Geht Amerikas Frackingindustrie pleite?

Nachdem noch vor einigen Jahren eine Riesenkonjunkturdelle wegen der hohen Ölpreise drohte, hat das Fracking in den USA alles verändert. Inzwischen importieren die USA kaum noch Öl und sind daher von den Spannungen in der Golfregion nahezu unabhängig.

Doch die Golfstaaten sind kaum an der Konkurrenz aus dem Westen interessiert und hoffen gemeinsam mit Putin darauf, dass den Konzernen im Westen eher die Puste ausgeht als ihnen. Putin und die Saudis führen dabei mit viel Geld Krieg und haben daher gerade selbst einige finanzielle Probleme.

Doch Fracking ist teuer und auf Dauer gesehen können die amerikanischen Firmen nicht unterhalb des Erzeugerpreises weiter wirtschaften und deshalb tippe ich darauf, dass es hier zuerst kracht. Seht ihr dies auch so? Was glaubt ihr, wer als erstes pleite geht? Steigt der Ölpreis dann wieder schnell an?

Erst einmal wird man kaum heraus bekommen, ob Fracking bei den aktuellen Preisen rentabel ist oder nicht. Das wird ein sehr gut gehütetes Geheimnis sein. Man wird zwar sicherlich Indikatoren in den Geschäftsberichten der Ölfirmen finden, aber letztendlich kann man solche Zahlen immer so verschleiern, dass die Aussagekraft vermutlich nicht sehr groß ist. Der Staat hat da einfach sehr viele Einflussmöglichkeiten, weil er schließlich Steuern kassiert aber auch selbst ein sehr großer Abnehmer ist.

Ich denke nicht, dass Fracking so teuer ist, dass Amerika da schnell die Puste ausgeht. Immerhin ist Kapital im Moment auch sehr günstig, somit ist die Finanzierung der Anlagen schon einmal nicht so teuer. Das heißt es würden nur die reinen Betriebskosten ins Gewicht fallen. Ob die so viel teurer sind als beispielsweise bei Bohrinseln, würde ich fast bezweifeln. Offensichtlich ist es ja auch so, dass die Kosten für Fracking stetig sinken.

Auch die OPEC-Staaten können sich keinen ewigen Preiskampf leisten. Russland kann es erst recht nicht. Das heißt wahrscheinlich muss irgend jemand die Fördermengen reduzieren und dann steigen die Preise vielleicht wieder.

Anscheinend denken die Saudis aber tatsächlich so. Auch die Telebörse hat einen sinngemäßen Bericht verfasst. Darin wird auch erwähnt, dass die Saudis Geldreserven von bis zu 600 Milliarden Dollar haben sollen. Damit dürfte denen so schnell nicht die Puste ausgehen.

Diese Politik richtet sich übrigens auch gegen Russland, dass angesichts der Sanktionen ebenso auf jeden Rubel aus dem Ölgeschäft angewiesen ist.