Geplante Obsoleszenz - wer war schon mal betroffen?

vom 20.04.2013, 15:32 Uhr

Das Thema "geplante Obsoleszenz" wird aktuell an die große Glocke gehängt insbesondere in der Politik. Darunter versteht man z.B. eine schnelle Abnutzung eines Produktes bzw. einer bestimmten Baugruppe eines Produktes. Sprich in einem Drucker wird die Druckkartusche als leer angezeigt, weil eine bestimmte Anzahl von Seiten gedruckt wurde und nicht weil die Tinte tatsächlich leer ist.

Ich persönlich hatte schon öfters den Eindruck, dass viele Gegenstände, insbesondere im Elektronikbereich sich nach Ablauf der Garantiezeit verabschieden. So war es bei dem Autoradio oder bei der Playstation von meinem Sohn. Da ging das Blu-ray Laufwerk nach 3 Jahren nicht mehr. Wenn sich hierzu im Internet erkundigt hat, so stellt man fest, dass man nicht als einzige mit solchen Problem da steht. Und so stellt sich die Frage: machen es die Hersteller absichtlich? Habt ihr diesbezüglich auch schon negative Erfahrungen gemacht?

» Budar » Beiträge: 13 » Talkpoints: 3,37 »



Dieses Phänomen kenne ich nur zu gut. Das erlebe ich immer wieder, wenn ich mir eine neue Elektronik zulege und diese dann über den Ablauf des Garantiezeitraumes hinaus ist. Sobald man sich circa 3 oder 4 Wochen nicht mehr im Schutze der Garantie befindet muss man leider damit rechnen, das die Geräte kaputt gehen. Ich glaube auch, dass hierbei sehr viel durch die Hersteller getrickst wird, sodass der „dumme“ Kunde dann wieder bezahlen kann. Das ist eigentlich eine Frechheit und gehört durch maßregelnde Gesetzt verboten. Aber mit uns kleinen Bürgern kann man ja bekanntlich so einiges machen.

Außerdem fällt mir auf, dass gerade Produkte, die ich in meiner Kindheit und frühen Jugend gekauft habe (ich bin in den 90 Jahre geboren) erworben habe, sehr viel länger gehalten haben und bis heute noch halten. So mein altes Nokia Handy, was nicht mal gut genug war, um Snake in einer ansatzweisen augenfreundlichen Grafik abzuspielen. Hierbei fällt dann auf, dass das Handy noch immer voll funktioniert und keinerlei Anzeichen von Verschleiß hat. Die Firmen heute zu Tage bekommen den Rachen einfach nicht mehr voll genug, was dann an uns einfachen Bürgern ausgelassen wird, da wir uns ja sowieso nicht mehr gegen diese Machtkonzerne wehren können.

» lifesucks » Beiträge: 160 » Talkpoints: 8,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da gehöre ich zu den Nutzern, wo das nicht zutrifft. Wir haben unsere Geräte, egal ob Markenhersteller oder Noname alle schon sehr lange. Die Garantiezeiten sind da schon seit Jahren abgelaufen und die Geräte haben bisher keine Macken gezeigt. Einzig mein digitaler Receiver hatte nach wenigen Jahren schon aufgegeben. Allerdings war ich an dem Problem vermutlich selbst schuld.

Trotzdem hatte das Gerät mehr als doppelt so lange seinen Dienst getan, wie es Garantie darauf gab. Das älteste Gerät in meinem Haushalt ist die Waschmaschine und selbst die tut schon gute 13 Jahre ihren Dienst ohne das es Anzeichen gibt, dass sie aufgeben will. Daher kann ich diesen Spekulationen nicht wirklich glauben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe ja schon in mehreren anderen Themen hier geschrieben, dass ich das Thema "geplante Obsoleszenz" für ziemlichen Blödsinn halte. Natürlich müssen die Hersteller von Elektronik für eine gewisse Lebensdauer auslegen, aber in den meisten Fällen ist es gar nicht möglich, die Geräte so zu bauen, dass sie genau nach der Garantiedauer ausfallen. Mal davon abgesehen würde das Image dieser Firma extrem leiden, wenn solche Fälle gehäuft auftreten.

