Großeltern geben Enkelkindern zusätzliches Taschengeld

vom 25.03.2015, 09:37 Uhr

Die Kinder einer Freundin von mir sind in der Woche immer für zwei oder drei Nachmittage bei den Großeltern, welche ganz in der Nähe wohnen. Die Kinder sind 9 und 12 Jahre alt und bekommen von ihren Eltern einmal in der Woche Taschengeld, welches für die 9-jährige 3,50 Euro, für die 12- jährige 5 Euro beträgt.

Meine Freundin hat sich schon über längere Zeit gewundert, dass die Kinder häufig so viele Süßigkeiten, Zeitschriften etc. hatten und hat schon vermutet, die Kinder hätten es geklaut, was eigentlich aber so ganz und gar nicht zu ihnen passt. Irgendwann hat die kleinere Tochter dann durch Zufall und wohl auch ausversehen erwähnt, dass Oma ihnen jede Woche nochmal extra Taschengeld gibt, was mit den Eltern überhaupt nicht abgesprochen war. Beide Mädchen bekommen von der Großmutter jede Woche nochmal 5 Euro Extrageld, so dass sie sich natürlich viele Dinge kaufen können.

Meine Freundin war richtig sauer und hat ihre Schwiegermutter darauf angesprochen, die aber völlig uneinsichtig ist und bereits angekündigt hat, dass die Kinder weiterhin Geld von ihr bekommen werden. Sie ist ja schließlich die Oma und ihre Schwiegertochter müsste auch nicht alles wissen, was zwischen ihr und den Enkelkindern läuft. Wie man aus diesem Text wohl deutlich sehen kann, haben die beiden nicht gerade ein gutes Verhältnis zueinander.

Da Oma weiterhin uneinsichtig ist, haben die Eltern den Kindern jetzt das Taschengeld komplett gestrichen, worüber die große Tochter ziemlich sauer ist. Sie meint, das würde ihre Eltern gar nichts angehen, was die Großeltern ihr schenken. Meine Freundin möchte aber schon gerne, dass die Kinder mit einem gewissen Budget auskommen und sich in ihrem Alter noch nicht alles kaufen können. Bei der Großen wären das mit dem Zusatzgeld von Oma immerhin 40 Euro im Monat, was meine Freundin einfach zu viel findet, für ein 12-jähriges Mädchen, welches sein Taschengeld lediglich für Süßigkeiten und Zeitschriften ausgibt.

Wie seht ihr das? Findet ihr, Großeltern sollten den Enkelkindern wöchentlich Geld geben, ohne das mit den Eltern der Kinder abzusprechen? Sollten sie weiterhin ihre Schiene fahren, obwohl die Eltern der Kinder dagegen sind? Meine Freundin hat kurzzeitig überlegt, ihre Kinder gar nicht mehr zu den Großeltern zu lassen aber das wäre den Kindern gegenüber auch nicht fair, denn diese haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Großeltern und hängen an ihnen.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mich wundert langsam ein bisschen, dass hier jede/r nur über die Freundin oder den Freund und deren Familien redet ... Niemand hat für sich selbst eine Frage und offenbar über Themen aus anderen Familien für sich selbst keine eigene Meinung.

Aber gut, hier ist die Lage eigentlich eindeutig: Die Eltern haben die Fürsorgepflicht, also ist alles, was die Kinder betrifft, auch mit diesen abzusprechen. Ich fände es in Ordnung, wenn die Großeltern ein Konto für die Kinder anlegen, auf das sie monatlich diese 40, 50 Euro einzahlten, damit sich die Kinder einmal im Jahr was richtig tolles leisten könnten. Danach muss das Konto ja nicht zwangsläufig leer sein. Oder es ist eines Tages der Führerschein schon bezahlt oder, oder ...

Das Taschengeld zu streichen halte ich für die richtige Reaktion, auch wenn man augenscheinlich die Kinder für etwas bestraft, was die Großeltern verbockt haben. Die Kinder nicht mehr zu den Großeltern zu lassen wäre die zweite Stufe, wenn die Großeltern weiterhin uneinsichtig bleiben.

Das Gespräch mit den Schwiegereltern müsste durch den Partner unterstützt werden, der seine Eltern ganz anders in die Schranken weisen sollte. Auch eine vorübergehende Auszeit (ich spreche erstmal von zwei Monaten, die nach hinten gestreckt werden können) würde ich mir überlegen.

Ich gehe mit meiner Mutter, würde es zu sowas kommen, durchaus sehr hart ins Gericht (alleine, ohne das Beisein meiner Kinder). Da würden ihr schon die Ohren kräftig schlackern.

» Tritonus » Beiträge: 134 » Talkpoints: 36,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt bekommen meine Töchter mit ihren 12 Jahren wesentlich weniger Taschengeld. Allerdings zahlen das meine Mutter und ich gemeinsam und die Höhe ist dadurch abgesprochen. Sie bekommen aber bei ihrem Vater und dessen Mutter auch Geld, was auch dort verbleibt und worauf ich nicht mal Einfluss nehmen könnte, selbst wenn ich wollte.

