Wochenendbeziehung - wie lange für Euch akzeptabel?
Für mich handelt es sich in Deinem Fall nach wie vor nicht um eine Fernbeziehung, aber dass Ihr eine Wochenendbeziehung führt, ist wohl eine Tatsache. Was mich persönlich betrifft, so würde ich es auch nicht in Ordnung finden, wenn das nun ewig so weiterginge. Ich bin zwar der Meinung, dass jeder ruhig zunächst die eigene Wohnung behalten kann und man auch nicht direkt zusammenziehen muss oder sollte.
Aber wenn die Beziehung gut läuft und das Thema Zusammenziehen sich ergibt, weil beiden Beteiligten doch klar ist, dass sie ein gemeinsames Leben führen wollen, das nicht befristet ist, dann spricht meiner Meinung nach absolut gar nichts gegen ein Zusammenziehen, und ich bin außerdem der Ansicht, dass damit erst eine wirkliche Beziehung entsteht, eben, weil das Zusammenwohnen eben nicht nur toll und schön ist, sondern auch so manche Schwierigkeit mit sich bringt.
Ein Partner, der sich immer wieder ziert und auch keine vernünftige Begründung dafür hat, dass er sich dem Zusammenziehen verweigern will oder es künstlich hinauszögert, käme daher für mich auch nicht für alle Ewigkeit in Betracht. Ich finde es zwar vollkommen in Ordnung, wenn beide Seiten ihre eigene Wohnung behalten und auch nicht zusammenwohnen wollen, aber für mich persönlich wäre das eben einfach keine vollständige Beziehung.
Ein Partner, der nicht mit mir zusammenwohnen will, erscheint mir häufig unsicher und ich erinnere mich auch an einen meiner Ex-Partner, der mir Gründe hierfür genannt haben, die sich für mich so anhörten als sei er sich der gesamten Beziehung überhaupt nicht sicher und wüsste auch nicht, wie lange sie wohl andauern würde. Das hat mich einige Male ziemlich verletzt, zumal ich ihm auch seine sämtlichen Bekundungen irgendwann nicht mehr glauben konnte, die angaben, wie toll er das Leben mit mir findet. Es war eben kein Leben mit mir, sondern ein zeitweises Zusammentreffen, ohne, dass wir wirklich eine gemeinsame Ecke hatten, die wir uns teilen konnten. Das ist für mich aber eine der Grundlagen einer Beziehung.
Bei dreißig Kilometern finde ich das auch nicht so schlimm. Eine Fernbeziehung ist für mich wirklich, wenn die eine Person in Köln wohnt, und die andere Person in Berlin. Das würde die Treffen sehr erschweren, da man mit einberechnen muss, wann man sich trifft und vor allem wie. Meine Freundin und ich sehen uns unter der Woche eigentlich nicht oft, meist am Wochenende. Das kommt dadurch, dass sie in einer anderen Kleinstadt wohnt, als ich. Mit dem Bus ist es ungefähr eine halbe Stunde entfernt.
Dadurch, dass wir Schule haben, ist es nur sehr schwer möglich, uns unter der Woche zu sehen. Mal muss sie lernen, mal muss ich lernen. Und da wir auch verschiedene Schulen gehen, sind die Hausaufgaben und die geschriebenen Arbeiten auch ganz anders gelegt. Man muss sich besser reinteilen. Meine Freunde können es gar nicht verstehen, wie wir das so hinkriegen. Aber meine Freundin und ich, haben uns damit abgefunden. Was wir uns noch überlegen ist, dass es später dafür im Gegenzug viel viel schöner wird. Wenn wir zusammenziehen, empfinden wir das lange Beieinandersein viel schöner, als andere, die es jetzt schon kennen.
Ich kann ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehen, wieso man sich denn nur am Wochenende sieht, wenn man nur dreißig Kilometer auseinander wohnt. Mein Freund und ich wohnen noch etwas weiter auseinander und trotzdem ist es uns möglich, mehrmals wöchentlich zu sehen. Dabei übernachten wir auch nicht immer beieinander, sondern manchmal besuchen wir uns auch nur für einige Stunden. Das ist gut möglich und bezüglich der Entfernung hatten wir auch noch nie irgendwelche Probleme.
