Mutter verheimlicht Namen des Vaters vor dem Kind
A ist 12 Jahre alt und hat erfahren, dass der Vater, den sie immer für ihren Vater gehalten hat, nicht ihr Vater ist. A möchte gerne wissen, wer der Vater ist. Die Mutter aber verheimlicht den Namen des Vaters und auch der Ziehvater sagt nichts, obwohl er zu wissen scheint, wer der Vater ist.
A ist traurig, wütend und auch sehr enttäuscht und will um jeden Preis erfahren, wer der Vater ist. Wie kann A vorgehen um den Namen zu erfahren. Sie hat schon im Haus "geschnüffelt" und nach der Vergangenheit der Mutter gesucht.
Aber genau kann sie eben nicht sagen und wissen, wer der Vater nun ist. Wie würdet ihr vorgehen und wie kann man als 12-jähriges junges Mädchen vorgehen, wenn Mutter und der Mann, den sie 12 Jahre für den Vater hielt nichts sagen wollen?
Ich kann die Intention des Kindes sehr gut verstehen. Auch mir wäre es vermutlich so gegangen, wenn ich in der Situation gewesen wäre.
Tatsache ist aber, dass auch Mütter Rechte haben. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Frühjahr dieses Jahres ist die alte Rechtssprechung gekippt und das unangetastete Persönlichkeitsrecht der Mutter wiederhergestellt. Demnach hat das Kind weder das Recht noch die Möglichkeit an den Namen des Vaters heranzukommen.
Man mag das für herzlos halten oder die Rechte des Kindes an dieser Stelle als Argument ins Feld führen. Das wäre sicher auch nicht ganz falsch. Richtig ist aber auch, dass die Mutter gute Gründe dafür haben wird, den Namen nicht preiszugeben. Meiner Meinung nach sollte man das respektieren.
Rein praktisch hat das Kind ohnehin keine Chance an den Namen heranzukommen, wenn er nirgendwo schriftlich verankert ist. Wird der Name des Vaters bei der Geburt als unbekannt angegeben, gibt es darüber nicht einmal ein Dokument.
Ich kenne wenige solcher Fälle aus meiner ehemaligen beruflichen Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. In keinem der Fälle geschah so etwas grundlos. Es war nachvollziehbar und zum Schutz des Kindes sinnvoll, teilweise sogar notwendig.
Dass so etwas für ein Kind nicht leicht ist, wenn es das erfährt, ist verständlich. Manchmal müssen Kinder aber damit leben lernen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und ihre Mütter auch Rechte haben, die sie respektieren müssen. Klingt hart, ist aber die Realität.
Jedes Kind hat in Deutschland das Recht seine biologischen Eltern kennenzulernen, soweit das möglich ist und die Elternteile noch leben. Dieses Recht beinhaltet sogar den Namen des Vaters, wenn dieser nur Samenspender gewesen ist.
Das Kind kann zum Jugendamt gehen und dort Beistand bekommen. Erst wird es dann versucht außergerichtlich zu klären. Ist die Mutter aber immer noch nicht bereit den Namen zu geben, kann das Kind auch vor Gericht klagen. Sie hat auf jeden Fall das Recht den Namen des Vaters zu erfahren und äußerst selten ist es der Fall, dass der Name völlig unbekannt ist. Es werden in so einem Gerichtsverfahren mit Hilfe eines guten Anwalts auch Freunde aus der damaligen Zeit der Mutter befragt.
Das Persönlichkeitsrecht der Mutter tritt in einem solchen Fall immer in den Hintergrund. Jedes Kind hat in Deutschland das Recht auf seine Wurzeln und die kann keine Mutter dem Kind nehmen. Ein guter Anwalt und das Jugendamt kann helfen. Das Jugendamt wird sich auch um einen Anwalt gegebenenfalls kümmern. Oder das selber in die Hand nehmen und die Rechte des Kindes vertreten.
Ein guter Anwalt konnte das bis März dieses Jahres, und das sogar ohne größere Probleme. Gegen ein Grundsatzurteil des BGH zu klagen wird sicher nicht so einfach. Sollte es trotzdem jemand versuchen, wäre ich neugierig auf das Ergebnis. Ist halt schon ein heikles Thema, das häufig sehr emotional diskutiert wird.
Vielleicht ist in diesem Fall eine Vermittlung durch das Jugendamt tatsächlich ein sinnvoller Weg. Welcher Weg auch immer gegangen wird, ich wünsche dem betroffenen Kind und der Mutter eine Lösung, mit der beide leben können.
Vielleicht könnte A sich Hilfe beim Jugendamt holen. Zumindest bekommt man dort sicherlich gute Ratschläge. An As Stelle würde ich aber eher versuchen, dass man noch mal ins Gespräch kommt. Dabei sollte sich A nicht weiter fordernd verhalten, sondern einfach sagen, dass es für A wichtig ist, aber es nichts ändern wird.
Vielleicht hat die Mutter ja Angst, dass A dann zum Vater will oder vielleicht ist der Vater auch kein so toller Mensch. Natürlich ist es wichtig seine Wurzeln zu kennen und ich kann A da auch verstehen, aber es bringt ja nichts nun schreiend die Eltern anzugehen. Der Vater, der 12 Jahre an ihrer Seite war, ist das ja auch weiterhin und da ändert die Information ja auch nichts daran. Vielleicht sollte A sich auch fragen, was sie von einem Mann will, der 12 Jahre nicht für sie da war.
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