Darf man ein Kind auch unsympathisch finden?
Ich bin ja nun selbst erwachsen und blicke anders auf die Welt, als als Kind. Natürlich mochte ich als Kind einige Kinder besonders gerne, andere wiederum gar nicht. Als Kind ist es auch normal dies zu sagen, aber ist es als Erwachsener auch okay zu sagen, dass man das Nachbarskind nicht mag? Bei den eigenen Kindern sollte man es vielleicht lieber nicht laut aussprechen, obwohl ich glaube, dass nur wenige Eltern ihre Kinder richtig doof finden. Macken hat jeder.
Sollte man alle Kinder immer freundlich behandeln und mögen, obwohl die Eigenschaften einen vielleicht nerven? Ich spreche nicht von frechen Kindern, auf die hat wohl keiner Lust. Ich spreche eher von Kindern, die ständig im Mittelpunkt stehen wollen, die prahlen oder sehr altklugen Kindern. Ich muss gestehen, ich mag sie nicht.
Als Erwachsender hat man eine Vorbildfunktion und sicherlich kann man auch mal ein Kind blöd finden und muss nicht alle Kinder mögen, aber das muss man einem Kind nicht offen zeigen. Man kann durchaus Verhalten kritisieren, aber man sollte nicht gemein zu einem Kind sein, sondern ihm trotzdem freundlich und nett begegnen.
Kritik äußern kann man ja immer, aber wenn das Kind einen nichts getan hat und man ignoriert es, kann das durchaus auch schlechte Auswirkungen auf die Seele oder das Selbstbewusstsein des Kindes haben. Erwachsene stecken solche Sachen besser weg, aber für Kinder ist man als Erwachsener immer auch irgendwie ein Vorbild und wenn das Vorbild böse mit einem ist, kratzt das auch an einem.
Als Kind ist es normal, wenn man das eine Kind eben lieber mag und das andere Kind eben eher weniger mag. So etwas dann auch zu sagen ist sicherlich in Ordnung. Aber, warum sollte das Verhalten denn anders sein, wenn man erwachsen ist. Als erwachsener darf man doch auch seine Meinung über andere Leute haben und in dem Fall darf man auch seine Meinung über andere Kinder haben. Natürlich ist man aber eben erwachsen und man muss dem Kind nicht unbedingt sagen, dass das Kind unsympathisch ist.
Es gibt da auch das eine oder andere Kind aus meiner Umgebung oder aus meinem Umfeld, was mir persönlich ziemlich unsympathisch ist. Da ist zum Beispiel ein acht Jahre altes Mädchen und das Mädchen will auch ständig im Mittelpunkt stehen und, das schafft sie dann auch meist, in dem sie eben andere Kinder als Lügner hinstellt oder fantasiereiche Geschichten erzählt.
Dieses Mädchen ist mir auch ziemlich unsympathisch, aber der kleine und feine Unterschied ist eben, dass das eine Freundin von meiner Tochter ist. Und ich aus diesem Grund dem Kind gegenüber mich ganz normal verhalte. Ich lass dem Kind nicht spüren, dass ich das Kind überhaupt nicht mag. Sondern ich behandel das Kind, so wie jedes andere Kind auch.
Also generell denke ich eben, dass man nicht jedes Kind mögen muss. Aber ich denke eben, dass man jedem Kind gegenüber freundlich und fair bleiben sollte. Egal, wie nervig und anstrengend die Kinder sein mögen. Man sollte Kinder eben nicht spüren lassen, dass sie unerwünscht sind. Immer hin sind es noch Kinder und keine Erwachsene, die damit umgehen können, wenn eine andere Person sie nicht mag.
Natürlich darf man Kinder unsympathisch finden. Es ist einfach eine Tatsache, dass es Kinder gibt, die total unausstehlich sind, warum sollte man das nicht auch aussprechen dürfen, wenn der Rahmen dafür stimmt?
Ein viel größeres Tabu sind aber Babys, die man optisch unsympathisch findet, weil sie einfach hässlich sind. Das finden viele ja ganz schlimm, denn wenn man eine Frau ist muss man anscheinend Babys total süß finden, egal wie sie aussehen. Ich finde es immer wieder amüsant, wie manche reagieren, wenn man da einfach mal ehrlich ist.
Unsympathische Kinder sind da schon mehr akzeptiert, weil jeder wohl schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass so ein verzogenes Balg einfach ohne Ende genervt hat.
Ich mag einige Freunde meiner Kinder nicht. Ich finde da nichts bei, denn es ist normales,menschliches erhalten andere Menschen sympathisch zu finden oder eben nicht. Das gilt natürlich auch für Kinder. Während man das als Kind einfach aussprechen kann, sollte man sich als Erwachsener schon zurück halten und auch unsympathische Kinder freundlich und höflich behandeln.
Meine Tochter hat zum Beispiel eine Freundin, die ständig angibt. Dieses Mädchen kommentiert wirklich alles. Das fängt mit unserem Auto an und hört bei dem Spielzeug meiner Tochter auf. Alles ist bei diesem Mädchen toller, größer oder besser. Mich nervt es wirklich, aber ich sage immer freundlich, dass es bei uns eben so ist und bin froh, wenn das Kind wieder weg ist.
Natürlich gehört es sich zwar nicht, dass man manche Kinder unsympathisch findet, es kann aber niemand abstreiten, dass es einfach Kinder gibt, die unsympathischer sind, als andere. Seien es etwa, wie schon erwähnt, freche oder altkluge Kinder.
Ich selber arbeite mit Kindern und erlebe aber auch, dass Kinder verschieden wahr genommen werden. Es gibt beispielsweise Kinder, mit denen ich mich verbundener fühle, als mit anderen. Allerdings können die selben Kinder für andere Betreuer dann unsympathisch sein, obwohl ich das niemals behaupten würde.
Und weil jeder Mensch unterschiedlich tickt, ist es so, dass auch alle Menschen verschiedene Kinder als sympathisch oder unsympathisch empfinden. Aber es liegt einfach in der Natur des Menschen, dass man nicht alle sympathisch finden kann. Und das gibt es sowohl bei den Kindern, als auch bei den Eltern.
Man darf sich das aber natürlich im Beruf nicht anmerken lassen. Allerdings haben die Kinder ja auch gewisse Bezugspersonen und meistens ist es so, dass die Kinder zu den jeweiligen Betreuern gehen oder mehr Bezug zu denen haben, mit denen sie auf derselben Wellenlänge sind.
Ich finde schon, dass man ein Kind auch unsympathisch finden darf. Man sollte es nur nicht deswegen fertig machen oder sonst irgendwie benachteiligen, weil das Kind eben nichts dafür kann, dass es so ist wie es ist.
So hatte ich vor einigen Jahren mit einem kleinen Satansbraten zu tun, mit dem nicht mal seine Eltern wirklich klargekommen sind. Er war damals 4 oder 5 Jahre alt und missachtete jede Form von Autorität. Er spielte sogar mit Feuerzeugen herum und bedrohte damit andere Kinder und sogar die Erwachsenen.
Er warf mit Steinen auf fahrende Autos und hat somit nicht nur Sachschäden angerichtet, sondern auch Leben riskiert. Ich hatte große Probleme damit klarzukommen und bin echt froh, dass ich nichts mehr mit diesem Jungen zu tun habe.
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