Stellenabbau trotz GEZ-Rekordeinnahmen gerechtfertigt?

vom 07.10.2015, 16:25 Uhr

Die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten konnten auch im vergangenen Geschäftsjahr wieder auf Rekordeinnahmen zurückgreifen. Diese werden durch den Einzug von Rundfunkgebühren erzielt, welches ja in der deutschen Bevölkerung alles andere als unumstritten ist.

Nun bauen die Öffentlich-Rechtlichen aber gleichzeitig auch immer mehr Stellen ab, wodurch teilweise Hunderte Menschen ihren bisher sicher geglaubten Arbeitsplatz verlieren. Offiziell wird das mit einer Verjüngung und Verbesserung der Strukturen begründet.

Allerdings lässt sich dies oftmals nicht wirklich nachvollziehen und macht stattdessen den Anschein, als wollten die entsprechenden Rundfunkanstalten nur noch mehr Geld auf ihren Konten horten.

Denn eine wirkliche Verbesserung der jeweiligen Strukturen lässt sich nicht erkennen und erscheint auch gerade im Angesicht von Mehrausgaben in Themenbereichen, die kaum Zuschauer interessieren, als höchst zweifelhaft.

Seid ihr der Meinung, dass dieser teilweise gravierende Stellenabbau dennoch gerechtfertigt ist und möglicherweise dazu beitragen wird, dass in Zukunft mit weniger Person bessere Fernsehprodukte entstehen können? Oder steht ihr dem Ganzen ebenfalls kritisch gegenüber und denkt nicht, dass hier eine Rechtfertigung für diesen Stellenabbau gegeben ist?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Große Organisationen bauen in der Regel immer unnötige Strukturen auf. Das liegt einfach an der Natur der Dinge und kann selbst vom besten Management nicht ganz unterbunden werden. Und wenn das nicht vorhanden ist, wird es noch schlimmer. Solche Strukturen sind von außen überhaupt nicht sichtbar, außer dass die ganze Organisation unheimlich unflexibel und schwerfällig wird. Und ich denke mal, dass man das bei den öffentlich rechtlichen Sendern durchaus an einigen Stellen beobachten kann.

Das ganze passiert völlig unabhängig von Einnahmen und muss deshalb auch dann angegangen werden, wenn die Organisation gute Gewinne abwirft. Irgendwann kommt nämlich der Punkt, an dem das nicht mehr passt und je später man die strukturellen Probleme angeht, desto schmerzhafter wird eine Anpassung. Das kann man ja unter anderem in Griechenland beobachten.

Sichere Arbeitsplätze gibt es heute nicht mehr und gerade in solchen großen Organisationen sollte man sich dem Wasserkopf bewusst sein und muss doch fest damit rechnen, dass das Konsequenzen hat. Die schlauen Leute verlassen das Boot bevor es anfängt zu sinken. Leider beschleunigt das die Probleme umso mehr, und das ist einer der Gründe, wieso man sie so bald wie möglich angehen muss.

Ich halte es aus eigener Erfahrung für sehr gut möglich und sogar wahrscheinlich, dass die Qualität der Produkte mit weniger Leuten erheblich steigen können. Die große Frage ist nur, ob man mit den Maßnahmen die richtigen Leute entfernt und ob noch genug richtige Leute übrig bleiben, um die Qualität zu gewährleisten. Das könnte bei den Öffentlich-Rechtlichen womöglich schwierig werden, aber ich sehe da durchaus Chancen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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