Bedeutet freie Zeiteinteilung mitunter auch mehr Arbeit?

vom 27.09.2015, 16:01 Uhr

Unter Work-Life-Blending versteht man eine Vermischung von Freizeit und Arbeit. Das erzielen Unternehmen beispielsweise damit, dass sie ihren Arbeitnehmern eine freie Zeiteinteilung überlassen. Es gibt ein bestimmtes Arbeitsziel und dieses muss zu einem bestimmten Termin erreicht sein. Wann die Mitarbeiter aber im Büro sind oder sich von zu Hause aus einloggen, ist den Arbeitgebern egal. Mitarbeiter von Microsoft arbeiten beispielsweise so.

In einem Interview meinte eine Mitarbeiterin dann aber auch, dass sie dadurch wahrscheinlich länger arbeitet. Wenn sie morgens einige Stunden arbeitet, dann ihr Kind abholen fährt und dann nachmittags und abends wieder arbeitet, notiert sie sich nicht, wie lange sie arbeitet. Am Ende hat sie oftmals das Gefühl, dass es mehr ist, als zur Zeit der festen Arbeitszeiten. Es wird einfach nichts mehr aufgeschrieben.

Denkt ihr auch, dass bei einer freien Zeiteinteilung mitunter mehr Arbeitsstunden zusammen kommen, als bei festen Arbeitszeiten? Liegt das womöglich auch daran, dass dauernd zwischen Arbeit und Freizeit gewechselt wird und man sich dann erstmal ein wenig einarbeiten muss und sich nicht direkt konzentrieren kann? Habt ihr eine freie Zeiteinteilung und was sind eure Erfahrungen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man automatisch immer mehr arbeitet, nur weil man sich die Zeit frei einteilen kann. Immerhin hat man ja noch die selbe Arbeit zu verrichten, die sonst auf einen Arbeitstag von 8 Stunden ausgelegt ist, also wird man zu Hause auch nicht mehr brauchen, weil man ja auch durchaus entspannter ist, wird es vielleicht sogar schneller gehen, auch wenn man es vielleicht nicht so empfindet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Ramones Da irrst du dich, denn du hast bei solchen Modellen eben nicht die gleichen Arbeiten zu verrichten, wie bei einem klassischen Job mit 8 Stunden. Du arbeitest ausschließlich ergebnisorientiert. Das macht einen riesigen Unterschied.

Zur Verdeutlichung nimm einmal Projekt X an, das bis zum Ende des Quartals abgeschlossen sein muss. Normalerweise arbeitest du 8 Stunden am Tag, am Wochenende und an Feiertagen hast du frei. Reicht die Zeit nicht aus, machst du Überstunden. Die werden entweder bezahlt oder es gibt als Ausgleich Freizeit.

Jetzt bearbeitest du das Projekt bei freier Zeiteinteilung. Reicht die normale Arbeitszeit nicht aus, ist das dein Problem. Überstunden gibt es nicht. Und meist sind die Projekte so geplant, dass die Zeit nicht reicht.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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