Es persönlich nehmen, wenn Kind den Nachnamen ändern will?
Mit seinem Vornamen ist nicht jeder zufrieden. Selbst ich hatte mal eine Phase, wo ich meinen Vornamen gehasst habe und meinen Eltern sogar Vorwürfe machte, weil ich immer deswegen gehänselt worden bin. Bei meinem Nachnamen ging es mir jedoch noch nie so.
Mein Freund verriet mir jedoch, dass er seinen Nachnamen loswerden will, weil er total genervt davon ist. Es geht ihm nicht um den Namen an sich, er verbindet damit emotional nichts negatives oder so. Aber es nervt ihn, dass sein Nachname ständig falsch geschrieben wird, dass er viel länger ist als meiner und dass er ihn ständig buchstabieren muss. Daher möchte mein Freund auch, wenn wir irgendwann heiraten werden, meinen Nachnamen annehmen. Er tut das von sich aus und ich habe ihn keineswegs in dieser Hinsicht beeinflusst. Das wäre sowieso nicht möglich, weil er ein Sturkopf ist.
Jetzt hat aber seine Mutter zufällig davon mitbekommen und hat ihrem Sohn in meiner Abwesenheit heftige Vorwürfe gemacht. Sie denkt, dass mein Freund etwas gegen den Familiennamen per se hat und ihn deswegen ablegen möchte, weil er etwas gegen die Familie hat, was aber nicht der Fall ist.
Nehmen alle Eltern das so persönlich, wenn das Kind den Namen wechseln will, wenn es heiratet? Oder ist das bei Söhnen etwas anderes als bei Töchtern?
Es ist in Deutschland wohl eher üblich, dass Frauen den Namen des Mannes annehmen. Deshalb war die Mutter vielleicht etwas erschrocken, als sie es erfahren hat, weil sie einfach fest damit gerechnet hat, dass ihr seinen Namen annehmt. Vielleicht regt sie sich wieder ab, wenn sie sich damit abgefunden hat. Einer muss schließlich seinen Namen aufgeben, wenn man keinen Doppelnamen möchte.
Ich habe ein Mädchen und zwei Jungen und wäre wahrscheinlich auch ein bisschen traurig, wenn meine Kinder unseren Namen abgeben würden und er damit quasi ausstirbt. Auf der anderen Seite haben viele Familien nur Mädchen und müssen halt auch damit leben. Von daher sehe ich das auch nicht so tragisch nehmen.
Vorwürfe finde ich da wirklich fehl am Platz. Der Name hat doch nichts mit der Beziehung und den Gefühlen zueinander zu tun.Das ist nicht fair, dem eigenen Kind deswegen ein schlechtes Gewissen zu machen.
Ich wollte schon immer einen anderen Nachnamen haben, wenn ich ehrlich bin. Schon in der Grundschule habe ich meinen Namen gehasst und bin damit geärgert wurden. Ich wollte schon immer lieber den Nachnamen meines Vaters haben, weil ich da zum Einen einen einfachen Namen gehabt hätte und vor allem aber auch, weil ich damit mehr hätte persönlich anfangen können. Der Nachname meiner Mutter stammt nämlich von ihrem ersten Mann, den ich nie kennengelernt habe.
Ich sprach meine Eltern immer wieder darauf an, weil das ja durchaus auch möglich gewesen wäre, aber meine Mutter wollte das nie. Als es nun um die Hochzeit ging, stand fest, dass ich den Namen meines Partners annehme, auch weil ich meinen Nachnamen immer buchstabieren muss und meine beiden Schwägerinnen mit Vor- und Nachnamen den selben Namen mittlerweile hatten wie ich, was mich auch fruchtbar genervt hat. Nun habe ich einen anderen Nachnamen und bin sehr glücklich damit.
Ich würde es meinem Kind auch nie im Leben Übel nehmen, wenn es dann einen anderen Nachnamen haben möchte, wenn es heiratet. Da ist es auch völlig egal, ob es nun eine Tochter wäre oder ein Sohn. Wenn man den Namen des Partners lieber haben will, dann ist das eben so. Ich bilde mir generell nichts auf einen Nachnamen ein und es ändert ja auch nicht das Verhältnis zur Familie.
Mein Geburtsname hatte zwar nur fünf Buchstaben, aber musste auch fast immer buchstabiert werden. Beim Namen von meinem Ex-Mann hat sich die Situation eher verschlimmert, statt gebessert. Vor allem wurde, wenn man nicht explizit gefragt wurde, der Name meist falsch geschrieben. Aber dass man deswegen den Namen ablegen will, habe ich bisher nie erlebt.
