Geld in der ganzen Welt abschaffen

vom 07.10.2015, 21:40 Uhr

Geld ist mehr als nur ein Bezahlmittel. Es ist ein Mittel, wonach man in einer Gesellschaft oft gemessen wird. Geld bedeutet oft, Jemand zu sein, Macht zu haben sowie Einfluss. Viele Kriege und Konflikte basieren auf wirtschaftliche Interessen von Ländern und Staaten. Beispielsweise Erdölvorkommen oder Uran sind sehr gefragt. Da die Ressourcen auf der Erde begrenzt sind und sich damit Geld verdienen lässt, gibt und gab es Krieg auf der Welt.

Was wäre, wenn man Geld nun abschaffen würde, dann gäbe es doch keinen Grund mehr Krieg zu führen, oder? Armut würde nicht mehr existieren und Menschen werden wegen Geldinteressen nicht mehr ausgebeutet oder sogar getötet.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Und was ändert sich ohne Geld? Selbst bei einem Handel mit Naturalien gibt es arm und reich. Öl oder Uran werden deshalb nicht weniger wertvoll. Und ein Staat, der solche Bodenschätze vermarkten möchte, muss deshalb keine sinnvollen Dinge annehmen, die der Bevölkerung helfen, sie können direkt Waffen ordern.

Warum sollte man dann keine Kriege mehr führen? Wie sollten Arme profitieren? Sie hätten immer noch nur ihre Arbeitskraft anzubieten. Die wird in Gebieten mit Mangel auch nicht wertvoller, wenn man Geld abschafft.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Cooper75 hat Recht. Was nötig wäre, ist die Abschaffung der Wirtschaft. Denn Geld lässt sich einfach ersetzen. Aber die Wirtschaft kann man nur abschaffen, wenn jeder alles zur Verfügung hat, selber anbaut oder selber produziert. Da das nicht der Fall ist, muss wenigstens Tauschhandel stattfinden. Und dann sitzt immer der am Hebel, der das eintauschen will, was lebensnotwendiger oder wichtiger oder seltener ist und nicht der, der nur etwas anzubieten hat, was man an jeder Straßenecke bekommt.

Nein, Menschen gibt es nur mit Wirtschaft. Selbst in der Steinzeit hat schon Handel stattgefunden und sei es nur Versorgung gegen Sex bei der Zusammenkunft von Mann und Frau. Ich glaube, noch nie hat ein Mensch wirklich alles selber gemacht, was er brauchte.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Außerdem was ist Geld anderes als ein universelles Tauschmittel? Das Blatt Papier, dass ich bei der Bank aus dem Automaten ziehe, ist wertlos. Es hat nur einen Wert, weil wir ihm einen bestimmten Wert zumessen. Der Vorteil ist einfach, dass man Geld universell gegen alles andere tauschen kann.

Wie viel dieses Geld tatsächlich wert ist, das bestimmt immer Angebot und Nachfrage. Heute bekomme ich viele Äpfel für Betrag x. In drei Monaten ist die Erntezeit vorbei, dann gibt es für Betrag x weniger Äpfel. Das wäre ohne Geld auch nicht anders. Es könnte nur passieren, dass ich gar keine Äpfel bekomme, weil ich nichts zu bieten habe, was der Apfelbesitzer nehmen möchte.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Nicht vergessen, es ist nur eine fiktive Frage. Es gäbe die Möglichkeit, dass man festlegt, wie viel man besitzen kann und darf vom jeweiligen Gut. So wird sicher gestellt, das Jeder soviel besitzen kann oder darf wie man braucht und benötigt. Wie ist es momentan? Man kauft oft mehr ein als man braucht und wirft einen Teil weg, weil es über ist.

Deutschland ist ein Land der Konsumenten und eine Wegwerfgesellschaft. Wo anders verhungern Menschen und hier wirft man Lebensmittel weg, nur weil sie über dem Ablaufdatum sind. Kenne das von einigen Bäckereien, die werfen ihre Ware abends lieber weg, als sie für weniger Geld noch zu verkaufen.

Es könnte zwecks Tauschwert eine Liste erstellt werden, drei Äpfel haben den Gegenwert zu einem halben Brot (nur ein Bsp.!). Der Eine hat das, was der Andere braucht. So entsteht ein gegenseitiger Dialog und eine Tauschgesellschaft. Auf Ware kann man keine Zinsen geben und verlangen, Börsenspekulationen und Firmenpleiten wären nicht mehr existent im Sinne wie es heute möglich ist.

Es geht nicht darum, die Wirtschaft abzuschaffen, ohne Diese geht es logischerweise nicht. Mit Geld kann man so ziemlich alles kaufen und das kann auch eine große Gefahr sein. Es kommt jeder theoretisch an Dinge, an die man nicht kommen sollte. Beim Tauschen sind die Möglichkeiten eher eingeschränkt, was kein Nachteil sein muss.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Damit möchtest du aber kein Geld abschaffen, du möchtest Besitz abschaffen. Und das wird auch nicht funktionieren, weil du dann einen blühenden Schwarzmarkt etablierst. Wieso möchtest du Menschen vorschreiben, was sie besitzen dürfen? Dann geht es entweder nur um das nackte Überleben, oder du hast wieder arm und reich. Selbst wenn es nur um das absolute Minimum geht, wird schnell Elend und Wohlstand entstehen.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Nein, nicht Besitz abschaffen sondern limitieren. Einschränken hört sich so negativ an. Um Etwas zu besitzen, braucht man nicht unbedingt Geld. Vorschreiben deswegen, damit es keine Ungleichheiten gibt und um den Bedarf zu ermitteln, was am Meisten gebraucht wird und was nicht, eine Art Planwirtschaft aber nicht direkt nach DDR System.

