Komisch wenn man Baby mit normaler Stimme anspricht?
Eine Bekannte von meinem Freund und mir hat eine einjährige Tochter und wir waren neulich auch zu Besuch. Die Frau war ganz vernarrt in ihre Tochter und hat die Tochter auch immer mit sehr hoher Stimme angesprochen, so wie eben viele Erwachsene mit Babys und kleinen Kindern reden. Ich selbst habe aber mit ganz normaler Stimme zu dem Kind geredet, beispielsweise auch gar nicht so viel gesagt, weil das Kind ja eh nichts verstanden hat.
Die Bekannte meinte dann nachher, dass sie das noch nie gesehen hätte. Alle Frauen die sie kennen würde, würden mit ''Babysprache'' mit ihrer Tochter oder anderen kleinen Kindern und Babys reden. Das wäre auch sinnvoller meinte sie. Ich selbst werde deswegen bestimmt nicht so reden und finde das eher albern. Das es biologisch sinnvoll sein soll ergibt für mich auch wenig Sinn. Redet ihr immer mit Babystimme zu kleinen Kindern und findet ihr es komisch, wenn andere Leute das nicht tun?
Man hat in Studien wohl festgestellt, dass Babys tatsächlich aufmerksamer zuhören und besser lernen, wenn man mit einer sehr hohen Stimme mit ihnen spricht. Das bezog sich, soweit ich mich erinnere, aber auf wesentlich jüngere Babys. Die meisten erwachsenen Menschen machen das automatisch so. Das ist eine Art Urprogramm in uns, das da abläuft, und tatsächlich Nationen übergreifend und in allen untersuchten Kulturen zu beobachten ist.
Mit einem Baby in diesem Alter würde ich auch ganz normal, aber in kurzen, einfachen Sätzen sprechen. Denn in einer Hinsicht irrst du dich gewaltig: Das Kind hat dich vermutlich recht gut verstanden, wenn es dir zugehört hat und du einfach und verständlich gesprochen hast. Denn die Grundzüge der passiven Sprachentwicklung sind in diesem Alter bereits vollständig da. Das bedeutet, dass die Kinder alles, was man ihnen in kurzen Sätzen, in einfachen und ihnen bekannten Worten sagt, auch verstehen. Die Menschen meinen nur, dass das Kind nichts versteht, weil die aktive Sprachentwicklung noch ganz am Anfang steht und das Kind deshalb selbst noch nicht viel sprechen kann.
Man hüte sich also vor falscher Wortwahl - man könnte bald zitiert werden.
Ich finde es immer komisch wenn andere Leute so etwas machen und dann klingen als wären sie geistig zurück geblieben. Das wäre mir viel zu blöd und zu peinlich und ich kann mir auch nicht vorstellen, was es einem Kind bringen soll, wenn man nicht vernünftig mit ihm redet. Ein Kind merkt doch auch, dass ich nur bei ihm so einen blöden Ton anschlage und eigentlich ganz anders spreche.
Ich versuche mich nur mit bestimmten Ausdrücken zurück zu halten, denn ich möchte schließlich nicht dafür verantwortlich sein, dass die Kinder von anderen Leuten mit neuen Schimpfwörtern nach Hause kommen und sie ganz stolz an ihrer Umgebung ausprobieren.
Ich gehe da eigentlich einen Mittelweg. Dieses Dutzidutzidu-Gehabe mag ich auch gar nicht. Wie Cloudy24 schon sagte, das klingt geistig zurückgeblieben. Aber meine Stimme wird schon weicher, wenn ich mit einem kleinen Kind rede.
Und Wiederholungen finde ich auch recht normal, weil es einfach nicht so viel gibt, worüber man reden könnte. Also beispielsweise könnte man, wenn man ein kleines Kind füttert, sagen: "Schmeckt dir das? Das schmeckt dir tatsächlich, oder?!". Mit einem größeren Kind würde ich nicht so reden.
Wobei ich bei einem kleinen Kind auch gar nicht darauf achte, was ich sage. Denn es versteht ja noch bei weitem nicht alles. Also beim Füttern wundere ich mich dann auch mal, dass es dem Kind tatsächlich schmeckt, "weil es nämlich total widerlich aussieht und noch viel widerlicher stinkt".
Das Kind will doch einfach nur ein bisschen berieselt werden. Es beruhigt sich, wenn es eine menschliche Stimme hört. Dazu sollte diese Stimme auch ein bisschen sanfter sein. Meine normale Stimme nutze ich daher nicht. Warum ich ein Kind allerdings mit einer besonders hohen Stimme nerven soll, sehe ich auch überhaupt nicht ein.
