Wollte euer Arzt schon, dass ihr hungert?

Eine Bekannte von mir hat einen Partner, der seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme hat, was vermutlich auch mit dessen Übergewicht zu tun hat. So hatten die Ärzte eine Magenspiegelung machen und haben ihrem Patienten dann gesagt, dass er einen ganzen Tag hungern sollte. Er durfte dann ab 20 Uhr des Vortages nichts mehr essen, woran der Partner meiner Bekannten sich auch gehalten hat.

Am nächsten Tag war der Magen aber randvoll und die Spiegelung musste abgebrochen werden. Dann haben die Ärzte ihrem Patienten gesagt, dass er das nächste mal (Termin war Dienstag früh) ab Samstag Abend nichts mehr essen sollte, also über 48 Stunden lang. Die Ärzte hatten eine Magenentleerungsstörung in Verdacht und wenn der Magen dann immer noch zu voll sein sollte, müsste der Patient das nächste Mal die ganze Woche hungern und dürfte nichts essen. Das blieb dem Partner meiner Bekannten jedoch erspart.

Wie lange musstet ihr schon hungern, weil der Arzt mit euch bestimmte Untersuchungen machen wollte oder als nötig ansah? Fiel euch das Hungern schwer, weil es ja notwendig wegen Untersuchungen war?

Ich habe mittlerweile schon drei Darmspiegelungen hinter mir und muss sagen, dass der Vorgang an sich natürlich nicht gerade etwas Schönes oder Angenehmes ist. Mit dem Verzicht auf Nahrung einen oder zwei Tage davor hatte ich aber bisher keine Probleme, obwohl ich auch sehr gerne esse.

Es erscheint mir jedoch höchst verwunderlich, dass der Arzt meint, es müsste gegebenenfalls eine ganze Woche auf jede Art von Nahrung verzichtet werden. Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen und scheint doch sehr unseriös, möglicherweise wurde da auch etwas falsch verstanden.

Nachdem eine ganze Woche keinerlei Nahrung zu sich genommen wurde, ist der Körper derart geschwächt in vielen Fällen, dass eine erfolgreiche Darmspiegelung unter Umständen gar nicht mehr möglich sein könnte.

Zudem gibt es selbst mit Störungen bei der Magenentleerung stärkere Abführmittel als die, die man vor einer Darmspiegelung ohnehin zu sich nehmen muss. Dann sollte auch eine langsamere Magenentleerung kein Problem mehr darstellen.

Der längste Zeitraum, in dem ich keine Nahrung wegen einer Darmspiegelung zu mir nehmen konnte, waren zwei Tage. Ich hatte am Dienstag einen Termin und habe deshalb den gesamten Montag nichts gegessen.

Dieser Termin am Dienstag musste aber abgesagt werden und mir wurde angeboten, stattdessen in der kommenden Woche einen neuen Termin wahrnehmen zu können, falls ich nicht noch einen Tag mehr nichts essen können wollte.

Darauf habe ich aber verzichtet, da ich das widerliche Abführgetränk ohnehin schon in mich hineinkippen musste und die Darmspiegelung selbst auch so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte.

Von einem wirklichen 'Hungern' kann ja bei Nahrungsverzicht von einem oder zwei Tage auch nicht die Rede sein, meiner Meinung nach. Das ist doch eine stark übertriebene Ausdrucksweise.

Ich sollte einmal drei Tage lang nichts essen. Da ich untergewichtig bin habe ich für diese Zeit aber so Nährstoffkapsel bekommen, wo Kalorien und einige Zusatzstoffe enthalten waren. Das Hungern diente eigentlich nur dem Zweck, dass alles aus dem Magen und Darm raus sollte.

Anschließend musste ich unterschiedliche Diäten einhalten. Die Ärzte wollten damit testen, auf was ich empfindlich reagiere. Ich habe lange Zeit wenig Appetit gehabt, weil mir nach vielen Nahrungsmitteln übel geworden ist, aber nie wirklich herausgefunden werden konnte, woran es lag.

Mir hat das Hungern gar nichts ausgemacht. Ich habe aber oftmals generell einen eher schwachen Appetit und so war mir das sogar willkommen. Nach dieser Behandlung hat sich mein Appetit gesteigert, heute würde mich das Hungern vermutlich schwerer fallen.