Wie viel ungesundes Essen der Mutter kommt beim Baby an?

Ich habe heute im Internet ein Bild gesehen bei dem ein Baby an einer Brust saugt die aussieht wie ein Hamburger, ich habe mir hier vermutlich beabsichtigt gleich Gedanke darüber gemacht ob das so wirklich passieren kann? Also das die Mutter einen Hamburger isst und das Baby über die Muttermilch auch die ungesunden Dinge abbekommt, wobei Hamburger nun nicht unbedingt das schlimmste sind was eine stillende Mutter essen könnte.

Haben sich die stillenden Mütter hier im Forum darüber Gedanken gemacht und ihre Ernährung dementsprechend angepasst, oder darf es auch einmal was ungesundes sein?

Von ungesunder Ernährung kommt gar nichts beim Kind an. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist bei Frauen in den unterschiedlichsten Kulturen und bei den unterschiedlichsten Ernährungsformen nahezu gleich. Selbst bei massiver Unterernährung sinkt die Qualität der Milch nicht merklich ab, lediglich die Menge reicht dann nicht mehr aus.

Das ist eine natürliche Funktion, die das Überleben des Nachwuchses in den Vordergrund stellt und eher die Reserven der Mutter angreift, als die Qualität der Milch zu beeinflussen. Probleme kann es lediglich beim Vitamin B 12 geben. Allerdings muss man da schon strenge Veganerin sein, die nicht auf die Versorgung mit dem Vitamin achtet, kurz vor dem Hungertod stehen oder eine Stoffwechselstörung haben, die die Aufnahme von Vitamin B 12 verhindert.

Ansonsten kann man essen, was man möchte, wenn man stillt. Man schadet nicht dem Kind, man schadet höchstens dem eigenen Körper. Wer also stillend Gelüste hat und mal einen Burger isst oder der Schokolade nicht widerstehen kann, der kann ohne Sorge um das Kind zugreifen. Wenn es nicht zu oft vorkommt, dann schadet es auch der Mutter nicht.

Man schadet sich in der Tat als Mutter nur selber. Wobei ich dann auch durchaus darüber nachdenken würde, wie es dann weitergehen soll. Ich meine, wenn man in der Schwangerschaft und danach keinen Weg zur gesunden Ernährung findet, dann ist es irgendwie auch fraglich ob man das Kind nach dem Stillen gesund ernähren kann.

Wenn man sich selber schadet ist das ja immer noch eine Sache, weswegen man aber beim Stillen essen kann, was man will. Wobei man eben daran denken sollte, dass man sich nach dem Stillen zusammen mit dem Kind gut ernähren sollte. Ich finde das Fastfood auch gegessen werden kann, dann aber bitte nicht sooft, weil das ja auch für einen selber nicht besonders berauschend ist.

Wenn sich eine Frau während des Stillens falsch ernährt hat, dann wird sie es während der Schwangerschaft doch mit Sicherheit auch schon getan haben. In sofern hat das Baby eh schon die schlechten Auswirkungen abbekommen. Natürlich kommt Muttermilch nicht aus der Luft. Wenn sich die Frau nicht gesund ernährt, dann sind in der Muttermilch auch nicht ausreichend gesunde Vitamine und Nährstoffe enthalten.

Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass das wirklich eine Rolle spielt. Isst eine stillende Mutter ungesund, dann ist das doch in ihrer Lebensweise verankert. Sie wird ihrem Kind doch später auch nicht unbedingt etwas gesundes bieten oder?

Wie kommst du zu der Schlussfolgerung, dass der Milch Inhaltsstoffe fehlen sollten? Es ist erwiesen, dass das nicht so ist. Vitaminmangel haben wir hier im Prinzip nicht, Mineralstoffe und alles weitere wird dem Körper der Mutter entzogen.

Das ist übrigens in der Schwangerschaft genauso. Da kann eigentlich nur ein Mangel an Folsäure bestehen. Und das gilt auch bei gesunder Ernährung. Deine Vorstellungskraft in allen Ehren, aber vielleicht solltest du gerade als Naturwissenschaftlerin wissenschaftliche Erkenntnisse einfach einmal akzeptieren.

Und dass Mütter, die sich ungesund ernähren, ihr Kind nicht gut ernähren, das ist auch nicht immer so. Viele Eltern ändern ihre Ernährung drastisch, wenn das Kind beginnt mit zu essen.

Es ist kaum möglich, zu wenig Vitamine zu sich zu nehmen. Selbst wenn man nicht so gerne Gemüse und Obst isst, dann bekommt man dennoch keinen Vitaminmangel. Vitamine sind in nahezu allem drin. Selbst wenn ich ein Schnitzel mit Ketchup esse, habe ich dadurch Vitamine zu mir genommen (B-Vitamine, Lycopin im Ketchup - was übrigens besonders gut aus dem Ketchup aufgenommen werden kann, da der gekocht wurde). Und wenn ich dazu noch eine Fanta trinke, habe ich auch das Vitamin C dabei, denn das wird zahlreichen Getränken zugesetzt. Um wirklich einen Vitaminmangel zu bekommen, dürfte man so gut wie gar nichts essen.

Wer also einen Hamburger isst, der schadet weder sich noch den Kind. Man könnte höchstens kritisieren, dass man mit bestimmten Ernährungsformen mehr Fett und weniger Ballaststoffe aufnimmt als empfohlen, auch mehr Salz. Aber dass Salz nun schaden soll, das konnte gar nicht belegt werden. Der Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Blutdruck wird gern geglaubt, ist aber nicht so eindeutig vorhanden. Genauso ist es beim Fett, das beeinflusst den Cholesterinspiegel nur minimal.

Was soll es also der Mutter oder dem Kind konkret schaden? Ich habe sogar mal gelesen, dass es für eine werdende Mutter gerade gut sein soll, wenn sie auf die Gelüste hört, die sie in der Schwangerschaft hat. Meistens beziehen sich solche Gelüste ja auf sehr süße oder fettige Sachen. Wer dem folgt, leidet seltener unter Schwangerschaftsübelkeit.

Wichtig für Schwangere ist höchstens die Folsäure und die nimmt man über die normale Ernährung, auch wenn man gesund isst, häufig nicht ausreichend zu sich, deswegen bekommen viele Schwangere Folsäure-Präparate.