Es gibt vielleicht einzelne kleine Bereiche, in denen es eine Art geplanter Obsoleszenz gibt, zum Beispiel bei Druckerpatronen. Das kann man aber einfach damit umgehen, dass man sich hochwertige Geräte aus dem professionellen Bereich kauft. Ich habe mir zum Beispiel einfach einen Laserdrucker, der für den professionellen Bürobetrieb vorgesehen ist, gekauft. Dieser war zwar etwas teurer in der Anschaffung, aber dafür spare ich langfristig am Verbrauchsmaterial.

Ansonsten habe ich nur zwei Elektronikprodukte, die Altersbedingt ausgefallen ist. Dabei handelte es sich um eines der ersten DSL-Modem der Telekom. Dort ist der Elektrolytkondensator des Netzteils ausgefallen. Eine Reparatur war für mich aber problemlos möglich, die Bauteile kosten ja nur ein paar Cent. Das andere war ein Mainboard eines Fertig-PC, den ich gebraucht gekauft hatte, hier ging es ebenfalls um die Elektrolytkondensatoren.

Beide Geräte haben aber trotzdem weit über die Garantiezeit hinaus gehalten. Außerdem waren die Schwachstellen in beiden Fällen als Serienfehler bekannt und wurden keineswegs als "normal" oder "geplant" deklariert.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 21.04.2013, 11:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich hatte mal ein Bügeleisen, dass hat genau zwei Wochen über die Garantiefrist hinaus gehalten. Außerdem hatte ich einen Laptop, wo man nach 3,5 Jahren seitenweise googlen konnte, das Leuten die Geräte dieser Modellreihe nach und nach kaputt gingen, allesamt krankten am gleichen Fehler - eine Reparatur war zu teuer. Die gleiche Firma ist gerade übrigens wegen einer Monitorreihe wieder in der Kritik. Außerdem habe ich einen Opel Corsa bei dem ich jedes Mal in der Werkstatt wieder den Brechreiz bekam, wenn mal wieder eine Corsakrankheit behoben werden musste. Ich glaube langsam habe ich alle durch oder morgen bricht er mir zusammen. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich hatte bei Amazon mal einen Fernseher bestellt. War ein Samsung. Unmittelbar nach Ablauf der Garantie ließ sich das Gerät nicht mehr einschalten, ihr könnt euch denken, wie ich geschimpft habe. Also bei Samsung angerufen, schließlich werden die wissen, was es ist. Die haben nur gesagt, dass es ihnen leid tue, dass ich Probleme mit meinem Fernseher habe und dass es bei einem so alten Produkt kein Wunder sei. Nochmals zur Erinnerung: Der Fernseher war etwas älter als zwei Jahre, und der Samsungsupport meint, es wäre schon ein alter Fernseher.

Man hat mir daraufhin die Reparatur angeboten, für etwas mehr als 150€. Das kam mir schon sehr suspekt vor. Man kann mir zwar nicht weiterhelfen, kann mir aber einen Festpreis nennen für die Reparatur und Behebung des Problems? Ich habe dann abgewunken und aufgelegt. Als nächstes habe ich Amazon kontaktiert. Und ich hätte nicht gedacht, dass die keinerlei Anstalten machen. Ohne Ausreden haben die das Gerät angenommen und blitzschnell war ein neuer da. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach geht. Andere Produkte von Samsung, die ich hier daheim benutze, haben bisher einen solch dubiosen Defekt noch nicht aufgewiesen.

Geplante Obsoleszenz entwickelt sich für die Hersteller immer mehr zu einem Faktor, der bereits bei der Entwicklung der Produkt berücksichtigt werden muss. Kaum ein Fernsehhersteller, der ohne kalkuliert. Schließlich muss man irgendwie sein tägliches Brot verdienen, auch, wenn es mal wieder auf die Kosten der Kunden geht. Dabei sollte der eigentlich König sein.

» sTalkr » Beiträge: 86 » Talkpoints: 58,02 »


Als nächstes habe ich Amazon kontaktiert. Und ich hätte nicht gedacht, dass die keinerlei Anstalten machen. Ohne Ausreden haben die das Gerät angenommen und blitzschnell war ein neuer da.

Was schließlich die Vermutung nahelegt, dass es sich hierbei nicht um ein geplantes Phänomen handelt, sondern um einen sehr seltenen und zufälligen Defekt. Amazon könnte es sich nicht leisten, einer erheblichen Zahl seiner Kunden einfach so den Fernseher zu ersetzen.

