Bei Kindern Kalorienzufuhr begrenzen?

Ich komme aus einer Familie, in der nie nach Portionen gekocht wurde. Es wurde immer so viel gemacht, dass man die Reste vom Abend theoretisch noch am nächsten Tag zu Mittag essen könnte. Meine Eltern haben diesen "Tick", dass sie immer mehr kochen und ihnen das unangenehm ist, wenn gar keine Reste übrig bleiben. Denn sie haben das Gefühl, dass noch jemand Hunger hat, wenn nichts mehr übrig bleibt.

Nach ihrer Logik ist man erst dann richtig satt geworden, wenn Reste übrig bleiben, die man nicht mehr geschafft hat aufzuessen, weil man eben satt ist. So konnte jeder essen so viel er wollte, auch wenn keiner bei uns mit Übergewicht oder so zu kämpfen hatte. Auf jeden Fall konnten wir Kinder uns immer gut entwickeln, auch im Wachstum.

Ich kenne aber auch eine Familie, bei der das ganz anders ist. Es handelt sich dabei um eine Familie einer ehemaligen Klassenkameradin von mir. Dort wurden die Portionen immer exakt berechnet und niemand durfte mehr als eine Portion essen. Es gab dort auch nie Essen, das übrig geblieben war.

An sich ja gar nicht mal so schlecht, wenn man keine Rest entsorgen will oder so. Aber gerade in der Pubertät bzw. im Wachstumsschub brauchen Kinder ja mehr Kalorien und Energie als sonst und wenn man die Kinder dann auf "Diät" setzt bzw. die Kalorienzufuhr begrenzt kann das schon schief gehen.

Meine Bekannte und ihre Geschwister sahen immer extrem dünn und schon fast unterernährt aus. Das sah auf jeden Fall nicht mehr schön aus. Erst nach dem Auszug aus dem Elternhaus, als dann "normal" gegessen wurde, hat sich das Äußere dann normalisiert und jetzt sehen sie eben gesund aus.

Findet ihr es richtig, wenn man bei Kindern die Kalorienzufuhr begrenzt, auch wenn gar kein Übergewicht zu befürchten ist? Wann ist so etwas sinnvoll und wann nicht?

Ich koche zwar auch immer in Portionen, aber diese berechne ich durchaus großzügig. Manchmal ist alles weg, aber meistens bleibt ein wenig übrig. Falls mal alles aufgegessen wurde und noch Jemand Hunger hat, haben wir immer Obst und Joghurt im Haus. Bei Besuch koche ich aber auch immer so viel, dass einiges übrig bleibt.

Ich kenne auch eine Familie, da wurde es immer genau berechnet. Als Kind war ich öfter mal zum Essen dort. Die Mutter hat 7 Fischstäbchen gebraten, je zwei für die beiden Eltern und eins für jedes Kind. Fand ich damals schon befremdlich, da es bei uns auch immer reichlich gab.

Wenn die Kinder aber schon so dünn sind, ist es noch schlimmer. In meinem Fall haben die Kinder viele Süßigkeiten gegessen und so genügend Kalorien bekommen.

Gab es denn Gründe für diese Ernährungsweise? Hatten die Eltern vielleicht wenig Geld und konnten nicht mehr kaufen. Oder hatten sie eigene Ernährungsprobleme und haben diese auf ihre Kinder übertragen? Was war denn, wenn die Kinder noch etwas essen wollten? Haben sie dann noch etwas anderes bekommen oder gab es bis zur nächsten Mahlzeit nichts mehr?

Ich finde das nicht weiter schlimm, wenn man mehr kocht. Es kann ja auch vorkommen, dass man selber noch mehr Hunger hat und noch mal nachnehmen will. Gerade Kinder bewegen sich ja auch viel und verbrennen so viele Kalorien wieder. Zudem kann man Essen ja auch einfrieren und später noch mal essen.

Ich kenne es auch so, dass man eher ein bisschen mehr kocht und so bin ich auch nicht dick geworden. Es ist ja auch wichtig zu lernen, dass man eben nicht mehr essen muss, als man möchte, aber auch nicht zu viel essen sollte. Das sind alles Erfahrungen, die Kinder eben machen müssen und da bringt es auch nichts die Portionen abzuzählen.

Ich kenne das von zu Hause eigentlich auch so, dass immer zu viel Essen gekocht wurde und das restliche Essen dann meist am Abend gegessen werden konnte oder eben am nächsten Tag. Da kam es dann immer darauf an, zu welcher Tageszeit wir dann gegessen haben, da wir immer dann gegessen haben, wenn alle zusammen an einem Tisch sitzen konnten. Und da kam es dann darauf an, wie meine Eltern arbeiten mussten, sodass wir eben am Abend oder eben am Mittag zusammen an einem Tisch saßen und gemeinsam gegessen haben.

Meine Eltern haben meist so viel Essen gekocht, weil sie eben Angst hatten, dass das Essen nicht für alle Familienmitglieder reicht und eine Person eben nicht satt werden könnte. Zu dem hatten wir auch des Öfteren mal Besuch, der dann eben mitessen durfte. Weshalb meine Eltern eigentlich immer so viel gekocht haben, dass auch der Besuch mitessen konnte, obwohl der Besuch nicht eingeplant war, vor dem Kochen.

Aber ich kenne es eben nicht, dass das Essen in Portionen aufgeteilt wird und jedes Familienmitglied nur eine Portion bekommt. Das Essen dann eben aufgegessen wurde und es keinen Nachschlag gibt, weil eben kein gekochtes Essen mehr vorhanden ist. Vor allem, wenn kein Familienmitglied übergewichtig ist, kann ich das Verhalten nicht nachvollziehen.

Kinder, die eben einen Wachstumsschub haben oder desgleichen, haben eben den Drang dazu mehr zu essen, weshalb man eben dann auch mehr Essen kochen muss oder zur Verfügung haben muss. Weshalb für mich so ein Kochverhalten nicht infrage kommen würde. Ich finde es eben auch wichtig, dass jedes Familienmitglied genug zu essen bekommt und, wenn am Ende eben etwas zu Essen überbleibt, finde ich das nicht schlimm. Vor allem essen Kinder nicht jeden Tag dieselbe Größe oder Portion, das Essverhalten variiert eben immer, weshalb ich es eben besser finde, mehr Essen zu kochen, als zu wenig.