Ich kenne Männer, die ihren Nachnamen durch eine Heirat ändern. Aber da liegen immer familiäre Probleme vor, dass man den Namen halt loswerden will. Wenn es nur so banale Dinge sind, wie bei deinem Freund, kann ich da die Mutter schon verstehen. Denn sie wird ja vermutlichen die selben Probleme haben wie er, was falsche Aussprache oder Schreibweise beim Namen betrifft.
Ich kenne viele Paare wo der Mann den Nachnamen der Frau angenommen hat. Oftmals ist es so, dass die Frau den Namen behalten möchte, da sie beispielsweise bekannt ist und schon Dinge unter diesem Namen publiziert hat. In einem anderen Fall wollte der Mann den Nachnamen der Frau annehmen, da dieser deutsch war und sein eigener russisch.
Ich habe noch nie gehört, dass die Eltern oder generell die Familie das irgendwie schlecht aufgenommen hätten. Wir leben im 21.Jahrhundert und da sollte man damit klar kommen, dass der Mann auch mal den Namen der Frau annimmt oder die Frau einen Doppelnamen haben möchte, anstatt den Namen des Mannes anzunehmen.
Bei Vornamen finde ich das schon schwieriger. Da kann sicherlich schon mal ein Streit entstehen. Die Eltern werden sich beim Vornamen ihres Kindes schließlich auch etwas gedacht haben und möchten nicht, dass dieser einfach so geändert wird. Aber beim Nachnamen habe ich noch nie erlebt, dass es deswegen Ärger gegeben hätte.
Seinen Vornamen kann man in Deutschland auch nicht so ohne Weiteres ändern lassen. Bei Nachnamen geht dies relativ 'einfach' durch Heirat, beim Vornamen allerdings nicht.
Deutschland hat weltweit eines der striktesten Gesetze, wenn es um Namensänderungen geht. Das hat schon den ein oder anderen Menschen hier zur Verzweiflung gebracht, da er mit seinem Namen nicht zufrieden war, diesen aber kaum ändern konnte.
Seinen Vornamen kann man beispielsweise nur ändern, wenn dafür erhebliche Gründe vorliegen. Dass einem dieser Name nicht gefällt, nicht so toll anhört, Probleme beim Buchstabieren bereitet oder schlechter verständlich ist, sind keine Gründe, die bei der Meldebehörde akzeptiert werden.
Es gibt viele Gründe, die für und gegen das Annehmen eines anderen Nachnamens sprechen. Ich persönlich wollte meinen Nachname damals nicht abgeben, meine Partnerin ebenfalls nicht. Der Kompromis war letztendlich der Doppelname, womit wir auch beide zufrieden sind.
Ich denke, gerade bei älteren Eltern dürfte noch verankert sein, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt. Gerade Väter sind oftmals sehr stolz auf den Nachnamen und haben verständlicherweise Probleme, wenn der Nachkomme diesen auf einmal ablegen möchte, obwohl es keine familiären Streitigkeiten gibt.
TamiBami hat geschrieben:Ich denke, gerade bei älteren Eltern dürfte noch verankert sein, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt. Gerade Väter sind oftmals sehr stolz auf den Nachnamen und haben verständlicherweise Probleme, wenn der Nachkomme diesen auf einmal ablegen möchte, obwohl es keine familiären Streitigkeiten gibt.
Das trifft in diesem Fall nicht zu. Meine Schwiegereltern sind knapp 60 Jahre alt und haben vor 40 Jahren geheiratet. Damals war es so, dass der Mann den Namen der Frau angenommen hat, also so "traditionell" sind die beiden ja dann doch nicht und dann soll das auf einmal ein Problem sein, wenn der jüngste Sohn dieser "Tradition" folgt und seinen Vater in dem Sinne kopiert?
Olly173 hat geschrieben:TamiBami hat geschrieben:Ich denke, gerade bei älteren Eltern dürfte noch verankert sein, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt. Gerade Väter sind oftmals sehr stolz auf den Nachnamen und haben verständlicherweise Probleme, wenn der Nachkomme diesen auf einmal ablegen möchte, obwohl es keine familiären Streitigkeiten gibt.
Das trifft in diesem Fall nicht zu. Meine Schwiegereltern sind knapp 60 Jahre alt und haben vor 40 Jahren geheiratet. Damals war es so, dass der Mann den Namen der Frau angenommen hat, also so "traditionell" sind die beiden ja dann doch nicht und dann soll das auf einmal ein Problem sein, wenn der jüngste Sohn dieser "Tradition" folgt und seinen Vater in dem Sinne kopiert?
Es wäre mir komplett neu, dass es damals (wann auch immer das in diesem Fall gewesen sein soll) Tradition war, dass der Mann den Nachnamen der Frau annimmt. Soweit mir bekannt ist, war und ist das genaue Gegenteil der Fall.
