Warum Schul-Attentate in USA für Fakes der Regierung halten?

Als ich mir neulich das Video von Obamas Reaktion auf den jüngsten Amoklauf in einer Schule im US-Bundesstaat Oregon angesehen habe, bin ich auch auf die vielen Kommentare unter dem Video gestoßen.

Darin wurde Obama nicht nur von vielen Menschen beschimpft. Es gab scheinbar auch die gemeinschaftliche Erkenntnis, dass diese Amokläufe nur Teil einer Regierungskampagne wären, die das Recht auf Schusswaffenbesitz in den USA begrenzen sollen.

Wie wir ja leider wissen, sind die Schusswaffen den US-Amerikaner beinahe schon heilig und sie erachten sie nicht nur als von der Verfassung, sondern beinahe schon durch göttliche Gnade gegeben. Wozu ein solches Verständnis führt, sieht man ja leider an den vielen Amokläufen.

Scheinbar handelt es sich bei der Überzeugung, Obama und seine Regierungsmitglieder würden diese Amokläufe nur vortäuschen, nicht nur um haltlose Verschwörungstheorien. Selbst anerkannte Politiker anderer Parteien, die ansonsten nicht mit unsinnigen Aussagen von sich Reden machen, glauben teilweise an eine solche Möglichkeit.

Ich selbst kann mir das nur schwerlich vorstellen und glaube wirklich nicht, dass solche Amokläufe von Seiten der Regierung gefaked werden, um ein schärferes Waffengesetz durchzubringen. Dafür ist einfach zu viel Leid von verschiedenen Menschen damit verbunden.

Könntet ihr euch denn vorstellen, dass dies nur Teil einer Regierungskampagne ist? Und wodurch lässt sich erklären, dass selbst viele gebildete Amerikaner, die normalerweise nicht an Verschwörungstheorien glauben, eine solche Sache durchaus für möglich halten?

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ja eines der mächtigsten Länder der Welt und sind daher schon immer ein Thema für Verschwörungstheorien gewesen. Auch die Theorie, dass Amokläufe an Schulen von der US-Regierung inszeniert sind, damit diese die liberalen Waffengesetze in den USA verschärfen kann, halbe ich ebenfalls für eine, eher schlechte Verschwörungstheorie.

Auch in Ländern wie Deutschland kommt sowas vor, obwohl wir hierzulande deutlich schärfere Waffengesetze haben, als in den USA. Aber es gibt Menschen die keinen anderen Weg sehen und dazu noch Zugang zu Waffen haben. Glücklicherweise sind es in Deutschland aber deutlich weniger Menschen mit Zugriff auf Waffen, als in den USA.

Wenn man sich mal anschaut wie einige Menschen in den USA mit ihren Waffen umgehen, zum Beispiel der Fall des deutschen Austauschschülers, der von einem Amerikaner erschossen wurde, dann ist es nur eine Frage der Zeit wann wieder mal ein Amoklauf passiert.

Ich habe schon mehrmals die USA besucht und habe miterlebt wie die manche Amerikaner, natürlich nicht alle, mit ihren Waffen umgehen und wie schnell sie die Waffe zücken. Oft sind es eher weniger gebildete Menschen, die zur Waffe greifen, weil sie nicht in der Lage sind sich mit anderen Mitteln Gehör oder Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Meiner Meinung nach hat eine Zivilperson keine normale Waffe zu besitzen oder mit sich zu führen.

Obama würde ja gerne das Waffengesetz ändern, kann es aber nicht, da ihm die Mehrheit im Kongress fehlt. Da würden ihm wohl auch inszenierte Amokläufe nicht helfen. Die amerikanischen Waffenfanatiker sind wohl einfach nur entsetzt darüber, dass ihr Präsident ihnen gerne ihr heiliges "Lieblingsspielzeug" wegnehmen würde und natürlich würden sich viele nicht mehr sicher fühlen, wenn sie keine Waffe mehr haben dürfen.

Deshalb verleugnen sie die Tatsache, dass die Waffen nicht immer nur zur Selbstverteidigung eingesetzt werden, sondern dass auch gewollt damit getötet wird und erfinden solche Verschwörungstheorien. Ich denke, denen ist nicht zu helfen. Der nächste Präsident wird wahrscheinlich Republikaner sein und dann spricht erstmal keiner mehr über ein schärferes Waffengesetz.

Die Waffenlobby ist eben sehr einflussreich und auch sehr gut darin ihre Propaganda unter die Leute zu bringen. Sieht man zum Beispiel auch daran, dass von den Verschwörungsidioten immer wieder das Argument kommt, dass alle Waffen verboten werden sollen.

Das ist natürlich totaler Schwachsinn. da braucht man nur mal schauen, wie viele Waffen es im Privatbesitz gibt in Ländern, die schärfere Waffengesetze haben. Deutschland ist da auch in den Top 20, und das obwohl es hier keine Munition im Supermarkt zu kaufen gibt.

Und für alle Leute, die sich nicht so ganz sicher sind ob irgendeine Verschwörungstheorie wahr sein könnte oder nicht - fragt euch einfach mal, wie viele Leute beteiligt sein müssten, wie viele Leute den Mund halten müssten und mit wie viel Aufwand das verbunden wäre. Es reicht nämlich ein Edward Snowden um eine riesige Verschwörung auffliegen zu lassen und früher oder später gibt es immer einen Edward Snowden.

Jessy_86 hat geschrieben:Der nächste Präsident wird wahrscheinlich Republikaner sein.