Warum gibt Andreasen sein Handtor nicht zu?

Ich verstehe etwas beim Fußball nicht. Andreasen hat ganz eindeutig für Hannover das 1 : 0 mit dem Arm und nicht mit dem Fuß oder Bein erzielt. Wenn der Schiedsrichter es nicht gesehen haben sollte und der Linienrichter ebenso wenig, dann muss es doch trotzdem im Nachhinein wieder anulliert werden. Warum geschieht das nicht?

So gewinnt Hannover zu Unrecht gegen Köln. Mir sind beide Vereine wurscht. Aber eine solche Ungerechtigkeit kann doch nicht bestehen bleiben. Ist es nicht möglich, ein gegebenes Handtor nachträglich noch zu ändern?

Nun ich erinnere mich an das Tor von Kießling (Phantomtor), welches auch nicht aberkannt wurde, sofern ich mich richtig erinnere. Da war zwar das Netz kaputt, aber das Tor war trotzdem nicht gültig und wurde gegeben. Ob nun in dem Fall hier es was bringen würde, so etwas zuzugeben weiß ich nicht denn gegeben ist gegeben.

Es gibt ein Schiedsrichtergespann, welche dafür bezahlt werden, solche Situationen vor Ort zu beurteilen. Wenn also (4?) Personen sich für die Gültigkeit entscheiden und im Nachhinein trotzdem sich geirrt haben denke ich mir, dass noch ein wenig Menschlichkeit in dem Sport steckt, denn Fehler macht Jeder.

Im Spiel selbst bekommt man oft nicht mit, wie und was passiert. Man ist so fokussiert und in einem sogenannten Tunnel, fest in seinen Laufwegen gedanklich und Reflex mäßig verankert, dass man selbst nach der Situation gar nicht weiß, was ist weil man erst mal auch perplex ist. Kenne das selbst, da ich lange Fußball im Verein gespielt habe. Der Adrenalinspiegel spielt in so einer Situation auch eine Rolle.

Stephan Kießling hat damals, zumindest nach Aussage von Lippenlesern, auf dem Platz irgendwas in der Richtung gesagt, dass es kein gültiges Tor war. Später auf der Pressekonferenz hatte er es dann angeblich nicht genau gesehen. Ich denke, die Spieler werden von den Vereinen dazu angehalten, sowas nicht zuzugeben, wenn der Schiedsrichter es nicht gesehen hat. Schließlich zählt am Ende nur der Sieg.

Nachträgliche Annullierungen und ähnliches gibt es beim Fußball in der Regel nicht, da das Prinzip der Tatsachenentscheidung gilt. Das heißt, eine Entscheidung, die der Schiedsrichter getroffen hat, hat Bestand und wird nicht nachträglich korrigiert. Bei Fouls ist es genauso. Wenn der Schiedsrichter das gesehen und eine gelbe Karte gegeben hat, dann bleibt es dabei, auch wenn das Foul eher rot würdig war. Nur bei Fouls, die der Schiedsrichter übersieht und somit nicht bewertet, gibt es auch mal eine nachträgliche Sperre.