerhalb der Mattscheibe.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn mir jemand eine schlimme Geschichte von sich erzählt oder was ihm eben gerade passiert ist, dann höre ich natürlich aufmerksam zu und dennoch kann ich dann nicht mitweinen, sondern versuche eher immer sofort eine Lösung zu finden. Natürlich bin ich auch emotional und mir tut das dann wahnsinnig Leid, aber ich suche dann im ersten Moment immer nach Lösungen oder versuche mein Gegenüber erst mal zu unterstützen.

Es kann dann aber durchaus schon mal vorkommen, dass ich so im Nachgang, wenn ich noch mal darüber nachdenke ein paar Tränen vergieße. Das kommt aber auch eher selten vor und nur bei wirklich schlimmen Geschichten. Ich habe mich da emotional schon gut im Griff, weil man ja auch gar nicht helfen kann, wenn man dann selber weint. Wobei ich das natürlich auch sehr traurig finde, aber ich kann generell nicht so gut und schnell weinen, was ich selber auch schade finde, weil ich es besser finde, wenn man ein Mal komplett weint und es dann gut ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann bei schlimmen Nachrichten nur weinen, wenn sie mich oder den engsten Familienkreis betreffen und auch dann versuche ich, die Wut oder die Trauer zu schlucken und mir nichts anmerken zu lassen. Ich kann Mitgefühl zeigen, aber weinen tue ich selten.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei mir ist es auch so, dass ich schnell weine. Teilweise wirklich bevor ich überhaupt weiß, um was es geht. Also wenn ich beim Fernsehen zappe und erst seit wenigen Sekunden eine Sendung schaue und da weint jemand. Dann weine ich glatt mit. Aber das ist ja diese Spiegelneuronengeschichte, wegen der man auch gähnt, wenn jemand gähnt. Dennoch ist das natürlich bei manchen stärker ausgeprägt als bei anderen.

Aber wenn ich weiß, worum es geht, steigen mir schon oft vor Mitleid die Tränen in die Augen. In letzter Zeit sehr häufig, wenn Flüchtlinge interviewt werden oder über sie berichtet wird. Oder auch wenn über das Leid von Tieren berichtet wird. Vor allem, wenn das Leid menschengemacht ist.

Ich finde das aber gar nicht so schlimm. Ich bin froh, dass ich nicht so abgestumpft bin wie so manch anderer. Ich weine lieber zu viel als zu wenig. Auch wenn es mal total übertrieben ist, wie bei einem kitschigen Film, dann steh ich dazu. Was hab ich schon im Kino geheult. Wenn ich mit Familienmitgliedern da war oder mit Freunden. Mir ist das egal.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es kann schon sein, dass ich mal vor Mitleid weinen muss, aber nicht dann, wenn ich im Fernsehen etwas über eine mir fremde Person höre oder sehe. Das macht mich dann nicht so wirklich betroffen. Wenn mir aber jemand direkt etwas erzählt, dann kann es schon sein, dass ich vor Mitleid auch einige Tränen vergieße. Dabei ist es dann auch egal, ob mir ein Freund etwas erzählt oder vielleicht ein Kunde, den ich nicht besonders gut kenne.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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