Wird die Schleppnetzmethode im Ärmelkanal noch geduldet?

vom 16.12.2012, 19:38 Uhr

Im Ärmelkanal tummeln sich viele Delfine und kleinere Wale, also nicht weit von uns entfernt. Vor etwa sieben Jahren las ich einen Artikel über die Fangmethoden der Schleppnetzfischer, die ein riesiges Netz zwischen zwei Booten spannen und hinterher ziehen. Unfreiwillig geraten auch Delfine und kleinere Wale da hinein, die elendig ersticken, weil sie nicht mehr an die Oberfläche können zum Luftholen.

Den Fischern geht es um den Wolfsbarsch, den sie hier fangen. Sie nehmen in Kauf, dass durch die Art des Fischens jährlich mehrere tausend Delfine verenden. Es tut mir in der Seele weh, dass diese freundlichen Meeresbewohner, die dem Menschen immer zugetan sind, so sterben müssen. Nicht alleine, dass die Gewässer voll Unrat und Gift sind, müssen sie auch noch auf diese Art ersticken. Es handelt sich um britische Gewässer. Die Regierung hatte nichts gegen diese Fangmethode unternommen. Soweit ich mich erinnere, war damals ein Prozess anhängig. Leider hörte ich dann nichts mehr davon.

Weiß jemand, wie das ausgegangen ist? Müssen die Fischer nun eine andere Fangmethode benutzen? Oder sterben die Delfine im Ärmelkanal langsam aus, so wie es damals befürchtet wurde? Als Beifang bringt die Schleppnetzmethode außer Delfinen auch vielen anderen Meeresbewohnern den Tod. Sollte das nicht auch anders gehen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Soweit mir bekannt ist, wird im Ärmelkanal immer noch mit Grundschleppnetzen auf Fischfang gegangen, wenn auch unter stärker werdendem Protest von Seiten verschiedener Naturschutzorganisationen wie Greenpeace.

Diese Methode wird im Ärmelkanal sowohl von Frankreich als auch Großbritannien angewandt und gerade im vergangenen Jahr gab es wohl einen neuen Höchststand in Sachen Beifang mit kleineren Walarten und vor allem Delfinen.

Allem Anschein nach verstoßen dabei Frankreich und Großbritannien auch gegen Auflagen in Sachen Fangquoten, welche durch die Nutzung von Schleppnetzen nur noch verschärft werden. Allerdings konnte ich keine gezielten Informationen finden, ob diese Methode mittlerweile allgemein und rechtsbindend untersagt worden ist oder nicht.

Von einem rein wirtschaftlichen Standpunkt betrachtet, macht es für die entsprechenden Fischereiunternehmen natürlich schon Sinn, auf diese Art und Weise zu fischen. So wird eben am meisten gefangen und die Kosten gegenüber anderen Methoden halten sich auch in Grenzen.

Dass die Schleppnetzfischerei für die Natur und Meeresbewohner verheerende Folgen hat, steht gleichermaßen außer Frage. Hier bedarf es wirklich harter Gesetze, die auch mit absoluter Härte durchgesetzt werden und deren Missachtung bestraft wird. Davon sind wir momentan aber scheinbar noch weit entfernt.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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