Wann fühlt ihr euch bevormundet?
Mein Freund und ich haben in diesem Punkt sehr unterschiedliche Meinungen. Mein Freund ist da beispielsweise sehr empfindlich und interpretiert jeden Ratschlag sofort als "Bevormundung". So bekommt er häufiger von seinem älteren Bruder oder seinem Vater Tipps fürs Leben, wobei er sich dann sofort angegriffen und bevormundet fühlt und den anderen dann immer pauschal unterstellt, dass sie ihm nicht zutrauen würden, alleine im Leben klar zukommen. Ich finde das ein wenig übertrieben, wenn ich ehrlich bin und so ganz nachvollziehen kann ich das nicht.
Ich fühle mich eher bevormundet, wenn ich quasi daneben sitze und ich ignoriert werde während Geschichten über mich erzählt werden oder man bestimmt, was ich zu tun und zu lassen habe. Klassisches Beispiel ist da meine Mutter. Die mischt sich gerne in alles mögliche ein und beschließt dann gerne mal, wo man versichert ist, welches Auto man kauft oder wo man seine Hochzeit feiern soll ohne dass man auch nur das kleinste Wörtchen mitzureden hat. Sie erteilt keine Ratschläge, wie das in der Familie meines Freundes der Fall ist, sie bestimmt einfach und stellt einen dann vor vollendete Tatsachen. Man muss dann einfach damit leben und das finde ich viel schlimmer als das bloße Erteilen von Ratschlägen.
Auch habe ich schon Situationen erlebt, wo ich direkt daneben saß und meine Mutter dann beispielsweise den anderen erzählt hat, was ich studiere und was ich arbeite und was ich generell tue. Als ob ich irgendwie total behindert im Kopf wäre und mich nicht selbst ausdrücken könnte, wenn ich gefragt werde. Ich hasse so etwas und mische mich dann auch immer ein und mache eine Ansage, dass ich für mich selbst sprechen und entscheiden kann, das wird dann aber gezielt ignoriert.
Wann fühlt ihr euch bevormundet? Reicht es da schon aus, wenn ihr einen ungefragten Rat bekommt oder gehört da für euch deutlich mehr dazu?
Ich denke es kommt auf den Rat an, den man bekommt. Manchmal können Ratschläge durchaus implizieren, dass man die Person nicht reif genug findet oder so. Ich möchte beispielsweise von niemandem Ratschläge darüber bekommen, wie ich mit meinem Geld umgehe oder was ich mir kaufen darf.
So eine Situation gab es nämlich bei einer Bekannten. Diese wurde während der ersten Semester von ihren Eltern finanziert, hatte es aber schnell satt. Die Eltern fanden dauernd, dass sie zu viel Geld ausgibt und sich nicht genug zurücklegt. Dabei hatte meine Bekannte gerade mal 200 Euro im Monat zur Verfügung, von denen sie auch Strom, Telefon und Essen bezahlen musste.
Gewisse Dinge sollte man meiner Meinung nach nicht beurteilen, wenn die Person erwachsen ist. Ich kenne auch Leute die schlecht mit ihrem Geld umgehen, aber man bevormundet solche Menschen eben schon in gewisser Weise, wenn man meint ihnen diesbezüglich Ratschläge geben zu müssen.
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