Sollte der Hauptverdiener in Elternzeit gehen?

Bei uns ist mein Mann klar und deutlich der Hauptverdiener. Er möchte aber unbedingt die Elternzeit nehmen, wenn es bei uns dann mit dem Nachwuchs geklappt hat. Ich persönlich hätte nichts dagegen, aber irgendwie würde es finanziell dann doch stärker ins Gewicht fallen, wenn er die Elternzeit nimmt, als wenn ich es tun würde. Ich verdiene noch nicht mal die Hälfte von dem was er hat und wenn es dann noch gekürzt wird, würden wir ja größere Verluste machen.

Wie seht ihr die Sache? Sollte der Hauptverdiener in Elternzeit gehen, wenn er es unbedingt möchte, oder sollte man doch den Finanziellen Faktor bedenken? Musstet ihr euch schon mal überlegen, wer von beiden in Elternzeit geht und wie habt ihr entschieden?

Ehe Ihr nun darüber diskutiert, wer wann in die Elternzeit geht, sollte das Kind auch gezeugt sein. Aber um Deine Frage zu beantworten, ich denke, es sollte der Hauptverdiener seine zwei Monate Elternzeit nehmen und der Verdiener mit dem geringerem Gehalt sollte dann die Elternzeit so nehmen, dass er die meiste Zeit zu Hause ist. Ich weiß ja nicht, was Du verdienst, aber hast Du Dir mal ausgerechnet, wie viel Geld Du bekämst und wie viel Geld Dein Mann, wenn er zu Hause bliebe? Dazu gibt es ja auch diverse Rechner.

Wenn es aber nicht unbedingt um die finanzielle Frage geht, solltest Du mit Deinem Mann klären, worum es denn dann geht. Geht es darum, dass er sich zu Hause mit den Kindern und dem Haushalt wesentlich wohler fühlt, als auf Arbeit? Möchte er es einfach mal ausprobieren? Was verspricht er sich davon, bliebe er zu Hause? Manchmal geht es ja um mehr als den finanziellen Aspekt, den man sich dann vor Augen halten sollte.

Für mich wäre der finanzielle Aspekt wichtig, denn man möchte doch weiter normal leben können und nicht auf alles verzichten. Zumal das Kind auch darunter leiden würde meiner Meinung nach. Deshalb sollte man sich die Elternzeit so aufteilen, dass man 14 Monate Elterngeld bezieht, aber der Hauptverdiener sollte davon die meiste Zeit arbeiten gehen. Es ist ja nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern auch eine finanzielle Frage, wenn man ein Kind bekommen möchte.

Es sollte der zu Hause bleiben, der sich das Leben als Hausfrau oder Hausmann besser vorstellen kann und das lieber macht. Das Kind hat nichts vom Geld, wenn dem Hausmann oder der Hausfrau die Decke auf den Kopf fällt und nur noch schlecht gelaunt. Für ein Kind ist emotionale Zuwendung wichtiger als Geld. Und die Zuwendung kann derjenige besser geben, der nicht das Gefühl hat, beruflich auf etwas zu verzichten.

anlupa hat geschrieben:Das Kind hat nichts vom Geld, wenn dem Hausmann oder der Hausfrau die Decke auf den Kopf fällt und nur noch schlecht gelaunt. Für ein Kind ist emotionale Zuwendung wichtiger als Geld.

Ich denke, dass man als Mutter zu Haus bleiben sollte und nur, wenn man wirklich vor dem finanziellen Aus stehen würde, sollte die Mutter dann auch arbeiten gehen. Immerhin muss das Kind gestillt werden und es ist schon ein ganz schöner Schlag für ein Baby, wenn die Mutter dann wieder arbeiten geht. So sehe ich das aber im Prinzip kann man es immer so machen, wie man möchte, man muss eben nur finanziell damit leben müssen. Es kommt auch darauf an, dass das Kind Liebe bekommt und wenn es dann finanziell stemmbar ist, dann kann auch der Hauptverdiener zu Hause bleiben.

Also ich denke, dass es finanziell immer irgendwie geht. Es spricht ja keiner davon, dass man von Luft und Liebe leben muss. Wenn ich zurück denke, bin ich damals mit einer dreiköpfigen Familie mit 600 Euro monatlich klar gekommen. Es ist nicht immer leicht gewesen, aber es ist gegangen und wir hatten zu dritt sehr viel Zeit für die Familie. Auch heute noch, da ich vom Kindsvater getrennt lebe, merkt man die emotionale Bindung, die meine Tochter zum Vater hat.

Auch wenn es unfair aufgeteilt ist, und Männer im Endeffekt schlechter aussteigen, wenn sie in Elternteilzeit gehen, so würde ich meinem Mann, wenn es sein Herzenswunsch ist, trotzdem auf keinen Fall verweigern, beim Kind zu bleiben. Im Gegenteil: Ich finde es sogar eine sehr gute Lösung. So können beide einmal beim Kind zu Hause sein und das ist ein sehr wertvolles Gut.

Es wäre doch eine gute Möglichkeit wenn beide sich die Elternzeit einfach teilen. So ist es etwas ausgewogener. Der Hauptverdiener hat seine Zeit mit Kind und die finanziellen Einbuße sind nicht so groß, als dass es riesen Löcher in die Familienkasse reißt. Wichtig ist doch das sich am Ende alle mit der Gesamtsituation arrangieren können.

Niemand hätte was davon, wenn einer dem anderen vorhält, dass das Geld nicht reicht oder das man zuwenig vom Kind hat. Außerdem sollte aber, auch wenn die emotionale Seite sehr wichtig ist, durchgerechnet werden ob der Lebensunterhalt bestritten werden kann.

nordseekrabbe hat geschrieben:Also ich denke, dass es finanziell immer irgendwie geht. Es spricht ja keiner davon, dass man von Luft und Liebe leben muss. Wenn ich zurück denke, bin ich damals mit einer dreiköpfigen Familie mit 600 Euro monatlich klar gekommen.