Wird die Berufung "Mutter" unterschätzt?
Mütter haben es in Deutschland nicht besonders leicht, zumindest werden sie vermutlich oftmals belächelt wenn sie sich als Mutter outen. Dabei haben sie einen der Verantwortungsvollsten Jobs der Welt, ziehen sie doch die nächste Generation heran und bereiten sie auf das Leben vor.
Aber warum werden Mütter vermutlich so oft belächelt? Könnt ihr das bestätigen oder gehen eure Erfahrungen in eine andere Richtung?
Ich habe das noch nicht mitbekommen, ganz im Gegenteil. Müttern wurde schon immer ein bisschen mehr zugetraut, weil sie sich eben in der Organisation auskennen und vieles managen müssen und so haben diese bisher an der Arbeit auch immer Anerkennung gefunden.
Wenn Mütter zu Hause bleiben ist das vielleicht ein bisschen anders, aber auch das wissen einige Menschen durchaus zu schätzen und wenn man es sich leisten kann, ist das doch auch eine super Idee. Mutter sein ist viel Arbeit, aber ich denke nicht, dass das unterschätzt wird und wenn dann eher von Menschen, die keine Kinder haben oder das alles irgendwie nicht so kennen.
Ich belächle eher die Leute, die um Mütter ein riesiges Theater machen. Seit wann ist es denn eine "Berufung" wenn eine Frau eine völlig normale biologische Funktion erfüllt wie schon Millionen Frauen vor ihr?
Und ich halte es auch für einen Mythos, dass es Mütter in Deutschland ja so schwer hätten. In wie vielen anderen Ländern gibt es dann so viel finanzielle Unterstützung für Eltern? Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, gerade im Bereich der Kinderbetreuung, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Ich kenne eine ganze Reihe Frauen, die sich für Kinder entschieden haben und ich wüsste nicht warum ich sie deshalb belächeln sollte. Sie respektieren mein Leben, ich respektiere ihres. Wichtig ist doch, dass jeder im Leben das findet, was ihm wichtig ist. Wenn ich etwas belächle dann nur die Art und Weise, wie manch eine ihr Kind verzieht, aber auch hier respektiere ich ihre Entscheidung. Das rächt sich ja irgendwann eh.
Ich finde nicht, dass Mutter zu sein, etwas besonderes ist. Das ist schließlich eine ganz normale Sache. Allerdings sehe ich große Probleme bei der Kinderbetreuung, das nehme ich ganz anders wahr als Cloudy. Denn Beruf und Kind unter einen Hut zu bekommen, das ist oft nicht möglich.
Bei meinen ersten Kind wohnten wir ländlich. Kindergarten war ausschließlich von bis 13 Uhr möglich. Ohne die Kinderbetreuung durch den Arbeitgeber hätte ich daheim bleiben müssen. Denn so wäre es nicht gegangen.
Seit es mehr Angebote für unter Dreijährige gibt, bekommen viele Kinder, die erst mit drei Jahren in den Kindergarten gehen sollen, keinen Platz mehr. Oft bekommen Geschwister nur Plätze in Einrichtungen, die kilometerweit auseinander liegen. Ein Anspruch besteht sowieso nur für 25 Stunden.
An unseren Grundschulen endet die Betreuung meist um 15 Uhr. Wie soll das mit einer Vollzeitbeschäftigung gehen? Entweder muss die Betreuung verbessert werden, oder ein Gehalt muss für die ganze Familie reichen. Außerdem empfinde ich einen Beitrag von 630 Euro plus 62 Euro für Verpflegung für ein Kind nicht als Schnäppchen.
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