Bodenpreise für Läden unterirdisch und oberirdisch gleich?
Ich war vor einigen Tagen in einer der größten Großstädte Deutschlands und war ziemlich erstaunt, was es dort alles zu sehen gab. Unterirdisch, in den Bahnhöfen gab es teilweise sehr große Verkaufsflächen, wo dann Kleidung und Schuhe beispielsweise zum Verkauf angeboten wurden. Solche großen Verkaufsflächen habe ich noch nie unterirdisch gesehen, in meiner Uni-Stadt sind unterirdisch eher so ganz kleine Verkaufsflächen vorhanden, fast wie Seifenkisten, aber niemals so große, dass theoretisch ein ganzer Supermarkt sein Sortiment dort aufbauen und anbieten könnte.
Ich habe dann mit meinem Freund darüber spekuliert, ob solche großen Verkaufsflächen überhaupt bezahlbar wären und wir haben diskutiert, wie teuer die Bodenpreise unterirdisch sein könnten. Er ist der Meinung, dass die unterirdischen Bodenpreise günstiger sind als die oberirdischen, das würde aber nicht zum Bodenrentenmodell passen, das wir in der Uni durchgekaut haben. Nach diesem Modell ist nur die Distanz zum Stadtkern über den Bodenpreis entscheidend und nicht, ob der Boden unterirdisch oder überirdisch ist.
Was meint ihr dazu? Sind Bodenpreise unterirdisch günstiger als oberirdisch? Oder ist das eurer Meinung nach gleich, wenn die Distanz zum Stadtkern gleich ist?
Ein Bodenrentenmodell ist, wie der Name schon sagt, nur ein Modell. In der Praxis können sich andere Ergebnisse finden. Wobei du leider nicht sagst, welches Bodenrentenmodell ihr genutzt habt. Da gibt RS schließlich so einige.
Relativ einfach ist Thünen-Modell. Das deckt sich in etwa mit dem, was du beschreibst. Alonso hat da schon differenziertere Modellvorgaben ermittelt. Und das Bodenrentenmodell von Heineberg ist dreidimensional angelegt.
Nach entsprechenden Modellen kann man davon ausgehen, dass die ebenerdigen Flächen die teuersten sind. Eine Etage darüber ist es günstiger, noch eine Etage weiter wird es noch günstiger. Unterirdische Flächen kommen preislich erst danach. Das gilt zumindest für Einkaufszentren.
Allerdings kann sich das schnell verschieben, wenn sich die örtlichen Gegebenheiten verändern. Liegen beispielsweise das Parkhaus und die U-Bahn auch im Untergeschoss, ist das Erdgeschoss immer noch teurer, das Untergeschoss ist aber mindestens so wertvoll wie die Obergeschosse.
Liegt unten der Zugang zur U-Bahn, ganz oben der Zugang zum Parkhaus und in der Mitte ein Übergang zu einem anderen Zentrum, verschiebt sich wieder alles. Das Erdgeschoss bleibt wertvoll. Das Untergeschoss verliert, da eher finanzschwaches Publikum zu erwarten ist, das wenig spontan konsumiert. Zumal viele Taschen problematisch sind. Die Obergeschosse gewinnen und das mittlere rangiert direkt nach dem Erdgeschoss.
Für Praxis- und Büroflächen gelten wieder andere Regeln. Bei Wohnimmobilien sieht es wieder anders aus. Allerdings sind hier unterirdische Flächen nur schwer zu vermarkten.
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