Wird man mit zunehmendem Alter unkreativ?

vom 11.10.2015, 15:12 Uhr

Als ich jünger war, war ich sehr kreativ. Ich schrieb Kurzgeschichten, die ich nach wie vor für mein damaliges Alter für gelungen halte. Außerdem schrieb ich auch Gedichte und zwar künstlerisch relativ begabt. Ich zeichnete relativ gut und wurde auch hier kreativ, indem ich Comics zeichnete oder meine Kurzgeschichten illustrierte.

Leider wurde das etwa ab dem sechzehnten Lebensjahr immer weniger und mittlerweile bin ich schon relativ unkreativ. Ich habe keine Inspirationen für Gedichte und außerhalb eines Zeichenkurses, den ich an der Uni belegt habe, habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr etwas in meiner Freizeit gezeichnet.

Geht es nur mir so oder wird man im Alter zunehmend unkreativ und einfallslos? Natürlich gibt es Ausnahmen, ansonsten könnte keiner als Schriftsteller oder freischaffender Künstler arbeiten. Aber ich habe dennoch den Eindruck, dass sowas beim Älterwerden nachlässt. Woran kann das liegen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nein es geht nicht nur dir so, es geht glaube ich allen so. Man muss aber dazu sagen, dass sich die Prioritäten einfach ändern. War es für uns beide als Jugendliche vielleicht eine Art Hobby, unsere Freizeit mit Gedichten und Comiczeichnen zu gestalten, so haben wir heutzutage einfach andere Dinge, die eben zuerst erledigt werden müssen.

Es bleibt im Alltag bei Haushalt, Kindern und Berufsleben auch nicht mehr viel Zeit für die kreativen Dinge. Es sei denn, man ist in einem kreativen Job tätig, indem man sich ausleben kann und in dem man ohne kreativen Ideen gar nicht weiter kommt.

Kreativität kommt bei mir aber auch dann schubweise. Es gibt Tage, da sprühe ich vor Ideen, während es Tage gibt, da schäme ich mich, dass mir einfach nichts einfallen möchte, was kreativ ist. Es kommt einfach auch viel auf den Stress an, den man rundherum hat und auf die Tagesverfassung.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei mir war es ehrlich gesagt ähnlich. Ich habe als Teenager viele Gedichte geschrieben, auch Kurzgeschichten. Gezeichnet habe ich nicht besonders viel, aber ich habe mich auch mit Musik beschäftigt und eigene Songs beispielsweise geschrieben.

Aber dann ist die Schule zu ende und man hat nicht mehr so viel Freizeit wie früher. Man hat sich plötzlich auf die Abiturprüfungen vorzubereiten, ist auf Jobsuche und schreibt Bewerbungen oder aber man studiert und ist im Prüfungsstress.

Aktuell studiere ich nicht nur, sondern habe auch eine Beziehung, wobei der Partner ja auch nicht vernachlässigt werden will. Wenn man dann noch einen eigenen Haushalt unterhält, muss man ja noch arbeiten um Rechnungen und dergleichen zu bezahlen und Einkäufe und der Hausputz ereignen sich ja auch nicht von alleine wie das fast zu Schulzeiten der Fall war.

Ich habe noch nie so viel Freizeit gehabt wie als Schülerin und dann noch gleichzeitig so wenig Verpflichtungen. Da ist es logisch, dass man aus lauter "Langweile" sehr kreativ wird, um sich zu beschäftigen. Mittlerweile fehlt mir für so etwas einfach die Zeit, was ich ziemlich schade finde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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