Zielt es Seehofer insgeheim auf Kanzlerschaft ab?

Horst Seehofer distanziert sich derzeit so streng und aggressiv von Merkel, wie es bisher eigentlich nicht der Fall war. Dabei streift er schon nahe an der Grenze zu den Dingen, die politisch noch erlaubt sind.

Natürlich möchte Seehofer vor allem dem Weg zu seiner Wiederwahl als Ministerpräsidenten bei den anstehenden Landschaftswahlen in Bayern 2018 ebnen. Aber mittlerweile macht es schon beinahe den Eindruck, als fühle er sich durchaus zu Höherem berufen.

Es würde mich deshalb nicht wundern, wenn er sich gleichzeitig auch als möglicher Kanzlerkandidat für die Bundestagswahlen 2017 in Stellung bringen möchte. Dieser Schritt wäre ihm durchaus zuzutrauen, wofür auch die Verpflichtung von zu Guttenberg in sein Wahlkampfteam sprechen könnte.

Natürlich streitet Seehofer in der Öffentlichkeit meistens ab, 2017 als Kanzlerkandidat antreten zu wollen. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass dies auch der Wirklichkeit entspricht.

Denkt ihr vielleicht auch, dass sich Seehofer mit der harschen Kritik an Merkel und der europäischen Flüchtlingspolitik für eine mögliche Kanzlerschaft in Stellung bringen möchte? Wäre es ihm zuzutrauen, die Fäden dafür bisher noch im Geheimen zu ziehen?

Was würdet ihr von einer solcher Kandidatur Seehofers überhaupt halten? Könnte man ihm zutrauen, Deutschland ebenso erfolgreich zu führen wie den Freistaat Bayern?

Ich denke Horst Seehofer ist überhaupt nicht daran interessiert Kanzler zu werden, vorher glaube ich eher noch an eine Abspaltung Bayerns vom übrigen Deutschland.

Ich will jetzt nicht hochgestochen klingen aber ich glaube Seehofer hat nur Angst um das Jahrelang (einzig) gut geführte Bundesland Bayern. Er ist einfach in der Position seinen Mund auch sehr kritisch gegen Angela Merkel aufzumachen, weil er nun mal alle Grund dazu sieht. Seehofer ist ohne Zweifel ein sehr fähiger Mann für mich der Beste Ministerpräsident nach Franz Joseph Strauß und Edmund Stoiber den Bayern je hatte. Aber das ist für mich auch der Hauptgrund warum er nicht daran denkt Deutschland führen zu wollen.

Er liebt glaub ich seine Position im Moment und würde alles andere tun als diese aufzugeben. Er erhält hier von den Leuten bedingungslose Unterstützung und vertrauen in seine Tätigkeit. Man mag oft vom konservativen Bayern sprechen und der Jahrzehntelangen CSU Führung aber das hat ja auch Gründe warum das so ist. Die CSU hat Bayern zu dem gemacht was es heute ist.

Einem Seehofer, wenn er denn Kanzler werden wollte würde ich dies auch zutrauen, aber ich schätze Ihn so ein das dieser das dann auch offenkundig zum Ausdruck bringen würde.

Wenn Seehofer wirklich Kanzler werden will, dann ist er aber auf dem völlig falschen Dampfer. Das mag ja in Bayern ankommen, was er da so von sich gibt, aber in Restdeutschland? Da kommt doch sein Gesamtauftritt eher an, wie eine Gastrolle im "Königlich bayrischen Amtsgericht".

Kann mir auch nicht vorstellen, dass Seehofer Kanzler werden will. Man muss ja mal die Kirche im Dorf lassen. Ein Bayer als Kanzler? Da würden die Deutschen ja eher Özdemir wählen. Der ist wenigstens deutsch.

Seehofer hat sich schon bisher als recht wandlungsfähig erwiesen. Mit seiner Hetze in der aktuellen Flüchtlingskrise wäre er allerdings kaum als Kanzlerkandidat vermittelbar. Da wäre die Rivalität zwischen CDU und CSU wohl doch zu groß. Die CDU wäre niemals dazu bereit, einen Kandidaten der CSU zu unterstützen.

Naja das kann man ja nicht so einfach absegnen. Zwar ist es richtig das die Situation zwischen CDU und CSU gerade etwas angespannt ist aber generell davon zu sprechen das die CDU die CSU bei einer Kandidatur nicht unterstützen würde das ist auch nicht der Fall.

Beispiele wie Franz Joseph Strauß oder auch Edmund Stoiber haben ja gezeigt das die CSU sowohl in der Lage wäre einen Kandidaten aufzustellen. Zwar hat keiner der Kandidaten die Wahl gewonnen aber Stoiber hat ja 2002 zuletzt zumindest den Abwärtstrend der Union gestoppt und wohl nicht unweigerlich den Grundstein für die Kanzlerschaft von Angela Merkel gelegt.