Bedenklich, wenn das Kind Vater aus Bett verdrängt?

In einem anderen Thread schrieb ich ja schon, dass meine Schwägerin seit längerer Zeit ihre mittlerweile dreijährige Tochter im Ehebett schlafen lässt. Das Kinderbett steht zwar direkt neben dem Ehebett im Schlafzimmer, aber die Kleine boykottiert das Bett und schreit so lange, bis sie dann doch im Ehebett schlafen darf.

Das geht mittlerweile so weit, dass der Vater aus dem Ehebett verdrängt worden ist. Das Bett wurde an die Wand geschoben, damit das Kind nicht rausfallen kann, ansonsten schläft meine Schwägerin mit dem Kind die ganze Zeit alleine im Bett während der Vater ins Kinderzimmer verdrängt worden ist. Das geht mittlerweile schon über ein Jahr so, was ich persönlich total bedenklich finde.

Sehe ich das als Nicht-Mutter vielleicht sogar zu negativ? Wie denkt ihr persönlich darüber? Findet ihr so eine Entwicklung kritisch und befremdlich oder ist das doch normaler als ich denke?

Bei uns durften alle Kinder bis ca 2 Jahre im Elternbett schlafen. Wir waren damit beide einverstanden. Für mich war es nachts eine riesige Erleichterung nicht aufstehen zu müssen, wenn das Kind Hunger hatte. Mein Mann hat sowieso einen eher tiefen Schlaf und nichts davon mitbekommen. Für uns war und ist es die perfekte Lösung. Wir haben übrigens ein sehr großes Bett, da wir zwei 1,40 Boxspringbetten nebeneinander gestellt haben, damit alle genug Platz haben.

Wenn mein Mann aber ins Kinderzimmer ausgewandert wäre, hätte ich mir schon Gedanken gemacht. Ich denke schon, dass es bedenklich ist, wenn Partner wegen einem Kind nicht zusammen schlafen wollen. Ich kenne mehrere Paare, die freiwillig getrennte Schlafzimmer haben, aber das ist einvernehmlich. In dem Fall hört es sich eher so an, als ob der Vater geflüchtet wäre.

Wenn sich der Mann ausgeschlossen fühlt, könnte es die Beziehung schon sehr belasten. Das Kind ist auch nicht mehr so klein, dass der Mann da unbedingt Verständnis für aufbringt, wenn die Frau lieber mit dem Kind zusammen schläft als mit dem eigenen Partner. An deren Stelle würde ich ein ernsthaftes Gespräch führen, in dem beide Seiten ihre Gefühle darlegen und gemeinsam eine Lösung finden.

Das Kind ist doch auch nicht mehr so klein, dass man ihm bestimmte Regeln nicht verdeutlichen kann. Wenn es den Partner stört, muss die Tochter halt lernen, in ihrem Bett zu schlafen. Da es neben dem Elternbett steht, halte ich es auch für zumutbar, dass ein dreijähriges Kind sich damit zufrieden gibt.

Bei meinem Bruder und seiner Frau war es teilweise auch so, dass jeder mit einem Kind im Zimmer geschlafen hat, wenn sie irgendwo zu Besuch waren, das ist dann aber noch mal eine ganz andere Situation, weil die beiden Kinder jeweils ein Zimmer haben und dann auch darin schlafen im Alltag.

Ich finde, dass es wirklich aufhört lustig zu sein, wenn das Kind einen so beherrscht. Es ist eine Sache, wenn man das so möchte und das so für sich entscheidet, aber wenn man das eigentlich nicht möchte und dann noch der Vater aus dem Zimmer geschmissen wird, dann hört es für mich auf und dann frage ich mich auch, wie man das Kind mal erziehen möchte, wenn man immer wieder nachgibt. Da muss man meiner Meinung nach mal hart bleiben.

Das wird ja auch der Beziehung schaden, wenn der Mann merkt, dass er immer hinter dem Kind steht und das Kind alles entscheiden kann und er nicht mal mehr in seinem Bett schlafen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass man vielleicht ja auch mal zusammen kuscheln will oder solche Sachen im Ehebett.

Sowas gibt es angeblich immer wieder. Bei manchen Frauen ist es so, dass sie an nichts anders mehr denken können, wenn sie ein Kind haben. Alles dreht sich nur noch um das Kind, das Kind ist der Nabel der Welt. Das merken die Männer natürlich, denn die Beziehung leidet.

Natürlich ist Sex nicht allen Menschen gleich wichtig, aber ich finde schon, dass guter Sex zu einer guten Beziehung dazu gehört. Wenn man im Bett keinen Spaß hat, dann kommt es schnell vor, dass einer von beiden fremd geht, dass ist einfach so. Und das wird bestimmt schnell passieren, wenn der Mann gar nicht mehr im gemeinsamen Schlafzimmer schlafen darf.

Ich denke das die Beziehung auf Dauer so nicht erhalten bleiben kann. Wenn man zusammen ist, dann gehört das gemeinsame Schlafen eben auch dazu. Wenn man keinen Sex hat, kann man am Abend immerhin ein wenig schmusen oder so, dass signalisiert auch, dass man noch Interesse am anderen hat.

Ich würde niemals auf die Idee kommen ein Kind im Ehebett schlafen zu lassen und schon gar nicht so, dass der Mann dafür dann aussortiert wird. Vermutlich wird es nicht lange dauernd, bis die Beziehung zerbricht oder der Mann fremd geht.