Kinderfeindlich, wenn man Kindergeburtstage verbietet?

In meinem Ort gibt es ein größere Möbelhaus und dieses wurde von einer noch größeren Möbelkette aufgekauft und hat nun auch einen neuen Besitzer und anderen Namen. Früher konnten im obersten Stockwerk des Möbelladens auch Kindergeburtstage gefeiert werden.

Einige der Möbelstücke wurden dafür genutzt und es waren auch Spielsachen und ein Restaurant vorhanden. Der neue Besitzer des Möbelladens möchte das aber nun nicht mehr und es wird nicht mehr die Möglichkeit geben, dort Kindergeburtstage zu feiern. Stattdessen soll das Restaurant ausgebaut und verbessert werden, für die Kunden die dort einkaufen.

Seitdem beschimpfen einige Leute aus meinem Ort den neuen Ladenbesitzer als kinderfeindlich. Ich finde diese Reaktion sehr übertrieben und verstehe nicht ganz, was das soll. Der Ladenbesitzer sieht eben keinen Vorteil darin, Kindergeburtstage zu veranstalten und möchte lieber das Restaurant ausbauen. Wahrscheinlich verdient er so mehr. Warum sollte das ein Problem sein? Findet ihr solche Menschen auch direkt kinderfeindlich? Ist eine solche Reaktion nicht etwas übertrieben?

Mag sein, dass er theoretisch durch den Ausbau des Restaurants verdienen würde. Aber ich zweifle da offen gesagt dran. Das hat den einfachen Grund, weil Kinder eben bei vielen Menschen sehr beliebt sind und wenn dort häufiger Kindergeburtstage veranstaltet worden sind, dann wird sich das auch herum gesprochen haben, sodass sich das Image positiv aufwertet durch die Mundpropaganda. Dadurch werden noch mehr Eltern mit Kindern angezogen und generell kinderfreundliche Menschen.

Wenn dieser Geschäftsmann jetzt alles umbaut und Kindergeburtstage damit gar nicht mehr dort stattfinden können, dann spricht sich das auch herum und ein großer Teil der Kunden wird wegbrechen. Wo macht er also mehr Verdienst, wenn die kinderfreundlichen Menschen ihm Kinderfeindlichkeit unterstellen, sich das herum spricht und viele Menschen aus Solidarität mit den Kindern und Familien dieses Geschäft meiden werden?

Wie bei jedem neuen Konzept eines Geschäfts, so denke ich, dass es sich erst später zeigen wird, welcher Weg für den neuen Inhaber mehr Geld bedeutet oder bedeutet hätte. Nun ist es eben so, dass sich der neue Besitzer von dem Umbau des Restaurants und dem Weglassen der Kindergeburtstage einen größeren Gewinn verspricht und darum möchte er es so probieren.

Vielleicht hat er nicht mit dem empörten Aufschrei in der Bevölkerung gerechnet, die nun direkt eine kinderfeindliche Haltung unterstellen, die ja gar nicht gegeben sein muss. Ich finde es auch etwas übertrieben und denke, dass sich erst mal alles einspielen soll. Vielleicht wäre der neue Besitzer irgendwann doch wieder auf den Zug mit den Kindergeburtstagen aufgesprungen. Nun wird es sich wohl zeigen, was der Protest bewirkt.

Ich würde nicht sagen, dass dies kinderfeindlich ist. Veränderungen müssen nun mal her, um an mehr Geld zu kommen. Und es ist wohl wahrscheinlicher, mit einem gut ausgebautem Restaurant an Geld zu kommen, als hin und wieder einen Kindergeburtstag zu feiern.

Es gibt bestimmt genügend andere Plätze in der Stadt, wo man Kindergeburtstage feiern kann. Den Kindern ist es vermutlich egal, ob sie ihren Geburtstag in einem Möbelladen, in einem Indoorspielplatz oder irgendwo anders feiern.

Schlechtere Werbung kann man kaum noch für sich machen. Ich meine, wenn es vorher Bestandteil dieses Möbelhauses war, dann kann man das nicht einfach so wegnehmen und das auch generell verbieten. Kinder sind nun mal ein Teil der Gesellschaft. Selber bin ich der Meinung, dass man nicht in einem Möbelhaus feiern muss und dass das sicherlich auch wenig Spaß macht, aber das kann man doch die Eltern entscheiden lassen.

Ich finde, dass er das eben unglücklich gemacht hat. Ob er nun kinderfeindlich ist oder nicht, aber es war eben fester Bestandteil bei seinem Vorbesitzer und deswegen wird die Veränderung eben auch nicht gut von Eltern und Kindern angenommen. Ich finde sein Verhalten schon nachvollziehbar, wenn man rechnet, aber generell würde ich keine Kindergeburtstage verbieten, sondern alles ausbauen und dann die Geburtstage erlauben, aber keine extra Ecke einrichten oder nur eine sehr kleine Ecke.

Ich finde diese Reaktion von den Leuten aus dem Ort auch nicht in Ordnung. Immer hin kann man den Besitzer nicht gleich als kinderfeindlich abstempeln, nur, weil er eben plant, in Zukunft keine Kindergeburtstage mehr in seinem Geschäft zu veranstalten. Sicherlich wird er seine Gründe dafür haben, weshalb er eben nicht mehr möchte, dass in seinem Geschäft Kindergeburtstage gefeiert werden können.

Es ist sicherlich nicht so, dass in dem Möbelgeschäft de Eltern nur noch ohne Kinder einkaufen gehen dürfen und die Kinder draußen bleiben müssen. Das würde ich als kinderfeindlich bezeichnen, aber doch nicht die Situation, die dort gerade geschildert wurde. Denn sicherlich sind in dem Restaurant auch in Zukunft Kinder herzlich willkommen, die zusammen mit ihren Eltern eine Kleinigkeit essen wollen. Man kann dann eben halt nur keine Kindergeburtstage mehr feiern.

Es kann natürlich sein, dass der neue Besitzer eben keine Lust, oder eben auch keine Zeit mehr, hat, Kindergeburtstage auszurichten, in seinem Möbelladen. Oder es hat sich eben nicht rentiert, dass das Feiern des Kindergeburtstages in dem Möbelladen eben nicht so angenommen wurde und nicht so viel Umsatz bringt, wie man es sich erhofft hat.

Zu dem hat der vorherige Besitzer auch die Möbel zur Verfügung gestellt, damit die Kinder dort Kindergeburtstag feiern konnten. Das ist dem neuen Besitzer vielleicht auch zu teuer, auf Dauer die Möbel zur Verfügung zu stellen, wenn er sie ja eigentlich verkaufen wollen würde. Vielleicht rentiert es sich eben mehr für den Besitzer des Möbelladens, wenn er das Restaurant und den Möbelladen weiter ausbaut. Da kann man jetzt natürlich nur mutmaßen.