Ich muss sagen, dass ich eine Beziehung, in der man sich nur am Wochenende sieht, nicht lange mitmachen würde. Immerhin hatte ich bereits einmal eine solche Beziehung und ich empfand sie einfach nur als schrecklich. Immerhin bin ich ein Mensch, der wirklich sehr viel Nähe braucht und ich komme einfach nicht damit klar, meinen Partner nur am Wochenende zu sehen. Außerdem mag ich es nicht, den Partner die ganze Woche lang nicht zu sehen und dann am Wochenende eben keine einzige freie Minute haben zu können. Während ich mich unter der Woche einsam fühle, fühle ich mich dann am Wochenende dafür richtig eingeengt.
Eine Beziehung, in der man sich nur am Wochenende sieht, würde ich nur dann noch einmal mitmachen, wenn klar wäre, dass man bald zusammen zieht. Von daher würde ich das höchstens ein Jahr lang mitmachen, wobei ich trotzdem nicht richtig Lust darauf hätte. Ich mag so eine Art von Beziehung einfach nicht und das ist auch absolut nichts für mich. Mir ist es nämlich wichtig, dass ich meinen Partner jederzeit spontan sehen kann, wenn es mir nicht gut geht. Ich würde dann nicht immer extra auf das Wochenende warten wollen, bis ich von meinem Freund getröstet werden könnte.
Meine Fernbeziehung hat viel länger funktioniert. Wir haben uns bei einem Kurs kennen gelernt und sind ein Paar geworden. Nach dem Kurs ist jeder wieder in seinen Heimatort zurückgekehrt. Die beiden Orte lagen circa 130 Kilometer auseinander und von da an führten wir eine Wochenendbeziehung. Er blieb in seinem Heimatort, ich bin zwischendurch in eine größere Stadt gegangen wo ich einen Job hatte und bin dann in einen anderen Job in meinen Heimatort zurückgekehrt.
Er hatte einen guten Job und ich einen guten Job. Keiner wollte ihn aufgeben. Somit dauerte unsere Fernbeziehung zehn Jahre lang. Und zwar genau so lange bis ich schwanger wurde. Da bin ich dann so ziemlich von einen Tag auf den anderen zu ihm gezogen. Wir haben uns dann gemeinsam ein Haus gekauft, sind mittlerweile verheiratet und haben zwei Kinder. Für uns hat die Fernbeziehung gepasst. Jeder hatte seinen Job und wir hatten eine schöne Zeit. Mir ist bewusst dass es eine lange Zeit war, aber es war einfach so. Das Vertrauen war da und von dem her gab es nichts auszusetzen.
Ich führe seit über 1,5 Jahren eine Wochenendbeziehung und ich muss sagen, für mich ist das deswegen so problemlos machbar, weil ein Ende schon in Sicht ist: wir sind bereits auf Wohnungssuche und wollen nächstes Jahr zusammenziehen! Ich finde, wenn ein Ende absehbar ist, dann kann man es leichter ertragen und es kommt einem schon schlimm vor.
Mir geht es mittlerweile auf den Keks, dass meine Sachen auf zwei Standorte verteilt sind und dass ich auch zwei Kleiderschränke habe. Oft ist etwas, das ich anziehen möchte, ausgerechnet im anderen Kleiderschrank. Alles doppelt kaufen möchte ich auch nicht und immer alles mitzuschleppen ist auf Dauer sehr umständlich und lästig.
Es kommt noch auf die anderen Umstände an. Ich führe auch eine Fernbeziehung, wobei die Entfernung noch überwindbar ist (ca. anderthalb Stunden). Es ist aufwendig und nervig, allerdings bin ich diese Entfernung ein Semester lang fünf Tage die Woche gependelt und habe es auch irgendwie überstanden.
Da mein Partner arbeitet und ich fünf Tage die Woche Uni habe, sehen wir uns meistens auch nur am Wochenende. Das ist zwar nervig, weil man sich schlecht mal eben spontan treffen kann. Andererseits bin ich ohnehin nicht so das Klammeräffchen und komme gut damit zurecht, dass wir uns oft nur einmal die Woche sehen oder sogar mal zwei Wochen lang gar nicht.
Ich weiß auch, dass das noch mindestens anderthalb Jahre oder länger so anhalten wird. Mein Freund will nicht aus seinem jetzigen Wohnort umziehen und ich werde nicht freiwillig wieder zurückziehen, weil ich das Pendeln einfach Leid bin. Außerdem habe ich auch kaum mehr Freunde in meiner Heimatstadt, da die meisten auch zum Studieren weggezogen sind.
Dafür habe ich aber auch Semesterferien, sodass wir zwei Monate am Stück quasi aufeinander hocken können, wenn wir wollen. Das gleicht es meiner Meinung nach wieder aus, dass wir uns im Semester wenig sehen.
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