Zu große Lärmbelastung in deutschen OP Sälen?

Heute habe ich einen Bericht über Lärm in OP Sälen gesehen, der mich ehrlich gesagt ein wenig geschockt hat. In deutschen OP Sälen soll es nämlich sehr laut sein. So laut, dass dadurch die Konzentration vieler Ärzte beeinträchtigt wird und eine Gefahr für den Patienten besteht. So soll es teilweise sogar vorkommen, dass man im OP angerufen wird und dann auf einmal über Dinge redet, die gar nichts mit der aktuellen Operation zu tun haben.

Davon fühlen sich die anderen Ärzte natürlich auch abgelenkt. Das EKG gibt auch sehr laute Piepstöne von sich. Dann kommen noch laute und plötzliche Geräusche durch das Fallen lassen von Geräten oder das Aufreißen von Verpackungen dazu. Auch Smalltalk im Hintergrund nervt den Arzt unbewusst, da er sich möglicherweise auch für das Thema interessiert und mithören möchte.

In einigen Krankenhäusern konnte nun tatsächlich festgestellt werden, dass die Patienten weniger Probleme nach einer Operation entwickelt haben, wenn die Ärzte auf eine Minimierung der Geräuschkulisse geachtet haben. Dazu sollten beispielsweise auch Privatgespräche im OP unterlassen werden.

Ich finde das ehrlich gesagt erschreckend. Ich hätte nie gedacht, dass ein Arzt an ein Telefon geht, wenn er gerade eine Operation durchführt. Und ist es nicht eigentlich normal, dass man auf Privatgespräche verzichtet, während man jemanden operiert? Wie seht ihr die Situation? Sind das wirklich Fortschritte oder eher Beseitigung von Mängeln, die nie hätten auftreten dürfen?

Das hätte ich jetzt auch nicht gedacht, Anrufe annehmen geht ja noch, wenn es ein Notfall ist und die OP nicht gerade lebensgefährlich, aber ich finde es untragbar, dass man während der Arbeit über Gott und die Welt und allerlei redet, das geht auch in vielen anderen Berufen nicht und im OP-Saal sollte das auch verboten sein.