Nicht geschimpft ist Lob genug auf der Arbeit?

Laut einer Umfrage werden nur sehr wenige Menschen auf der Arbeit wirklich gelobt und haben den Eindruck, dass ihre Arbeit einer Wertschätzung erfährt. Die meisten Menschen bekommen kaum ein Lob zu hören. Viele Arbeitgeber gehen nach dem Motto vor ''Nicht geschimpft ist Lob genug''. Dabei lässt sich die Motivation und Leistung eines Arbeitnehmers oftmals massiv steigern, wenn häufiger gelobt wird.

Ich selbst studiere derzeit, arbeite als Tutorin und gebe Nachhilfe. Als Tutorin werde ich häufiger gelobt, was für mich schon sehr wichtig ist. Bei der Nachhilfe werde ich nur von wenigen Eltern gelobt. Viele Eltern denken, dass das Kind immer noch nicht genug leistet und schieben das natürlich auf mich ab. Dabei sind die Kinder oftmals einfach nicht zu mehr in der Lage.

Werdet ihr oft genug auf der Arbeit gelobt? Fühlt ihr euch motivierter und geht ihr lieber zur Arbeit, wenn ihr häufiger gelobt werdet? Oder hat das keinen Einfluss auf eure Leistung? Würdet ihr euch wünschen, dass euer Vorgesetzter häufiger mal eine Lob ausspricht?

Leider musste ich in meinem bisherigen Berufsalltag die Erfahrungen machen, dass viele Vorgesetzte die Meinung vertreten, dass Lob überbewertet ist und dass es reichen muss, wenn man nicht schimpft - bzw. bekommt man ja für seine Arbeit bezahlt und daher muss man nicht auch noch gelobt werden.

Ich sehe das absolut nicht so, denn mir ist Lob genauso wichtig wie konstruktive Kritik. Mich motiviert es sehr, wenn mir mein Vorgesetzter sagt, dass ich etwas besonders gut gemacht habe. Es geht mir dabei nicht darum, dass ich das ständig höre, sondern dass gewisse Dinge besonders wertgeschätzt werden sollten.

Ich kenne diese Einstellung leider auch, dass der Arbeitgeber nicht lobt, wenn alles gut ist und nur meckert, wenn irgendetwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und arrangiere mich damit, dass meine Arbeit dann wohl in Ordnung ist, wenn keine negative Reaktion erfolgt. Aber ich muss schon zugeben, dass ich es doch schöner fände, hin und wieder mal ein Lob zu hören, wenn ich etwas gut gemacht habe.