Doch nun kommt das Große aber bei der ganzen Sache. Denn meine Töchter habe ich beim Einkaufen auch beraten, was sinnvoll ist und was nicht. Sie ziehen also selbst bei solchen Summen nicht los und investieren es in Süßigkeiten und Zeitschriften. Da kommen sie eher mit Büchern, DVD´s oder auch einem neuen Tuch für den Hals nach Hause.

Dass hier die Eltern nun das Taschengeld komplett streichen, weil ja Oma zahlt, ist eher eine Trotzreaktion, als sich vernünftig mit dem Thema auseinander zu setzen. Warum spricht man nicht mit den Kindern darüber, warum man die getätigten Ausgaben nicht so toll findet? Würde ja Zeit kosten und das vermutlich nicht nur einmal.

Nur wenn man seine Kinder ein wenig in Sachen Konsumverhalten lenkt und berät kann man erreichen, dass sie das Geld sinnvoller ausgeben oder sogar sparen. Der Oma sollte man da keinen Vorwurf machen und die Beträge sind nun auch nicht übertrieben hoch.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das ist schon ärgerlich mit dem Taschengeld, aber großartig etwas unternehmen würde ich da nichts. Ich würde den Großeltern schon zugestehen dass sie ihre Enkel auch mit einem Taschengeld nach ihrem Gutdünken ausstatten dürfen. Natürlich sollte es aber im Rahmen liegen, jeden Monat den Kindern 100 Euro in die Hand zu drücken geht allerdings nicht.

Ich würde dagegen versuchen auf die Kinder Einfluss zu nehmen und sie zu überzeugen dass sie einen Teil des Taschengeldes für eine größere Anschaffung sparen oder dass immer etwas auf das Sparbuch gebracht wird. Ob das immer durchsetzbar ist, ist natürlich eine andere Frage. Meine Frau und ich hatten damals viel Wert darauf gelegt dass wir unseren Sohn zu eigenständigem Handeln erzogen und dazu gehörte dann leider auch dass er mit dem Taschengeld machen durfte was er wollte. Das ist ja auch der eigentliche Sinn des Taschengeldes, den Kindern nichts aufzudrücken wenn sie den Umgang mit Geld lernen sollten, auch wenn es aus Sicht der Erwachsenen nur für Blödsinn ausgegeben wird.

Dumm nur wenn es praktisch vier Großeltern und drei Urgroßeltern gibt, so wie bei unserem Sohn, die all gerne etwas von ihrer Rente abgeben wollten. Es war nun nicht so viel, aber in der Summe eigentlich schon. Im Prinzip lief es dann bei uns darauf hinaus dass es nichts Zusätzliches gab was ansonsten immer mal mit abfiel wie ein Überraschungs-Ei aus der Quängelecke oder eine Zeitschrift. Das musste er dann alles selber bezahlen.

Auch hielten wir ihn ziemlich kurz was die finanziellen Zuwendungen durch uns betraf, da lag er weit unter dem Durchschnitt seiner Freunde. So etwas in der Art würde ich euch auch empfehlen. Jetzt den schon einmal gezahlten Betrag zu kürzen halte ich auch für äußerst unfair, hier gilt schon so eine Art Besitzstandswahrung, auch für Kinder. Aber die kommenden Steigerungsrunden würde ich ausfallen lassen beziehungsweise nur sehr moderat das monatliche Salär erhöhen bis ich der Meinung bin dass die Summe wieder stimmt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist allgemein bei Großeltern so üblich, dass sie den Enkelkindern auch ein Taschengeld geben. Ich finde das nicht schlimm, wenn es im Rahmen bleibt. Für mich gesehen, ist es das Recht der Großeltern, die Enkelkinder zu verwöhnen und zu unterstützen.

Was mir allerdings auffällt ist, dass deine Freundin den Kindern keine Anleitung gegeben hat, wie sie mit dem Geld umgehen können und was sie sich an größeren Sachen kaufen könnten, wenn sie einen Teil stets dafür zurücklegen. Wenn sie es bisher akzeptiert hat, dass sie sich davon Süßigkeiten kaufen, dann hat sie versäumt, den Kindern eine andere Sicht der Kaufmöglichkeiten beizubringen. Gegen eine vernünftige Zeitschrift für Kinder ist ja nichts einzuwenden.

Nun aus Frust den Kindern das eigene Taschengeld zu streichen, weil die Großeltern ihnen etwas geben, ist unlogisch und unfair. Auch Kinder rechnen sich aus, wann sie wieder Geld bekommen und was sie davon kaufen möchten. Sie stehen nun nach der Aktion deiner Freundin ohne das immer erhaltene Taschengeld da. Das wäre so, als wenn deine Freundin plötzlich kein Gehalt mehr bekommt oder kein Haushaltsgeld. Damit kann man Kinder nicht an Geld heranführen. Das geht nur mit Erklärungen, die auch wiederholt werden sollten.

