Flüchtlingsdrama in Rom

vom 07.04.2009, 15:24 Uhr

Noch bevor das Erdbeben in den Abruzzen für Schlagzeilen sorgte, erschütterte ein Flüchtlingsdrama nicht nur Italiener. In der römischen Kanalisation und den unterirdischen Gängen am Bahnhof Ostiense wurden 24 afghanische Flüchtlingskinder im Alter von 10 bis 15 Jahren entdeckt. Vermutlich über die Türkei und Griechenland nach Italien gekommen, verbrachten sie 5 Tage in der römischen Unterwelt, bevor sie bei einem Sondereinsatz der Bahnpolizei entdeckt wurden. Einige der Kinder waren schon deutlich geschwächt.

Kein einziges der Kinder spricht italienisch, kein Kind konnte näher über sich Auskunft geben, also von Alter oder genauer Herkunft berichten. Die Sozialdienste, die sich jetzt um die Kinder kümmern, konnten aber herausbekommen, dass die Kinder von Schlepperbanden nach Italien gebracht wurden und hofften, von dort aus weiter zu Verwandten in den Norden Europas reisen zu können.

Aber nicht nur Kinder wurden während des bereits erwähnten Sondereinsatz entdeckt, fast hundert weitere erwachsene illegale Einwanderer wurden aufgegriffen. Unter diesen hatte sich inzwischen eine regelrechte Hierarchie entwickelt. So hatten sich einige Gruppen sehr sichere Schlafplätze gesichert, je weiter unten die Gruppen in der Hierarchie standen, desto weiter hätten sie bis in die Kanalisation nach Schlafplätzen suchen müssen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Angesichts der aktuellen Ereignisse gewinnen solche Meldungen wieder an Bedeutung. Leider kommen auch zu uns immer mehr Minderjährige ohne Begleitung. Straßenkinder sind für uns etwas Undenkbares. Anderswo ist es leider die Normalität.

Zuletzt sollten sogar Gastfamilien für solche Flüchtlinge gesucht werden, wobei mangelnde Sprachkenntnisse und schwere Traumata dem entgegenstehen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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