Kann Frontzeck das Ruder bei Hannover 96 noch herumreißen?

Sieben Spieltage sind mittlerweile vergangen und erste Trends zeichnen sich in der deutschen Fußballbundesliga ab. So sind wider Erwarten die beiden Aufsteiger aus Ingolstadt und Darmstadt recht stark dabei. Ganz im Gegensatz zu Hannover 96, die wahrscheinlich wieder einmal eine Seuchensaison erleben werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich das Schlusslicht aus Niedersachsen bei gerade einmal Zwei von 21 möglichen Punkten mit einer negativen Tordifferenz von zehn Toren auf dem undankbarsten Platz der Liga.

Vergangenes Wochenende gab es zwar mit dem 1:1 gegen den Vfl Wolfsburg einen Achtungserfolg beim Vizemeister, dieser dürfte aber, wenn sich spielerisch nichts ändert, nur Ergebniskosmetik sein. Zweifel nähren vor allem die Statistiken des Trainers, der Hannover in der vergangenen Saison zwar gerettet hat, aber ansonsten mehr als erfolglos gearbeitet hat. Egal ob in Aachen, Mönchengladbach, Bielefeld oder Hamburg, früher oder später wurde die Mannschaft spielerisch und von den Ergebnissen her schwächer.

Manche Trainer haben echt das Pech mit Silberlöffeln serviert bekommen. Und da sich in den Mannschaften von Frontzeck nie ein System oder eine Taktik finden lassen, sehe ich schwarz für Hannover 96 unter ihm in dieser Saison. Wie seht ihr das, wird er noch einmal das Ruder herumreißen können und selber Hannover 96 aus der Abstiegszone bewegen können?

Die aktuelle Situation um die Mannschaft aus Hannover ist leider sehr vertrackt und trostlos. Fakt ist, dass sie unter Frontzecks Trainerschaft den Verbleib in der Bundesliga in allerletzter Sekunde sicherstellen konnten. Ebenfalls ist niemandem entgangen, dass es jedoch seitdem eher mau ausschaut.

Üblicher Weise bin ich kein Fan davon, dass man sämtliche Schuld dem Trainer gibt und seinen Rauswurf als einzige Lösung zu Besserung sieht. In diesem Fall kann ich da nicht mehr unbedingt so konsequent bleiben.

Natürlich sollte man zu Beginn der Saison nicht allzu sehr Schwarzmalerei betreiben und selbst Dortmund hatte letzte Saison in der Hinrunde in den unteren Rängen zu kämpfen gehabt, was zum Schluss auf Platz Sieben endete. Jedoch spielt Hannover bereits seit zwei Saisons etwas holpriger, als es die Fans in den paar Jahren davor gewöhnt waren und sich gerne immer noch wünschen würden.

Während Frontzeck als Rettungstrainer zu 96 kam, wurde er u.a. vom ehemaligen Kapitän Cherundolo im Trainerteam unterstützt. Diese Option wurde zu Saisonstart wieder revidiert, wobei ich persönlich meinen würde, dass ein ehemaliger Spieler der Mannschaft im Trainerteam nicht geschadet hätte. Es mag ja Einbildung sein, aber vielleicht liegt da wenigstens ein geringer Zusammenhang zur aktuellen Situation und Entwicklung?

Was mir auch leicht kurios erscheint, ist die Tatsache, dass vor Saisonende viele den Ausstieg von Dirk Dufner erwartet hatten, dessen Verbleib aber stattdessen erfolgte und er - nachdem er sämtliche Einkäufe erledigt hatte - plötzlich freiwillig geht. Bislang scheinen die Einkäufe noch nicht dermaßen zu fruchten und trotz vieler kritischen Meinungen von außerhalb wurde immer wieder darauf beharrt, dass niemand mehr benötigt würde. War das alles vielleicht eine gewisse Art von Taktik?

Sowohl in der Abwehr, als auch in der Spitze mangelt es der Mannschaft an konsequentem Durchhaltevermögen bzw. sichtbaren Erfolg mit schnellen Konzentrationsverlusten. Der treue Fan vermisst die Konterstärke, die früher für die Mannschaft aus Hannover stand. Ich kann als Außenstehende leider nicht beurteilen, ob es nur am Trainer liegt oder sonstige Beweggründe mitschwingen.

Aber im Moment würde ich einem Trainerwechsel hoffnungsvoll entgegen sehen. Schließlich ist für mich der erkämpfe Punkt vom Samstag noch lange kein Grund übereuphorisch zu reagieren und meine zuvor bestehenden Ängste und Vermutungen urplötzlich unter den Tisch zu kehren - immerhin sind sie ja nicht belanglos gewesen. Wir dürfen weiterhin gespannt sein...