Noch heute nehmen um die 90% der Frauen bei einer Heirat den Nachnamen ihres Mannes an und nicht umgekehrt. Das trifft nicht nur in den ländlicheren Gegenden zu, sondern auch in großen Ballungszentren und Großstädten.
Auch wenn in verschiedenen Quellen keine 90%, sondern beispielsweise nur 80% genannt werden, steht trotzdem nicht in Frage, dass noch immer mehr Frauen den Nachnamen des Mannes annehmen als umgekehrt. Auch wenn der Trend langsam in die Richtung geht, dass Frauen ihren Nachnamen behalten wollen.
Früher war es sogar so, dass die Frau bei einer Heirat den Nachnamen des Mannes annehmen musste. Das lässt sich noch heute in Gesetzesauszügen zum Namensrecht nachlesen. Rein gesetzlich haben Frauen erst seit 1991 das auf Papier geschriebene Recht, den eigenen Namen zu behalten, auch wenn dies natürlich bereits davor schon geschah.
Also wie gesagt: Es war früher, zumindest in Deutschland, absolut nicht üblich, als Mann den Nachnamen der Frau anzunehmen. Das genaue Gegenteil war der Fall, was man auch ganz einfach im Internet recherchieren kann.
Ich kenne auch einige Familien, in denen der Mann den Nachnamen der Frau angenommen hat und es deshalb zu Streitigkeiten kam. Mein ältester Schwager hat auch unseren Familiennamen angenommen, obwohl er wegen seinem Nachnamen weder gehänselt wurde, noch diesen oft buchstabieren musste.
Als er das seinen Eltern gesagt hat, waren diese überhaupt nicht zufrieden. Der Vater ist nicht mal zur Hochzeit gekommen und die Oma von meinem Schwager hat den Kontakt zu ihm deshalb komplett abgebrochen (und vorher haben sie sich sehr gut verstanden). Meine Eltern haben sich natürlich gefreut, dass der Nachname nicht „ausstirbt“, da ich zwei Schwestern habe und väterlicherseits nur Cousinen.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass meine Oma auch der Meinung war, dass die Frau den Namen des Mannes annehmen muss und nicht andersrum. Sie hatte drei Söhne und hat immer gesagt, dass ein Mann, der den Namen der Frau annimmt, ein Weichei ist.
Bei den, mir bekannten Familien, in denen es zu Konflikten gekommen ist, waren es eigentlich immer die Großeltern und nicht die Eltern (der Schwiegervater meiner Schwester ist schon um die 70, als schon eher die Generation meiner Großeltern), die ein Problem damit hatten.
Für mich selber stand immer fest, dass ich den Namen meines Mannes annehmen würde, obwohl ich mit meinem Nachnamen sehr zufrieden war und mein Mann hätte seinen Namen auch niemals geändert. Wir sind da wohl auch eher altmodisch, aber ich finde es irgendwie komisch, wenn Männer einen Mädchennamen haben.
Wenn unsere Tochter später unseren Namen behalten will, dann kann sie das gerne tun und auch wenn wir einen Sohn hätten und dieser den Namen seiner Frau annehmen würde, würde ich ihn nicht weniger lieben oder ihm versuchen das auszureden. Schließlich müsste er damit leben und ein Name ändert ja nichts an der Person.
Und Olly173 sagt doch gar nicht, dass es "Tradition war, dass der Mann den Nachnamen der Frau annimmt". "Damals (also vor den besagten 40 Jahren) war es so, dass der Mann (der Schwiegervater) den Namen der Frau (der Schwiegermutter) angenommen hat, also so "traditionell" sind die beiden ja dann doch nicht."
Olly173 hat geschrieben:Meine Schwiegereltern sind knapp 60 Jahre alt und haben vor 40 Jahren geheiratet. Damals war es so, dass der Mann den Namen der Frau angenommen hat, also so "traditionell" sind die beiden ja dann doch nicht und dann soll das auf einmal ein Problem sein, wenn der jüngste Sohn dieser "Tradition" folgt und seinen Vater in dem Sinne kopiert?
Als ich "damals" schrieb, meinte ich, dass mein Schwiegervater das damals so gemacht hat und den Namen seiner Frau angenommen hat und nicht, dass das pauschal alle Männer so gemacht haben. Deswegen verstehe ich erst Recht nicht, warum das Verhaltes meines Schwiegervaters früher "in Ordnung" war, aber wenn sein jüngster Sohn in seine Fußstapfen treten möchte, ist das auf einmal ein Skandal. Das hat für mich was von Doppelmoral.
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