Geplante Obsoleszenz entwickelt sich für die Hersteller immer mehr zu einem Faktor, der bereits bei der Entwicklung der Produkt berücksichtigt werden muss. Kaum ein Fernsehhersteller, der ohne kalkuliert.

Die Auslegung der Lebensdauer eines elektronischen Gerätes war schon immer ein wesentlicher Faktor, auch vor 40 Jahren schon. Wenn man das nicht oder falsch macht, gehen die Geräte zu früh kaputt. Das ist also absolut nichts Neues. Es wird nur von den Medien als Neuigkeit präsentiert und die hörige Masse glaubt das auch noch ohne die Zusammenhänge zu hinterfragen.

Tatsache ist, dass die Elektronik in den letzten Jahren um viele Größenordnungen komplexer geworden sind. Dabei sind sie auch noch wesentlich billiger geworden. Früher hat man für einen Fernseher mehrere Monatsgehälter ausgeben müssen. Und trotz der höheren Komplexität und des geringeren Preises hat die Lebensdauer nicht wesentlich gelitten, auch wenn es gefühlt anders sein mag.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 30.04.2013, 16:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe damals den Verdacht gehabt, das die Getriebelager bei meinem Smart Roadster eine mit Absicht begrenzte Lebensdauer hatten. Bei anderen Fahrzeugmodellen war die Lagerung wesentlich langlebiger und wenn ich der Werkstatt glauben durfte, war ich nicht der einzige der bei diesem Modell und einer Laufleistung von 50.000 Kilometern damit Probleme hatte.

Vielleicht war das beabsichtigt, vielleicht aber auch ein versehentlicher Konstruktionsfehler, im Nachhinein kann man das wohl nicht mehr so genau herausfinden. Zum Glück habe ich von den 2.200 Euro Reparaturkosten nur 200 Euro zahlen müssen, das Auto mittlerweile verkauft und mit diesem Thema abgeschlossen.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diese absichtliche Begrenzung der Lebensdauer von Gebrauchsgegenständen fing schon wesentlich früher an.

Nicht Thomas Alfa Edison erfand die Glühbirne, sondern 25 Jahre vorher ein Deutscher, der sie sich nicht hat patentieren lassen. Eine Glühbirne hängt schon seit über 100 Jahren in der Feuerwehrstation in Livermore, Kalifornien. Die Glühfäden sind immer noch intakt. Aber was ist und nicht sein darf, wird geändert. So wurde auch eine Sollbruchstelle in Glühbirnen eingearbeitet, damit der Umsatz boomt, also eine geplante Obsoleszenz.

Ich hatte mit meinem Laptop Pech. Da gingen nacheinander die Eingabetasten kaputt. Es wurde eingeschickt und ich bekam in die Information, dass ich zu rau mit dem Laptop umgegangen wäre. Es war kurz vor Ablauf der Garantiezeit. Das habe ich mir nicht gefallen lassen und hingeschrieben. Kurz darauf bekam ich es durch die Verkaufsfirma zurück ohne die geforderten Kosten.

Ansonsten habe ich mit meinen Haushaltsgeräten Glück. Der AEG-Herd z.B. von meiner Mutter lebt nun schon etwa 40 Jahre und so langsam muss ein neuer her. Meinen Fön habe ich auch schon seit Urzeiten. Es mag sein, dass die Elektronikgeräte so bearbeitet sind, dass sie schneller kaputtgehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Eine Bekannte von mir hat mal einen sehr verdächtigen Fall erlebt. Sie hat sich einen Laptop gekauft, der gerade im Angebot war. Ein halbes Jahr später hat ihr Bruder sich das gleiche Modell gekauft, da sie den Laptop empfohlen hat. Interessanterweise gingen beide Laptops auf den Monat genau nach drei Jahren kaputt. Ob das noch Zufall sein kann?

Ich denke das die meisten Geräte heute von geplanter Obsoleszenz betroffen sind und man sich da auch gar nicht gegen wehren kann. Mein Drucker zeigt auch schon seit Ewigkeiten an, dass er keine Tinte mehr hat. Und dennoch habe ich seitdem noch zig mal gedruckt. Da habe ich aber Glück, denn andere Drucker reagieren gar nicht mehr, wenn sie der Meinung sind keine Tinte mehr zu haben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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