Selbst die Überlegung deiner Freundin, die Kinder vorerst von den Großeltern fernzuhalten ist eine Reaktion, die ich nicht verstehe. Als erwachsene Frau sollte deine Freundin nicht so trotzig reagieren, das ist einfach daneben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wenn meine Großmutter oder auch mein Opa mir nicht ab und zu mal Geld gegeben hätten, wäre ich als Kind gar nicht über die Runden gekommen mit den Dingen, die man selber so machen will. Ich habe bis zum 18. Lebensjahr immer nur 15 € im Monat von meinen Eltern bekommen und dann eben immer noch jeden Monat heimlich 50 € von meiner einen Oma und ab und zu mal 50 € von der anderen Oma. Das habe ich dann aber auch größtenteils auf mein Konto gelegt oder auch schöne Geschenke für meine Familie gekauft.

Ich finde, dass man es niemanden verbieten sollte. Man kann es aber durchaus irgendwie sinnvoller gestalten, indem man beispielsweise zu der Großmutter sagt, dass das Geld doch auf ein Konto eingezahlt werden soll und dann das Kind etwas davon bekommt, wenn es das braucht.

Es kommt ja aber auch irgendwie darauf an, was man seinem Kind sonst so kauft. Wenn das Kind viel selber kaufen muss, dann sollte es auch mehr Geld bekommen. Wenn es weniger Geld bekommt, dann sollte es aber auch viel von den Eltern gekauft bekommen. Süßigkeiten sollte man aber generell nicht unendlich viele kaufen lassen, Taschengeld hin oder her.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also, dass die Großeltern jede Woche zusätzliches Taschengeld geben, finde ich auch nicht in Ordnung. Wenn sie es hin und wieder machen würden, wäre das schon in Ordnung, aber nicht jede Woche. Sie hätten sich eindeutig mit den Eltern absprechen müssen, egal wie das Verhältnis aussieht. Schließlich hat das mit den Kindern zu tun und da sollte ein schlechtes Verhältnis nichts zu suchen haben. Und man sollte dabei auch nicht aus Trotz deswegen gegen die Regeln der Eltern agieren. Das finde ich wirklich kindisch.

Wirklich richtig finde ich es auch nicht, dass die Eltern das Taschengeld gestrichen haben. Die Kinder können da schließlich nichts für, dass sie extra Taschengeld bekommen. Die Eltern sollten das lieber mit den Großeltern regeln, auch wenn es schwierig ist. Allerdings finde ich auch, dass 40 Euro im Monat für eine zwölfjährige wirklich viel ist, daher weiß ich auch nicht wirklich, wie ich reagieren würde.

Die Zeit mit den Großeltern würde ich auch nicht streichen, da das wie gesagt ein Problem zwischen den beiden Parteien ist und nicht das der Kinder und erst recht würde ich die Zeit nicht streichen, wenn sie so ein gutes Verhältnis haben. Das würde nur Streit im Haushalt bringen.

Ich selbst habe in meiner Kindheit auch nur sehr wenig Taschengeld bekommen. Ich frage mich auch, wie man als Kind wirklich "über die Runden kommen soll". Klar, kann man sich damit ein paar extra Würste holen. Aber das man über die Runden kommt, dafür sorgen die Eltern eigentlich. Aber das nur am Rande.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe von meiner Oma damals auch immer Taschengeld bekommen und das auch nicht so wenig. Für meine Eltern war das aber immer in Ordnung, da ich dafür von ihnen nie Taschengeld bekommen habe. Ich habe ja das Geld von meiner Oma bekommen und das hat mir gereicht. Wenn ich etwas haben wollte und das Geld von meiner Oma nicht reichte, habe ich meine Eltern immer um Geld fragen müssen und die haben mir dann etwas gegeben.

Ich denke, dass es da zwei Optionen gibt. Entweder das Taschengeld von den Eltern wird dann gekürzt oder das Taschengeld, was die Kinder von den Großeltern bekommen, kommt immer in eine Spardose und dann aufs Konto. Dann kann man beispielsweise schon für den Führerschein sparen, was doch auch noch praktisch ist. Dabei ist es für viele Kinder auch schön, wenn sie dann regelmäßig mit einer vollen Spardose zur Bank gehen.

Wenn die Großeltern nichts in die Spardose geben wollen, kann man es ja noch immer so machen, dass dann eben das Geld von den Eltern in die Spardose kommt und dass da eben für den Führerschein gespart wird. So haben es meine Eltern auch gemacht und im entsprechenden Alter war ich auch wirklich froh darüber. Von daher würde ich schon schauen, dass die Kinder nicht immer das gesamte Taschengeld für unnötige Sachen ausgeben. Etwas dürfen sie sich natürlich schon gönnen, aber auch nicht vom gesamten Geld und auch nicht für so unnötige Dinge.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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