Regelmäßig auswendig lernen, um Gedächtnis zu trainieren?

vom 05.10.2015, 23:24 Uhr

Ein Arbeitskollege von mir meinte, dass er regelmäßig Gedichte auswendig lernen würde. Meistens würde er jeden Sonntag ein kleines Gesicht auswendig lernen. Da er schon weit über vierzig ist und schon seit Ewigkeiten nicht mehr zur Schule geht, meinte er, dass er eben andere Möglichkeiten finden müsste, um sein Gedächtnis zu trainieren und gegen Vergesslichkeit anzukämpfen. Er hätte gehört, dass es gut sei, Gedichte zu lernen und das würde er nun schon seit mehreren Monaten so machen und könnte sie sich tatsächlich immer besser merken.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich Sachen immer schneller merken kann, wenn man regelmäßig auswendig lernt. Ich lerne in meiner Freizeit tatsächlich auch auswendig, wobei es sich um Vokabeln handelt. Da erkenne ich auch wirklich einen Nutzen für mich. Gedichte freiwillig zu lernen, wäre nichts für mich, zumal ich da keinen Nutzen daraus ziehen könnte. Kennt ihr Leute, die regelmäßig Gedichte auswendig lernen, um ihr Gedächtnis zu trainieren? Könntet ihr euch das für euch vorstellen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich studiere und in meinem Gehirn ist nicht genug Platz um neben bei noch irgendwelche Gedichte auswendig zu lernen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das es etwas bringen soll. Der Mensch lernt, wenn er lernen will. Was bringt mir ein Gedicht, wo ist die Motivation?

Wenn man studiert, dann wird man dadurch geistig verausgabt und meiner Meinung nach ist das deutlich besser, als wenn man sich einfach irgendeinen Kram ausdenkt, den man auswendig lernt. Während des Studiums sitze ich jetzt nicht am Schreibtisch und lerne bewusst etwas auswendig, aber ich muss eben viele Dinge behalten, verstehen und lernen.

Wenn man durch sein Studium oder seine Arbeit geistig gefordert wird, würde ich gar keinen zusätzlichen Nutzen mehr darin sehen, noch etwas auswendig zu lernen. So sehe ich das zumindest.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Warum sollte man sein Gedächtnis dadurch trainieren, in dem man Sachen wiederholt und auswendig lernt? Das ist ja fast so als würde ich irgendwann "vergessen", wie man geht oder ganz alltägliche andere Dinge tut. Aber das ist doch bei weitem nicht der Fall, weil das eben Routine ist. Es gibt auch genug Demenz-Kranke, die noch wissen wie man geht, die eben nur andere Sachen vergessen und keine alltäglichen.

Ich glaube eher, dass man sein Gedächtnis nicht durch das stumpfsinnige Auswendiglernen und Wiederholen von Gedichten trainiert, sondern dadurch, dass man neue Sachen lernt. Ich höre immer wieder von Senioren, die im Rentenalter aus "Langeweile" noch ein Studium aufnehmen und sich dann komplett neue Themen erschließen müssen. Das strengt das Gehirn schon an und ich glaube, dass das dem Gehirn viel mehr bringt als nur irgendwelche Gedichte zu rezitieren.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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