Pullis für Hühner aus Massentierhaltung stricken?

vom 07.10.2015, 00:27 Uhr

Heute habe ich eine Sendung gesehen, in der Mitarbeiter vom Tierschutz gezeigt wurden, die Hühner gerettet haben. Diese waren noch sehr jung und sollten als Suppenhuhn enden, was der Bauer aber nicht wollte. Die Hühner wurden dann an Privatpersonen verteilt, die den Hühnern ein glückliches Leben ermöglichen sollten.

Leider hatten viele Hühner keine Federn mehr, da sie sich diese bei einer Massentierhaltung rauspicken. Deswegen haben einige Leute Pullis für die Hühner gestrickt, damit sie im Herbst nicht frieren müssen. Auch in meiner Stadt gibt es eine Organisation, wo man solche Pullis stricken und abgeben kann.

Würdet ihr euch daran beteiligen und Pullis für frierende Hühner ohne Federn stricken? Oder wäre das nichts für euch? Findet ihr die Idee süß oder ist das keine optimale Lösung für Hühner, die kaum noch Federn besitzen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Sagen wir so, ich finde es gut, wenn man auf diese Weise Senioren oder anderen Menschen, die keine Aufgabe haben und sich gebraucht fühlen wollen, hilft. Viele Menschen werden aber aus beruflichen Gründen oder weil sie eine Familie mit kleinen Kindern haben, wenig Zeit für solche kleinen Projekte haben. Ich selbst würde keine Pullis für Hühner stricken, wenn ich ehrlich bin. Aber deswegen können das ja genug andere machen, sofern das Interesse besteht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin da etwas gespalten. Natürlich ist es richtig, wenn man sich für den Tierschutz einsetzt. Aber ob das dem Tier einen Gefallen tut, weiß ich nicht. Ich fürchte, dass da recht stark aus menschlicher Sicht gedacht wird. Klar hilft der Pulli gegen die Kälte und wird eine Weile die Feder ersetzen.

Was die Aktion aber nicht verhindern kann: Die Tiere für Massentierhaltung sind heute so überzüchtet, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit keinen langen Lebensabend haben werden. Man sieht immer wieder die Dokumentationen über solche Hühner, die vor lauter Fleischmasse nicht mehr laufen können und Puten die umkippen, weil die Putenbrust zu sehr heraus gezüchtet wurde und das ganze Tier aus dem Gleichgewicht bringt.

Letztlich habe ich bei so etwas dann die Befürchtung, dass man das gerettete Suppenhuhn eher früher als später dann doch schlachten muss, um es zu erlösen. Der einzige Vorteil den das Huhn dann hatte waren einige Tage in Freiheit und eine schonendere Schlachtung als in der Tierzucht.

Ich frage mich, ob man da nicht letztlich mehr erreicht, wenn man sich politisch engagiert. Dann rettet man zwar nicht im Moment einzelne Tiere, dafür aber hoffentlich perspektivisch tausende.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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