Nach Geburt in getrennten Betten schlafen?

vom 12.10.2015, 22:24 Uhr

Ein Bekannter von mir ist neulich Vater geworden und seitdem läuft die Beziehung nicht mehr so gut. Seine Frau interessiert sich nur noch für das Kind und es ist, als ob es ihn gar nicht gäbe. Seine Frau hat außerdem darauf bestanden, dass das Baby im Schlafzimmer der Eltern schläft.

Da mein Bekannter Vollzeit arbeitet, war ihm das einfach zu viel. Er ist somit ins Wohnzimmer gezogen und schläft dort nun auf der Couch. Das ist deutlich weniger bequem, aber er sieht keine andere Möglichkeit. Das Kind schreit mehrfach in der Nacht und dazu steht seine Frau immer auf, da sie nicht arbeiten geht.

Ist es normal, dass man nach der Geburt eines Kindes erstmal in getrennten Zimmern schläft? Einige Leute scheinen das ganz normal zu finden, da viele Frauen nach der Geburt eines Kindes zunächst sehr auf dieses fixiert sind? Ich würde darin aber eher ein schlechtes Zeichen für die Beziehung sehen. Wie denkt ihr darüber?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das Baby im elterlichen Schlafzimmer unterzubringen ist genau richtig. Das hat nichts mit einer besonderen Fixierung der Mutter zu tun. Im gemeinsamen Schlafzimmer, aber außerhalb des elterlichen Bettes ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod viel niedriger.

Ich wüsste auch nicht, wo da prinzipiell das Problem sein soll. Bei unserem ersten Kind haben wir beide voll gearbeitet und genug Schlaf bekommen. So ein Baby ist ja schnell wieder ruhig, wenn es versorgt ist. Was können Frau und Kind dazu, dass er so empfindlich ist?

Wenn das Kind im eigenen Zimmer wäre, gäbe es in der Nacht dauernd richtigen Alarm, weil man das leise Quäken nicht hört, wenn Wände dazwischen sind. Dann ist das Kind zu recht richtigen ungehalten und nur schwer zu beruhigen. Dann ist der werte Gatte noch gestörter.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass ein Baby in das Elternschlafzimmer gehört. Es ist gut gemeint, einem Kleinkind schon ein eigenes Zimmer zu geben, aber da kann es sich nicht wohl fühlen und das soll es doch. Es ist alleine, hört nicht das Atmen der Eltern oder das Räuspern.

Deshalb wird es Angst haben und schreien. Im Elternschlafzimmer ist es nicht allein. Das hört und fühlt es. Es ist so, als wenn es im Bauch der Mutter sich wohl fühlte und geborgen. Plötzlich soll es alleine sein. Es fehlt ihm der Körperkontakt und das Schlagen des Herzens der Mutter. Ist es da verwunderlich, wenn es schreit? Es soll nicht im Bett der Eltern schlafen, aber im Schlafzimmer.

Was cooper75 schon erwähnte,der plötzliche Kindstod kommt in separaten Kinderzimmern viel häufiger vor. Ein Baby versorgen und dann abstellen in das Kinderzimmer sollte vermieden werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich sehe darin keine schlechte Beziehung. Das Kind gehört ins Elternschlafzimmer aber natürlich in einem eigenen Bett. Zumindest für mich. Das ist für das Kind sehr gut und reduziert den plötzlichen Kindstod. Und ein Baby braucht nach der Geburt viel Aufmerksamkeit und die Frau ein wenig Ruhe soweit es möglich ist. Das ist ganz normal.

Und es gibt Väter die halten es aus und es gibt Väter die ziehen erst mal um. Aber das gibt sich wieder wenn das Kind ein wenig größer ist. Für mich ist das alles eine ganz normale Beschreibung von einem jungen Elternpaar!

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Dass die Mutter ganz normal ihr Kind versorgen möchte und es dazu ins elterliche Schlafzimmer nimmt, finde ich normal und wenn du das nicht verstehen kannst, finde ich das recht schade. Man kann so ein Baby nicht einfach in einen anderen Raum stellen und dann hoffen, dass es selber klar kommt. Ein Baby braucht die Nähe der Eltern.

Ich finde, dass der Vater sich hier falsch verhält. Er kann doch ruhig auch mal nach dem Baby sehen in der Nacht und selbst wenn nicht, dann muss er doch verstehen, dass das Baby nun mal in dem Raum sein muss. So viele Vatergefühle sollte man dann schon haben.

Natürlich ist ein Baby eine gewisse Belastung für die Beziehung, weil man sich rund um die Uhr darum kümmern muss, wenig Schlaf hat und sicherlich darüber gestritten werden kann, wer dann am meisten macht und wen das am meisten anstrengt. Deswegen muss man sich aber trotzdem gemeinsame Zeit nehmen und auch im selben Raum schlafen. Man kann sich doch auch Ohrenstöpsel nehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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