Pfand auf Ketchup,- Wein- und Sektflaschen?

vom 20.10.2015, 13:02 Uhr

Auf Flaschen gibt es ja schon sehr lange Pfand, genauso wie auf viele Dosen. Leider werfen immer noch zu viele Menschen Flaschen weg, anstatt sie wenn vor Ort vorhanden zum Wertstoffhof zu bringen. Ein Grund ist wohl, dass es nur 1 Cent pro Kilo gibt.

Was wäre nun, wenn man auf Ketchup,- Wein- und Sektflaschen auch Pfand geben würde? Normal würde sich das Müllproblem dann doch erledigt haben, in Sachen solcher Flaschen oder? Wer bereit ist Geld für Ketchup, Wein oder Sekt auszugeben, wird doch bestimmt auch bereit sein, Pfand (30 Cent?) vor zu strecken beim Einkauf, welchen man ja wieder bekommt bei der Abgabe, was denkt ihr?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wozu der Aufwand? In Deutschland werden über 87 % (Stand 2013) des Glases recycelt. Das betrifft nicht nur Wein- und Sektflaschen oder Behälter für Ketchup. Auch Marmeladengläser, Senfgläser und Konservengläser, und was der Markt sonst noch bietet, werden zum größten Teil in die Sammlung gegeben und landen nicht im Restmüll.

Übrigens gibt es bei uns in der Region kein Geld für Glas. Das bringt man einfach zum nächsten Glascontainer. In der Nachbargemeinde wird das Glas regelmäßig von der Müllabfuhr eingesammelt. Dazu hat jeder Haushalt entsprechende Körbe, die er mit dem nach Farben getrennten Altglas zur Abholung vor die Tür stellt.

Da wäre es sinnvoller, andernorts eben solche Systeme zu etablieren, als plötzlich Glas mit Pfand zu belegen und es noch mehr durch die Gegend zu transportieren.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Der Aufwand deswegen, weil bei uns in den Städten eben immer noch zu viele Flaschen solcher Art durch die Gegend fliegen oder auf Straßen, Fußwegen, in Schaufenstern von Außen etc. abgestellt werden. Manchmal ist vom Abstellort der nächste Mülleimer nur 100 Meter entfernt. Gerade auch in Touristikstädten ist es Gang und Gäbe, dass solche Flaschen eben nicht in Container geworfen werden, manche Touristen wissen ja nicht mal, wo der nächste Container steht oder das es welche gibt.

Das hat dann auch nichts mit einer Recyclingstudie zu tun, sondern mit dem Müllproblem, was durch Pfand eingedämmt werden würde. Heutzutage wird ja nur etwas gemacht, wenn man eine Gegenleistung bekommt, dass ist beim Pfand auch so, dass ist auf Arbeit so (Geld verdienen gegen Leistung) und auch hier im Forum (Posten gegen Prämien).

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Warum sollte man ein bestehendes System, das gut funktioniert, ändern? Das würde enorme Kosten verursachen und Arbeitsplätze verlagern. Die einfachste Möglichkeit, die kostengünstig und effektiv wäre, wäre, die Straßenreinigung in den betroffenen Gebieten zu verstärken. Dabei würden sogar Stellen geschaffen. Dazu ein wenig mehr Präsenz der Mitarbeiter des Ordnungsamts und das Problem ist keines mehr. Das schafft sogar meine total arme Stadt.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Das wäre auch eine Idee. :-) Wobei die Straßenreinigung 1x am Tag, an manchen Orten nur 1x die Woche lang fährt. Sollen die Flaschen dann solange und die restliche Zeit stehen bleiben? Manche Jugendliche haben dann langeweile und werfen diese kaputt und schon entsteht eine Gefahrenquelle, mal weiter gesponnen.

Auch die Aufstockung der Straßenreinigung durch Arbeitsplätze oder Mehrstunden kostet Geld (Mindestlohn). Was ich auch oft sehe ist, dass Viele in den Parks rumlungern, Wein oder Sekt aus Flaschen trinken und diese Flaschen einfach wegwerfen, an manchen Stellen des Parks kommt auch eine Reinigung nicht hin, weil der Schwerpunkt oft die Wege sind.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein zusätzliches Pfandsystem kostet auch Geld. Die Umrüstung der Automaten, die Lagerfläche und die zusätzlichen Mitarbeiter in den Supermärkten gibt es ebenfalls nicht kostenfrei. Und die Menschen, die ihre Arbeitsplätze verlieren, weil die Müllabfuhr seltener fährt oder keine Container mehr geleert werden, kosten ebenfalls.

Der Haken ist, dass es den Müll trotzdem nicht wirklich verringern wird. "Unsere" Alkoholiker zerdeppern Glas, wenn sie streiten. Die Tetrapacks vom Wein fliegen herum, nicht jede Bierflasche findet den Weg zurück. Auch Pfandflaschen stehen hier oft herum. Das dauert dann auch, bis die Stadtreinigung kommt, weil eben nicht jeder Flaschen sammelt.

Dazu kommen unsere Experten, die einen scheinbar riesigen Spaß daran haben, Bierflaschen aus dem fahrenden Auto gegen Tunnelwände zu werfen. Und auf den Flaschen ist Pfand. Das interessiert aber nicht. Weniger wird es nur, wenn wieder einmal ein Radfahrer oder Fußgänger von den Scherben verletzt wurde. Aber das hält nicht lange an. :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Es wäre doch viel einfacher, wenn die Müllabfuhr an verschiedenen Tagen kommen würde und dann spezielle Abfälle mitnehmen würde. Mit Glas, PET-Flaschen, Alubüchsen und vielem anderen, kann die Stadt mittlerweile richtig viel Geld verdienen, wenn sie diese Wertstoffe weiterverkaufen würden. So wäre das Problem gelöst.

Ehrlich gesagt habe ich bisher selten Ketchupflaschen oder ähnliches herumliegen sehen, die meisten Dinge, welche herumliegen, sind immer noch die Getränkeflaschen, daher wäre ein Pfand auf solche Flaschen sinnlos.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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