Als Single offener für Neues sein, weil mehr Zeit vorhanden?

Ich habe davon gelesen, dass man als Single offener für Neues sein soll, weil man einfach mehr Zeit zur freien Verfügung hat und es auch niemanden gibt, der einen quasi abbremst. Von daher soll man daher eher dazu bereit sein, für einige Zeit ins Ausland zu gehen oder auch neue Hobbys auszuprobieren. Man hat niemanden, nach dem man sich richten muss und kann mit seiner Freizeit anfangen, was man möchte.

Ich kann das zwar irgendwie schon nachvollziehen, wobei es bei mir definitiv anders ist. Seit ich mit meinem Freund zusammen bin, bin ich viel offener für Neues. Ich war schon immer eher ängstlich und vorsichtig und auch alles andere als spontan. Mein Freund ist jedoch sehr spontan und offen, so dass ich mit ihm zusammen viel Neues ausprobiere und mich auch auf mehr einlasse, egal ob es sich nun um Essen oder um Reisen handelt. Und zu zweit macht so etwas ohnehin mehr Spaß, wie ich finde.

Denkt ihr, dass man als Single eher offen für Neues ist, weil man mehr Zeit für sich selbst hat und weil es niemand gibt, der einen quasi abbremst? Oder ist es bei euch auch eher andersrum?

Das hängt eher von der eigenen Persönlichkeit ab und der Art der Beziehung. Ist man eher unabhängig? Ist der eigene Partner einengend oder unterstützt er einen in seinen Wünschen?

Auf meine Hobbys und Aktionen im Allgemeinen wie spontane Urlaube haben sich meine Beziehungen bisher nie ausgewirkt. Ich hatte aber auch noch nie Partner, die besonders einnehmend oder eifersüchtig gewesen wären. Auf so eine Person könnte ich mich nie einlassen.

Als ich mich nach dem Abitur dazu entschied, für ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen, sah ich meinen damaligen Freund auch nicht als Hürde an. Es fiel mir natürlich schwer, ihn zurückzulassen, aber er hat meine Entscheidung trotzdem respektiert und stand hinter mir.

Das hängt doch vom Menschentyp und der Persönlichkeit ab. Nicht jeder Single ist spontan genug um mal eben einen Trip ins Ausland zu starten und das man dann niemanden im Nacken sitzen hat, ist so ja auch nicht ganz richtig. Immerhin hat man ja auch Familie und vielleicht auch einen Job, der einen hält.

Ich bin mit meinem Partner auch offener für Neues geworden und würde nun schon eher mal die Welt bereisen oder gewisse Dinge tun. was ich mich früher einfach nicht getraut hätte, weil ich zu wenig Selbstbewusstsein hatte.

Ich glaube nicht, dass das was mit dem Beziehungsstatus zu tun hat, sondern dass die Persönlichkeit einer Person das Ausschlagkriterium hierbei ist. So war ich schon immer offen für Neues, mein Partner aber nur bedingt. Erst durch unsere Beziehung kommt er auch auf Ideen und möchte mehr ausprobieren.

So konnte er sich vor meiner Zeit beispielsweise nie vorstellen, aus seiner Stadt wegzuziehen, weil er nichts anderes kennt und hier aufgewachsen ist. Durch mich könnte er sich sogar vorstellen, auszuwandern und im Ausland zu leben. Das ist für ihn schon ein großer Schritt, weil er eher zu der "sesshaften" Sorte gehört, die einen festen Standort brauchen und sich nicht gerne ständig neu orientieren wollen.

Ich denke, dass es ganz auf den Menschen ankommt. Sicherlich sind Singles flexibler und wenn man die Möglichkeit zu einer Langen Reise oder so hat, dann werden Singles möglicherweise eher zusagen, als Menschen die in einer Partnerschaft leben. Allerdings kann auch eine Partnerschaft sehr motivierend und inspirierend sein.

Ich kenne beispielsweise eine Frau die eigentlich sehr schüchtern ist und erst durch ihren Freund dazu bewegt werden konnte an einem Tanzkurs teilzunehmen. Von alleine hätte sie das sicherlich nie getan. In diesem Fall war der Partner erst dafür verantwortlich, dass sie etwas neues gewagt hat. Es kann also in beide Richtungen gehen.

Grundsätzlich aber haben Singles schon mehr Zeit. Ich sehe das auch an meinen Freundinnen. Viele haben nur sehr selten Zeit, weil sie in einer zeitraubenden Beziehung leben. Und ich habe auch weniger Zeit für meine Freunde, als zu meiner Zeit als Single.