Schwarzmarkt wird es immer geben, genau wie Regeln in einer Gesellschaft und Gesetze sowie Menschen, die dafür sorgen, dass Diese Gesetze und Vorschriften eingehalten werden (Polizei, Gewaltenteilung des Staates etc.) Was macht man denn jetzt? Man hält sich auch an Gesetze und muckt nicht auf obwohl man sicherlich nicht immer zufrieden ist mit dem Leben und Handeln Anderer.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nebula hat geschrieben:Es gäbe die Möglichkeit, dass man festlegt, wie viel man besitzen kann und darf vom jeweiligen Gut. So wird sicher gestellt, das Jeder soviel besitzen kann oder darf wie man braucht und benötigt. Wie ist es momentan? Man kauft oft mehr ein als man braucht und wirft einen Teil weg, weil es über ist.

Das ist Deckelung von Besitz. Es soll ein Maximum geben und niemand darf mehr als das besitzen. Das geht auch mit Geld. Dann bekommt man irgendwann kein Gehalt mehr, weil man das Maximum erreicht hat. Denn solange nicht jeder die gleiche Bildung hat, wird es immer welche geben, die mehr Gehalt bekommen, weil sie eine seltenere, wichtigere Arbeit machen können. Dann muss man erst wieder was los werden, bevor es sich lohnt weiterzuarbeiten. Oder man arbeitet umsonst weiter.

Es könnte zwecks Tauschwert eine Liste erstellt werden, drei Äpfel haben den Gegenwert zu einem halben Brot (nur ein Bsp.!). Der Eine hat das, was der Andere braucht. So entsteht ein gegenseitiger Dialog und eine Tauschgesellschaft. Auf Ware kann man keine Zinsen geben und verlangen, Börsenspekulationen und Firmenpleiten wären nicht mehr existent im Sinne wie es heute möglich ist.

Im Moment wird immer wieder ein Tauschwert Äpfel gegen Geld festgelegt. Der verändert sich eben, je nachdem ob gerade Erntezeit ist und wie gut die Ernte war. Firmenpleiten würde es dennoch geben. Firmen gehen nicht pleite, weil sie wenig Geld haben, sondern weil sie zu wenig Geld für ihre Waren bekommen. Ob sie nun zu wenig Geld oder zu wenig Tauschartikel bekommen, ist nebensächlich.

Was den Dialog in einer Tauschgesellschaft angeht. Das funktioniert nur im Kleinen. Aber über das Kleine sind wir längst hinaus. Wie soll man in einer Tauschgesellschaft beispielsweise seine monatlichen Telefonkosten begleichen. Was wäre für die Telekom interessant, was man ihnen zum Tausch anbieten könnte? Essen für die tausenden Mitarbeiter?

Tauschen geht, wenn man nur Essen, Kleidung und Handwerksarbeiten braucht. Aber nicht in der heutigen Gesellschaft. Dafür haben wir viel zu
komplizierte Strukturen. Krankenkassen, Ölkonzerne, Import von Lebensmitteln, um nur ein paar zu nennen, mit denen man als Privatperson kein Tauschgeschäft abschließen könnte.

Dann muss man noch bedenken, dass Waren eben ablaufen. Wenn man hundert Apfelbäume hat, hat man im Herbst zwar sehr viele Äpfel zum Tauschen. Aber was ist das restliche Jahr? Also müsste man im Herbst einen Tauschmarathon hinlegen und gegen Sachen tauschen, die sich das ganze Jahr halten und die muss man lagern und nach und nach aufbrauchen.

Wenn man das alles mal durchdenkt, ist Geld eine wunderbare Sache. Es hat kein Ablaufdatum, es ist leicht zu transportieren, man kann davon alles mögliche kaufen und ist nicht darauf beschränkt, was der Tauschpartner anbietet oder dass der Tauschpartner auch das will, was ich anzubieten habe.

Dass einige Menschen mehr Geld besitzen als andere, bringt eine Menge Probleme mit sich. Aber das Geld ist nicht Schuld daran. Auch mit Tauschware gäbe es welche, die mehr oder tollere hätten als andere. Und Planwirtschaft funktioniert leider auch nicht. Das lag nicht nur am System der DDR.

Ich denke, das liegt in der Natur der Menschen. Manche können wenig, wollen wenig, arbeiten wenig, andere können mehr, wollen mehr oder arbeiten mehr. Die Menschen sind nicht alle gleich. Daher können sie auch keine ähnlichen Leben führen und ähnliche Mengen an Besitz oder Geld haben. Das wäre für die wenigsten fair, nur für ein paar in der Mitte.

Was dahingehend interessant ist, ist das bedingungslose Grundeinkommen. Jeder Bürger bekommt einen gewissen Betrag. Damit haben alle erst mal das Gleiche. Die, die gar nichts haben, sind damit nicht mehr existent. Aber nach oben bleibt trotzdem alles offen. Ungleichheit schafft man damit nicht ab.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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