Ich finde, man kann es zu beiden Seiten hin übertreiben. Ich persönlich würde jetzt mit keinem Kleinkind so reden als wäre ich unter Wissenschaftlern und müsste meine Dissertation verteidigen. Ich würde aber auch nicht total kindisch und albern reden, als wäre ich "geistig zurückgeblieben" wie Cloudy24 schon anmerkte. Ich finde den Mittelweg echt am optimalsten.
Ich bin hier auch für den Mittelweg. Ganz normal rede ich nicht, wenn ich ein Baby anspreche. Meine Stimme verändert sich dann schon fast automatisch und ich spreche dann etwas höher. Aber so richtig hoch, wie manche Menschen mit Babys reden, spreche ich nie und das finde ich auch albern, vor allem, wenn dabei auch noch die typische Babysprache benutzt wird. Das muss einfach nicht sein und ich rede schon ganz normal ohne Babysprache mit den Kleinen.
Ich finde,man spricht automatisch mit etwas höherer Stimme mit einem Baby und Babys mögen das auch lieber. Von daher mache ich das auch mit meinem Baby, aber nicht total quitschig hoch. Und ich benutze keine Babysprache, denn es ist einem Baby egal, ob man sagt es soll mal winken oder es soll ,,winke winke'' machen. Ich möchte das mein Kind von vorne herein ordentlich spricht.
Was ich aber immer mache und mir dabei auch sehr minderbemittelt vorkommen, ich wiederhole alles mindestens drei Mal und betone das wichtige Wort immer besonders. Aber eine Baby braucht 20 -30 Wiederholungen bis es ein Wort gespeichert hat. Da muss man das Wort eben in drei Sätze verpacken, damit es irgendwann mal gespeichert wird.
Ich rede nun nicht so viel mit Babys, da ich nun auch keinen Kontakt zu diesen habe. Würde ich aber mit einem Baby sprechen wollen, dann würde ich nun nicht unbedingt meine normale Sprechweise nutzen. Auch wenn das Baby mich ohnehin nicht verstehen würde, fände ich irgendwelche komplizierten Vergangenheitsformen oder gar Fremdwörter fehl am Platz. Genauso fände ich sehr schnelles Reden unpassend, so dass ich mich da schon anpassen würde.
Eine Babysprache würde ich nun aber auch nicht verwenden. Ich würde dann auch einfach langsamer und sanfter sprechen und einfache Worte verwenden. So viel gibt es mit einem Baby ja aber auch nicht zu sprechen, so dass es wohl auch reichen würde, wenn man einfach einige Sätze oder Wörter von sich gibt.
Ich finde es nun nicht störend, wenn Leute in der Babysprache sprechen und mir ist das eigentlich egal. Solange man nun keine Schimpfwörter nutzt und sich nicht aggressiv anhört, kann man sprechen, wie man möchte. Verstanden wird man ja ohnehin nicht, wobei ich schon denke, das Babys es liebe mögen, wenn man möglichst sanft und ruhig spricht.
Ich fand es gerade bei meinem Neffen auch recht schwierig am Anfang, weil ich nicht wusste, wie man mit ihm reden soll und so richtig wusste ich auch nicht, was man dann so sagt. Aber irgendwann habe ich meine Stimme dann auch angepasst und ein wenig höher gesprochen und nach und nach wurde ich dann auch sicherer und habe mehr mit ihm gesprochen.
Als er dann 1 Jahr alt war, hat er schon ganz genau beobachtet was so passiert und vor allem scheint er auch verstanden zu haben. Natürlich kann man da keine komplexen Sätze verwenden, aber man kann sich durchaus verständlich mit dem Kind artikulieren, auch wenn selbiges noch nicht antworten kann oder noch nicht genug Worte zum Antworten kennt. Aber es wird einem zugehört, weil ein Kind ja auch so die Sprache lernt.
Ich finde den Mittelweg auch sehr gut. Das typische Babysprachezeug, also das kein Mensch versteht finde ich fürchterlich und meine Kinder mochten es überhaupt nicht. Ich habe eine Tante die das immer versucht hat aber meine Mäuse haben immer fürchterlich zu weinen begonnen. Erst wenn man wieder normal mit ihnen gesprochen hat dann haben sie sich wieder beruhigt.
Ich glaube man ändert automatisch ein wenig die Sprache wenn man mit einem Baby redet, aber ich habe nie mit einem hohen Ton mit ihnen gesprochen. Immer ganz normal aber man redet irgendwie automatisch weicher. Und ich finde das passt schon.
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