Beschränken Online-Shops zukünftig die Zahlungsarten?

Aktuell kann man der Presse ja entnehmen, dass der Online-Händler Zalando einen herben Verlust im Höhe von mehr als 30 Millionen Euro im vergangenen Quartal hinnehmen musste. Dieser Verlust wurde von Seiten des Unternehmens auch durch die teilweise sehr schlechte Zahlungsmoral seiner Kunden begründet.

Es ist nun zwar nicht wirklich ersichtlich, ob der hohe Verlust bei Zalando wirklich das Ergebnis einer sehr schlechten Zahlungsmoral der Kunden ist. Fakt ist aber, dass viele Menschen, die bei einem Online-Händler bestellen, tatsächlich eine schlechte Zahlungsmoral haben.

Online-Händler wie beispielsweise Otto oder Amazon können davon ein Lied singen. Oftmals bleiben sie monatelang auf Rechnungen sitzen, da die entsprechenden Kunden nicht per Vorkasse, Sofortzahlung oder Bankeinzug bestellen, sondern stattdessen per Rechnung. Diese werden allerdings erst sehr viel später beglichen.

Es ist daher nicht unverständlich, dass viele Online-Händler nun darüber nachdenken könnten, die Zahlungsart über Rechnung künftig nicht mehr anzubieten. Bei Amazon ist dies ja bereits nur noch eingeschränkt möglich.

Denkt ihr, dass dies ein schon längst überfälliger Schritt der verschiedenen Online-Händler ist? Würde dies nicht auch den Kunden, die möglicherweise eine Kaufsucht haben oder sich finanziell schlicht übernehmen, zugute kommen? Oder sollte alles so bleiben, wie es ist, da jeder selbst für sich verantwortlich ist?

Heutzutage gibt es genug Möglichkeiten an Kreditkarten zu kommen, welche man ohne Auskunft bei der Bank und der Schufa erhält, gerade eine Kreditkarte verführt noch mehr zum Shoppen als die normale Bezahlung per Rechnung, das Problem wird so noch verschlimmert.

Zalando ist aber auch selber Schuld, in der Zeitung stand vor kurzer Zeit ein Artikel. In der Schweiz werden die Pakete von Zalando ohne Unterschrift ausgeliefert.

Letztens habe ich Jacken zum Anprobieren im Wert von rund 500 Euro bestellt und der Postbote stellte die Schachtel einfach draußen hin. Da Zalando die Adresse nicht prüft, nutzen die Betrüger dies aus und bestellen Pakete an verlassene Häuser und kommen so an Klamotten.

Zalando und die anderen Händler müssten nur bei einem Auskunftsbüro die Zahlungsmoral der Kunden überprüfen und dann wäre das Problem gelöst, so macht das zum Beispiel auch Zooplus.

Aber leider wird über längere Zeit nun die Kreditkartenzahlung im Internet eingeführt, da die Händler das Geld sofort haben und man doch eine gewisse Sicherheit hat. Im echten Leben werden ja auch immer öfters Kreditkarten benutzt.

Also ich glaube kaum, dass Amazon ein Minusgeschäft macht, bei dem großen Kundenkreis, den dieser Versandhandel hat. Sollte es Kunden geben, die nicht zahlen, so werden diese sowieso von Amazon gesperrt. Ich kann ein Lied davon singen, denn es ist mir unglücklicherweise einmal passiert, dass ich mich zu einem Abbuchungsverfahren entschieden habe und mein Konto leider um zwei Euro nicht gedeckt war.

Daraufhin durfte ich dann zwei Jahre lang bei Amazon nur noch auf Kreditkarte bestellen. Da ich keine Kreditkarte hatte, finanzierte ich mir die Amazon Bestellungen über Gutscheine, die ich in Talkteria oder anderen Plattformen erworben hatte. Es ist also nicht ganz so einfach, wie es hier beschrieben ist. Da habe ich mich wirklich lange geärgert, weil es wirklich ein Versehen war und ich normalerweise bei Bezahlungen sehr zuverlässig bin.

Also die Onlineshops sehen da nicht lange zu, um sich eben vor solchen Kunden zu schützen, die mit der Zahlung im Verzug sind. Das finde ich auch vollkommen okay. Ich würde es auch überlegenswert finden, die Rechnung generell abzuschaffen. Ich finde Vorkasse viel besser. Auch für mich, denn dann weiß ich gleich, dass das Geld weg ist und die Ware bezahlt. Ich schlafe dann auch ruhiger.

Was ich nicht gut finden würde, wäre, wenn die Kreditkarte das einzige Zahlungsmittel wäre. Denn bei der Kreditkarte wird das Geld ja erst viel später abgebucht und dann hat man den Überblick auch nicht mehr so. Außerdem hat ja nicht jeder eine Kreditkarte.

Ich verstehe nun nicht ganz, warum solche Shops die Zahlungsarten beschränken. Sie machen sich damit doch unflexibler. Anderseits wenn man von Anfang an nur ein paar Wenige angeboten hätte, wäre man nun nicht in der Situation, was weg rationalisieren zu wollen.

Auch glaube ich nicht, dass man hohe Schulden rechtfertigen kann in dem man sagt, dass die Zahlungsarten dran Schuld sind. Es liegt wohl eher an Andere, nicht hier diskutierbare Gründe zwecks Offtopic.

Ich weiß nicht ob das ein guter Weg ist. Viele Kunden entscheiden sich auch bewusst für Versandhäuser die eine Bestellung über Rechnung ermöglichen. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, aber es gibt auch Menschen die das begründet machen.

Wenn jemand nur wenig Geld hat, dann kann er möglicherweise nicht direkt alles per Vorkasse bezahlen. Wenn man sich Kleidung bestellt, dann muss man immer damit rechnen, dass man auch etwas retournieren muss, denn Kleidung im Internet zu kaufen bringt dieses Risiko mit sich.

Vermutlich würden viele Menschen auf einen Kauf im Internet verzichten, wenn sie nicht mehr auf Rechnung zahlen könnten. Sie würden dann nur noch ein oder zwei Teile bestellen und nichts weiter. Anstatt von mehreren Teilen kaufen sie also auch weniger. Am Ende ist das auch ein Verlust für die Versandhäuser.

Ich fände es gut, wenn man die Bestellung auf Rechnung für Stammkunden anbietet. Wenn jemand eine gute Schufaauskunft hat und schon häufiger bestellt und bezahlt hat, dann darf dieser Kunde irgendwann auch auf Rechnung bestellen. Das finde ich nur fair. So kann man auch mehr bestellen und behält möglicherweise auch mehr.